Illiquide Bestände

Bitcoin wird knapper: Immer weniger Coins im Umlauf - Was das für Anleger bedeutet

26.09.25 16:16 Uhr

Bitcoin-Knappheit: Droht eine Preis-Explosion oder ein Crash? | finanzen.net

Immer größere Teile der Kryptowährung Bitcoin verschwinden aus dem aktiven Umlauf. Für den Markt bedeutet das eine zunehmende Knappheit, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

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Bitcoin-Angebot zunehmend illiquide
• Fidelity erwartet bis 2025 28 Prozent des Angebots in illiquiden Händen
• Chancen auf steigende Preise, aber auch Risiken durch Marktverwerfungen und regulatorischen Druck

Die Gesamtmenge von Bitcoin ist begrenzt. Ähnlich wie bei Gold ist damit abzusehen, dass die Vorräte erschöpflich sind - anders als bei Gold aber ist sehr genau definiert, wann keine Bitcoins mehr geschürft werden können. Während unklar ist, ob Gold in der Zukunft möglicherweise künstlich hergestellt werden oder außerhalb der Erde geschürft werden kann, ist bei Bitcoin klar: bei 21 Millionen geschürften Einheiten ist definitiv Schluss. Damit verfügt Bitcoin über ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Fiat-Währungen, die von Zentralbanken theoretisch unbegrenzt vermehrt werden können.

Immer mehr Coins verschwinden aus dem Markt

Das bedeutet aber nicht, dass Investoren schlussendlich auch 21 Millionen Bitcoins zur Verfügung stehen werden, wie Fidelity Digital Assets in einem aktuellen Bericht betont. Denn entscheidend ist nicht die Gesamtmenge, sondern der Anteil, der tatsächlich an Börsen gehandelt wird. Immer mehr Bestände werden dauerhaft geparkt und gelten damit als illiquide Versorgung. Immer mehr Bitcoin wird langfristig gebunden und verschwindet damit faktisch aus dem Handel. Fidelity Digital Assets zufolge bewegt sich das Kryptourgestein in eine neue Phase: Weg vom Gefühl des Überflusses in den Anfangsjahren hin zu einem knappen Gut, das in großen Teilen in den Portfolios von Unternehmen und Langzeit-Investoren liegt.

Demnach liegt die eigentliche Knappheit längst nicht mehr nur in dieser fixen Zahl von 21 Millionen BTC, sondern in der tatsächlichen Marktverfügbarkeit.

Illiquide Bestände - in welchen Händen sind sie?

Laut Fidelity lassen sich zwei Gruppen identifizieren, die einen wachsenden Anteil der Gesamtmenge kontrollieren: Auf der einen Seite Wallets mit Coins, auf denen seit mindestens sieben Jahren keine Bewegung mehr stattgefunden hat, auf der anderen Seite Bestände von börsennotierten Unternehmen mit mindestens 1.000 Bitcoin. Namen wie Strategy, Marathon Digital Holdings, CleanSpark oder Coinbase fallen in diese Kategorie, wobei insbesondere Strategy mit mehr als 639.000 Bitcoin eine zentrale Rolle spielt.

Zusammen genommen könnten diese beiden Gruppen bis Ende 2025 mehr als sechs Millionen Bitcoin halten - rund 28 Prozent der jemals verfügbaren Menge, prognostiziert Fidelity. Bereits jetzt wird den Berechnungen zufolge ein erheblicher Teil der weltweiten Bestände dem Markt praktisch entzogen. Diese Entwicklung verstärkt das Knappheitsargument, das viele Befürworter schon lange als treibenden Faktor für steigende Preise sehen. Wer Bitcoin kontrolliert, sichert sich Zugriff auf eine global knappe digitale Ressource.

Chancen und Risiken für Anleger

Für Anleger bringt diese Konzentration zahlreicher Coins in diesen zwei Gruppen Risiken mit sich. Einerseits könnte die steigende Illiquidität dazu führen, dass Kursbewegungen in beide Richtungen heftiger ausfallen, da ein kleinerer Teil der Gesamtmenge aktiv gehandelt wird. Andererseits birgt sie die Gefahr, dass große Halter ihre Bestände in Phasen hoher Kurse plötzlich auf den Markt werfen - immer, wenn in der Vergangenheit Bitcoin-Wale aktiv wurden, brachte dies teils stärkere Ausschläge mit sich. Finden sich nicht direkt Käufer für das plötzliche zusätzliche Angebot, könnten die Preise unter Druck geraten.
Auch regulatorischer Druck darf nicht unterschätzt werden. Je stärker Bitcoin in Firmenbilanzen auftaucht und von Staaten genutzt wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Aufsichtsbehörden strengere Vorgaben machen. Möglich sind dabei etwa Bilanzierungsregeln oder neue Kapitalanforderungen, die den Markt maßgeblich beeinflussen könnten.

Doch die Erkenntnisse der Studie bergen für Investoren auch Chancen. Denn Bitcoin etabliert sich zunehmend als "Buy-and-Hold"-Asset und wird damit immer mehr zu einer Alternative zu Goldinvestments. Zwar steigt die Abhängigkeit vom Verhalten einiger weniger Großhalter, weshalb Fidelity auch betont, dass die Angebotsdynamik künftig zu einem zentralen Faktor der Kursentwicklung wird. Das knappe Angebot, das durch illiquide Bestände zusätzlich noch knapper wird, könnte die Preise aber auch stützen. Für viele Befürworter ist gerade die wachsende Illiquidität ein starkes Argument für steigende Kurse. Wenn das Angebot sinkt, während die Nachfrage stabil bleibt oder steigt, muss der Preis als variable Größe nach oben reagieren.

Gemischtes Bild

Für Anleger ergeben sich aus dieser Entwicklung gemischte Erkenntnisse. Einerseits wird Bitcoin zunehmend zu einem "HODL-Asset", das in erster Linie als Wertspeicher genutzt wird und von institutionellen Investoren immer häufiger mit digitalem Gold verglichen wird. Pensionsfonds, Family Offices und Vermögensverwalter sehen in der Illiquidität ein Zeichen der Reife des Marktes und eine Bestätigung des Inflationsschutz-Arguments. Andererseits steigt die Abhängigkeit vom Verhalten einzelner Großhalter.

Fidelity weist darauf hin, dass die Angebotsdynamik künftig zu einem zentralen Faktor der Kursentwicklung wird, zusätzlich zu makroökonomischen Rahmenbedingungen wie Zinsen, Inflation oder Regulierung. Wer in Bitcoin investiert, muss deshalb verstärkt auch Blockchain-Daten und Bewegungen großer Wallets im Blick behalten, um rechtzeitig auf mögliche Marktverwerfungen reagieren zu können.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Igor Batrakov / Shutterstock.com, 3Dsculptor / Shutterstock.com

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