Abgabedruck

Medizintechnik-Aktien unter Druck: Zollsorgen belasten Siemens Healthineers & Co.

25.09.25 19:46 Uhr

Siemens Healthineers & Co.: Zollsorgen drücken Medizintechnik-Aktien | finanzen.net

Aktien deutscher Medizintechnikhersteller geraten am Donnerstag unter Verkaufsdruck. Grund sind mögliche höhere US-Zölle auf Medizinprodukte, die Investoren verunsichern.

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• Mögliche höhere Abgaben auf US-Importe lasten auf Medizintechnik-Aktien
• Siemens Healthineers-Aktie fällt als schwächster DAX-Wert, Carl Zeiss Meditec, QIAGEN & Co. leiden ebenfalls
• Anleger verunsichert

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US-Zollsorgen belasten den Markt

Das US-Handelsministerium prüft seit Anfang September, ob die Zölle auf bestimmte Medizinprodukte erhöht werden sollen. Wie erst jetzt bekannt wurde, werden bereits seit Monatsanfang entsprechende Untersuchungen im Auftrag des US-Handelsministeriums durchgeführt. Diese könnten in eine Empfehlung an den US-Präsidenten münden, höhere Zölle für die Einfuhr bestimmter Güter aus dem Bereich zu verlangen. Für Veronika Dubajova von der Citigroup sind die Nachrichten ein zusätzlicher Bremsklotz für die ohnehin stark gesunkene Investorenstimmung in puncto Medizintechnik. Das Zollrisiko sorge für weitere Unsicherheit, schrieb sie in einer Studie.

Zwar sei das Ergebnis der Untersuchungen bislang noch offen, doch könnte es womöglich sogar ausgerechnet solche Unternehmen treffen, die bislang noch durch bestimmte Sonderregelungen von Zöllen ausgenommen worden seien, schrieb die Citigroup-Expertin weiter. Dazu zählten unter anderem Anbieter von Medizintechnik für chronische Krankheiten.

Ähnlich sehen es die Experten von Jefferies: Ausgerechnet solche Konzerne, deren Kurse bislang gegenüber den Zöllen recht immun gewesen seien, könnten nun den Preis zahlen, schrieb das Team um Julien Dormois. Dazu zählen die Analysten beispielsweise auch Unternehmen wie die dänische Coloplast und den britischen Wundversorgungsspezialisten ConvaTec.

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Die von den USA durchgeführten Untersuchungen nach der sogenannten Section 232 basieren auf einem Gesetz aus den frühen 1960er-Jahren und spielen aktuell auch in der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump eine große Rolle. Auch für die Pharmaindustrie wurden entsprechende Untersuchungen eingeleitet. Dabei geht es darum herauszufinden, ob die nationale Sicherheit durch den Import bestimmter Güter in Gefahr ist. In diesem Fall kann das US-Handelsministerium höhere Zölle empfehlen, um die heimische Wirtschaft zu schützen.

In ihrem Zoll-Deal mit Europa hatte die Trump-Regierung Pauschalzölle von 15 Prozent auf EU-Einfuhren ausgehandelt, doch es gelten bislang viele Sonderregelungen und Ausnahmen etwa für bestimmte pharmazeutische Produkte. Zusätzlich hohe Zölle wiederum gelten etwa auf Aluminium- und Stahlimporte.

Laut Citigroup ist mit Blick auf die Medizintechnik bislang auch nicht klar, ob durch mögliche Zölle nach Section 232 die bisherigen Ausnahmeregelungen überschrieben werden. Die Analysten sehen aber besonders jene Unternehmen in Gefahr, die bisher nur über wenig eigene Produktionskapazitäten in den USA verfügen und daher verstärkt dorthin importieren. Dazu zählen sie etwa die schwedische Elekta, die beiden Hörgeräte-Anbieter GN und Demant, aber auch - in geringerem Umfang Siemens Healthineers. Fresenius und etwa der Schweizer Augenheilkundekonzern Alcon seien im Vergleich nur wenig gefährdet.

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Anleger reagieren nervös auf diese Ankündigung, da höhere Abgaben die Exportgeschäfte der Medizintechnikhersteller verteuern könnten. Besonders Unternehmen mit starkem US-Geschäft geraten unter Druck.

Siemens Healthineers als größter Verlierer

Im DAX ist Siemens Healthineers am stärksten betroffen und büßte via XETRA letztlich 3,45 Prozent auf 44,83 Euro ein. Die Aktie reagierte empfindlich auf politische und regulatorische Entwicklungen, da das Unternehmen einen großen Teil seines Umsatzes in den USA erzielt. Analysten sehen kurzfristig weiterhin Risiken durch mögliche Zollerhöhungen.

MDAX-Titel und weitere Branchenakteure

Im MDAX verloren unterdessen Carl Zeiss Meditec 6,56 Prozent auf 42,72 Euro im XETRA-Handel. Andere Medizintechnik-Titel wie Sartorius (-3,38 Prozent auf 195,95 Euro), QIAGEN (-2,03 Prozent auf 37,65 Euro), Fresenius (-1,3 Prozent auf 46,16 Euro) und Fresenius Medical Care (-2,27 Prozent auf 43,12 Euro) waren etwas weniger stark betroffen.

Fazit: Vorsicht bei Medizintechnik-Aktien

Die jüngsten Kursbewegungen unterstreichen die Sensibilität der Medizintechnikbranche gegenüber regulatorischen und geopolitischen Faktoren. Investoren sollten mögliche Zollanpassungen in den USA im Blick behalten, da sie kurzfristig zu Volatilität führen können. Langfristig bleiben die Wachstumsaussichten der Branche aufgrund steigender Nachfrage nach medizinischen Produkten intakt.

Redaktion finanzen.net / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Siemens AG, Carl Zeiss Meditec

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Analysen zu Siemens Healthineers AG

DatumRatingAnalyst
18.09.2025Siemens Healthineers BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
11.09.2025Siemens Healthineers BuyJefferies & Company Inc.
04.09.2025Siemens Healthineers BuyJefferies & Company Inc.
20.08.2025Siemens Healthineers NeutralUBS AG
05.08.2025Siemens Healthineers KaufenDZ BANK
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18.09.2025Siemens Healthineers BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
11.09.2025Siemens Healthineers BuyJefferies & Company Inc.
04.09.2025Siemens Healthineers BuyJefferies & Company Inc.
05.08.2025Siemens Healthineers KaufenDZ BANK
31.07.2025Siemens Healthineers BuyDeutsche Bank AG
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20.08.2025Siemens Healthineers NeutralUBS AG
30.07.2025Siemens Healthineers NeutralUBS AG
27.06.2025Siemens Healthineers NeutralUBS AG
20.06.2025Siemens Healthineers NeutralUBS AG
26.05.2025Siemens Healthineers NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
02.07.2020Siemens Healthineers UnderweightJP Morgan Chase & Co.
06.05.2020Siemens Healthineers verkaufenJP Morgan Chase & Co.
05.05.2020Siemens Healthineers UnderweightJP Morgan Chase & Co.
30.04.2020Siemens Healthineers UnderweightJP Morgan Chase & Co.
31.03.2020Siemens Healthineers UnderweightJP Morgan Chase & Co.

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