HSH Nordbank wird für rund 1 Milliarde Euro verkauft

Der von der EU geforderte Verkauf der HSH Nordbank ist in trockenen Tüchern.
Die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein haben grünes Licht für den Verkauf der Landesbank an ein Konsortium um die US-Finanzinvestoren Cerberus und JC Flowers für rund 1 Milliarde Euro gegeben, wie der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Ersten Bürgermeister Hamburgs, Olaf Scholz (SPD), mitteilte.
Die Privatisierung der bisher staatlichen HSH Nordbank war im Mai 2016 von der EU-Kommission angeordnet worden, nachdem die beiden Bundesländer das in der Finanz- und Schifffahrtskrise in Bedrängnis geratenen Institut mehrfach finanziell gestützt hatten. Wäre der Verkaufsvertrag bis zum 28. Februar nicht unterzeichnet worden, hätte die Bank nach Maßgabe der EU-Wettbewerbshüter umgehend abgewickelt werden müssen. Das Institut besteht aus einer sogenannten Kernbank und einer internen Abbaubank, in die die Altlasten ausgelagert wurden.
Cerberus ist recht umtriebig in der deutschen Bankenlandschaft. Der Investor ist sowohl an der Deutschen Bank als auch an der Commerzbank beteiligt. JC Flowers besitzt bereits rund 5 Prozent der HSH.
Bis vor einem halben Jahr erwarteten die Länder noch einen Verkaufspreis von maximal 200 Millionen Euro. Doch die allmähliche Erholung der Schifffahrt, höhere Gewinnerwartungen und eine deutliche Reduzierung der faulen Schifffahrtskredite machten den angeschlagenen Kreditgeber attraktiver.
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: HSH Nordbank, Stuart Franklin/Getty Images