Gerresheimer-Aktie stabilisiert sich: Das sagen Analysten zu den Ermittlungen der BaFin

Die Anleger scheinen den BaFin-Schock bei Gerresheimer bereits verarbeitet zu haben. Im XETRA-Handel hat sich die Aktie nach dem plötzlichen Kurseinbruch gefangen.
Werte in diesem Artikel
• BaFin nimmt Gerresheimer ins Visier
• Aktienkurs nach Kurseinbruch nun relativ stabil
• Analysten mit unterschiedlichen Meinungen zu Gerresheimer
Gerresheimer kommt nicht aus den Negativschlagzeilen. Nach mehreren Gewinnwarnungen und gescheiterten Übernahmegesprächen mit Private-Equity-Gesellschaften prüft nun auch noch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2024 genauer. Wie die Behörde am Mittwoch mitgeteilt hatte, liegen ihr konkrete Anhaltspunkte dafür vor, dass der Spezialist für medizinische Verpackungen gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen habe, indem möglicherweise Umsatzerlöse für einige Verträge mit Kunden erfasst wurden, obwohl die Umsätze noch gar nicht realisiert waren.
Die Gerresheimer-Aktie wurde dadurch auf Talfahrt geschickt und erreichte zur Wochenmitte während des Handelsverlaufs mit 26,52 Euro (-38 Prozent) vorübergehend ein Tief seit fünfzehn Jahren. Nachdem das Unternehmen seine volle Kooperation zusicherte aber gleichzeitig auch seinen Standpunkt bekräftigte, korrekt bilanziert zu haben, konnte sich die Aktie wieder etwas erholen. Letztlich beendete sie den Mittwochshandel nur noch 15,4 Prozent tiefer bei 36,20 Euro. Nachdem es am darauffolgenden Tag wieder leicht auf einen Schlusskurs von 35,00 Euro nach unten ging, stabilisiert sich das Papier am heutigen Freitag zeitweise mit einem marginalen Abschlag von 0,17 Prozent auf 34,94 Euro.
Damit halten sich die Kursauschläge seit dem Schock am Mittwoch in Grenzen. Dies liegt wohl auch daran, dass mehrere Analysten bisher sehr entspannt auf die BaFin-Prüfung reagiert haben, auch wenn sich einige besorgte Töne darunter mischten.
Das sagen Analysten zu Gerresheimer
Nach Ansicht der Investmentbank Barclays haben die Anleger am Mittwoch übertrieben auf die Überprüfung durch die Aufsichtsbehörde reagiert. Die Experten sehen zwar einen Vertrauensdämpfer, gehen aber von einer Kurserholung nach dem Einbruch aus, wie sie noch am gleichen Tag erklärten. Denn die Prüfung betreffe lediglich weniger als fünf Prozent der Umsätze und Profite. Es sei allerdings trotz attraktiver Bewertung schwierig, neue Anleger anzulocken, räumten die Barclays-Experten ein. Ihre Einstufung ließen sie derweil mit einem Kursziel von 64 Euro unverändert auf "Overweight".
Kühlen Kopf bewahrte man auch bei Hauck Aufhäuser Investment Banking. Dort wurde die Einstufung für Gerresheimer mit einem Kursziel von 65 Euro auf "Buy" belassen. Die Bafin-Sonderprüfung sei zwar ein neuerlicher Vertrauensdämpfer, schrieb Alexander Galitsa am Donnerstag, letztlich sei das Ausmaß der möglicherweise notwendigen Umbuchungen in der Bilanz für den Verpackungsspezialisten allerdings sehr gering, beruhigte er.
Die DZ Bank hat ebenfalls bereits am Mittwoch reagiert und gab sich dabei pessimistisch. Zwar hat sie ihre Einstufung auf "Halten" belassen, jedoch wurde der faire Wert für Gerresheimer von 50 auf 37 Euro gesenkt. Die Bilanzprüfung habe der Aktie "den nächsten Tiefschlag" versetzt, schrieb Sven Kürten in einer Studie. Die heftig negative Kursreaktion lasse darauf schließen, dass die leidgeprüften Aktionäre weitere negative Neuigkeiten fürchteten und endgültig die Geduld verlören.
Zurückhaltung herrscht derweil bei Deutsche Bank Research, wo man die Einstufung für Gerresheimer mit einem Kursziel von 49 Euro auf "Hold" beließ. Analyst Falko Friedrichs sieht in der Bafin-Sonderprüfung einen weiteren Vertrauensdämpfer. Wie der Sachverhalt ausgeht sei offen, warnte er.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Daniel Gebauer / Gerresheimer AG
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