Flugzeug-Unglück

Aktien von Boeing und GE Aerospace knicken ein: Boeing-Flieger mit über 240 Insassen in Indien abgestürzt

12.06.25 22:02 Uhr

Aktien von Boeing und GE Aerospace knicken ein: Tragödie am Himmel - Boeing mit hunderten Menschen an Bord verunglückt in Indien | finanzen.net

Dichte Rauchschwaden steigen über der Unglücksstelle auf. Die abgerissenen Trümmer des Wracks, ein ausgebrannter Flügel, Teile des Fahrwerks, lassen das Ausmaß der Katastrophe erahnen.

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Bei einem Flugzeugabsturz in Indien sind mindestens 204 Menschen gestorben, wie die Polizei der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht.

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An Bord waren 242 Menschen. Das Flugzeug der Gesellschaft Air India war in ein Gebäude gestürzt, unbestätigten Berichten zufolge kam kurz vor dem Unglück ein "Mayday"-Ruf aus dem Cockpit. Wie viele der Opfer am Boden in oder an dem Gebäude ums Leben kamen, blieb zunächst unklar. Die Polizei sprach zunächst von insgesamt 40 Verletzten.

Überlebender von Platz 11 A

Die Polizei habe im Flugzeug auf Platz 11 A einen Überlebenden gefunden, berichtete ein Polizeivertreter der indischen Nachrichtenagentur ANI. Er sei ins Krankenhaus gebracht worden. Unklar war, ob weitere Passagiere oder Crew-Mitglieder verletzt überlebten. Möglicherweise sei der Mann, den Indiens Innenminister Amit Shah am Abend im Krankenhaus besuchte, der einzige Überlebende aus dem Flugzeug. Der Polizeivertreter sagte, es könne zudem noch weitere Todesfälle geben - das Flugzeug sei in einem Wohngebiet abgestürzt.

Dabei traf es ein Wohnheim für Mediziner. Auf Videos war zu sehen, dass Teile des Flugzeugs das Gebäude durchbrachen. Trümmer lagen neben einem Essbereich mit stehen gebliebenen Tellern. Der indische Sender NDTV berichtete, mindestens fünf Medizinstudenten seien ums Leben gekommen, als ein Teil oder Teile der Unglücksmaschine auf ihre Unterkunft gefallen seien.

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Rettungskräfte transportierten im Laufe des Tages zahlreiche mit weißen Tüchern bedeckte Leichen von der Absturzstelle ab. Der indische Premierminister Narendra Modi sprach von einer "Tragödie", die fassungslos mache. "In dieser traurigen Stunde" seien seine Gedanken bei allen Betroffenen.

Suche nach Überlebenden läuft

Er habe die Information erhalten, dass es zahlreiche Todesopfer gebe, teilte der indische Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda auf der Plattform X mit - ohne weitere Details zu nennen. Bilder sowie nicht verifizierte Videos vermittelten verheerende Eindrücke von der Unglücksstelle. Helfer suchten am Abend weiter nach Überlebenden. "Die verletzten Passagiere wurden von den örtlichen Behörden in die nächstgelegenen Krankenhäuser gebracht", sagte Air-India-Chef Campbell Wilson auf der Plattform X.

Der Flug AI171, eine Boeing des Modells 787 Dreamliner, sollte von Ahmedabad im indischen Bundesstaat Gujarat nach London-Gatwick fliegen und am Abend in England ankommen. Nur Sekunden nach dem Start stürzte die Maschine ab. An Bord waren Angaben der Fluggesellschaft zufolge Staatsbürger aus Indien, Großbritannien, Kanada und Portugal. Für den Flug waren zwölf Crewmitglieder eingeteilt.

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Große Anteilnahme: "Erschütternde" Bilder

Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz nahm auf X Anteil. "Wir trauern mit den Familien und Angehörigen", schrieb er unter anderem. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte, "die Nachricht von dem verheerenden Flugzeugunglück am Flughafen von Ahmedabad, bei dem so viele Menschen ihr Leben verloren haben, hat mich zutiefst bestürzt."

Der britische Premierminister Keir Starmer schrieb, die Szenen seien "erschütternd". Auch der britische König Charles III. ließ sich über die aktuelle Entwicklung informieren. Er und seine Frau, Königin Camilla, seien zutiefst schockiert.

"Wir teilen Ihren Schmerz", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. An Indiens Premier Modi gerichtet, betonte sie: "Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch."

Absturz unmittelbar nach dem Start

Nach Daten des Flugzeugtrackers "Flightradar24" war für den Flug die elf Jahre alte Maschine mit der Kennzeichnung VT-ANB eingeplant. Diese sollte um 13.10 Uhr im Westen Indiens starten und um 18.25 Uhr (jeweils Ortszeit) am Flughafen Gatwick landen. Ahmedabad ist eine der größten Städte Indiens und liegt im Westen des Landes. Bei der Volkszählung 2011 lebten dort 5,6 Millionen Menschen.

Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das im Sekundentakt Daten zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe liefert, zeigen laut "Flightradar24", dass das Flugzeug bis auf eine barometrische Höhe von 625 Fuß (190 Meter) gestiegen war. Danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuß pro Minute gefallen.

Die Ursache für den Absturz war vorerst völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von den Air-India-Eigentümern, der von einem "tragischen Unfall" sprach. Das Hauptaugenmerk liege auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien.

Boeing-Maschinen im Fokus

In den sozialen Medien verbreiteten sich unmittelbar nach dem Absturz Videos und Bilder von der Unglücksstelle. Zu sehen auf den nicht verifizierten Aufnahmen sind auch die Arbeiten der Rettungskräfte.

Nach Angaben der Aviation Safety Network Database war es der erste Unfall mit einem 787 Dreamliner. In den vergangenen Jahren war Boeing immer wieder wegen Sicherheitsproblemen in die Schlagzeilen geraten. Bei den Unglücken mit Flugzeugen des Modells 737 Max im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Luftfahrtbehörden in aller Welt hatten daraufhin Flugverbote für das Modell erlassen.

Erst nach einigen technischen Verbesserungen wurde das Modell schrittweise wieder für den Flugverkehr freigegeben. Nach dem Absturz am Donnerstag sackte die Boeing-Aktie um knapp acht Prozent ab. Boeing teilte auf Anfrage mit, sie seien mit der Fluggesellschaft in Kontakt. "Unsere Gedanken sind bei den Passagieren, der Crew, den Ersthelfern und allen Betroffenen", teilte Boeing mit.

Über 200 Todesopfer bei Flugzeugunglücken im Jahr 2025

Nach Angaben des Bureau of Aircraft Accidents Archives mit Sitz in der Schweiz starben 2025 vor dem Unglück in Indien bereits mindestens 250 Menschen bei Flugzeugunglücken. Im gesamten Jahr 2024 waren es demnach 621. Im zivilen Luftverkehr starben 2024 laut einer Bilanz des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft weltweit 334 Menschen.

Im Januar 2025 etwa prallte in der US-Hauptstadt Washington eine Passagiermaschine des Typs Bombardier CRJ700 beim Landeanflug mit einem Militärhubschrauber zusammen. Insgesamt kamen 67 Menschen ums Leben. Die Ortungstechnologie des Helikopters soll abgeschaltet gewesen sein.

Ende Dezember 2024 zerschellte ein Flugzeug kurz nach der Landung am südkoreanischen Flughafen von Muan an einer Mauer. 179 Insassen verloren ihr Leben. Beide Triebwerke wiesen deutliche Spuren eines Vogelschlags auf. Im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo stürzte im August eine Maschine mit 61 Menschen an Bord in ein Wohngebiet der Stadt Vinhedo. Kein Insasse überlebte. Rund zwei Wochen zuvor stürzte im Himalaya-Staat Nepal ein Flugzeug auf einen Teil der Startbahn am Hauptstadt-Flughafen in Kathmandu, 18 Menschen starben.

Boeing und GE Aerospace stark unter Druck nach 787-Absturz

Die Aktien von Boeing brachen am Donnerstag nach der Meldung eines Flugzeug-Absturzes an der NYSE um 4,77 Prozent auf knapp 203,80 US-Dollar ein. Damit droht ihnen eine Fortsetzung der jüngsten Konsolidierung, nachdem sie zu Wochenbeginn mit 218,80 Dollar noch den höchsten Stand seit Januar erreicht hatten. Für den bisherigen Jahresverlauf würde damit bei dem US-Flugzeugbauer immer noch ein Kursplus von gut 11 Prozent und einer der vorderen Plätze im New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial zu Buche stehen.

Die Titel von GE Aerospace - vor wenigen Tagen noch so teuer wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr - büßten 2,31 Prozent auf 239,84 US-Dollar ein. Der Triebwerksbauer will einem Medienbericht zufolge ein Team zusammenstellen, welches nach Indien reisen und die Cockpit-Daten der abgestürzten Maschine der Fluglinie Air India vom Typ Boeing 787 Dreamliner untersuchen soll.

Die Nachricht vom Absturz weckte bei Anlegern böse Erinnerungen an mehrere Katastrophen mit anderen Boeing-Maschinen des Typs 737 Max. Diese hatten in den vergangenen Jahren Hunderte Menschen das Leben gekostet.

Trump bietet Indien nach Flugzeugunglück Hilfe an

Nach dem Flugzeugunglück mit zahlreichen Todesopfern in Indien hat US-Präsident Donald Trump dem Land Unterstützung angeboten. Indien sei ein "großes" und "starkes" Land, doch die Vereinigten Staaten stünden bereit, im Bedarfsfall sofort Hilfe zu leisten, sagte der Republikaner bei einer Veranstaltung im Weißen Haus in Washington. Trump zeigte sich betroffen und sprach von einem "furchtbaren Absturz" und "einem der schlimmsten in der Geschichte der Luftfahrt". Niemand wisse bislang, was vorgefallen sei.

Flugzeugabsturz in Indien: Briten schicken Unfallermittler

Großbritannien schickt nach dem Absturz einer Passagiermaschine eigene Ermittler nach Indien. Die Nachrichten seien verheerend und die Unfalluntersuchung werde einige Zeit brauchen, sagte Premierminister Keir Starmer der Nachrichtenagentur PA zufolge. Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen.

Im Nordwesten Indiens war eine Maschine von Air India kurz nach dem Start abgestürzt und in ein Gebäude gestürzt. Das Flugzeug war unterwegs nach London. An Bord waren 242 Menschen, darunter etliche Briten.

Berichte, wonach ein britischer Staatsbürger überlebt haben soll, bestätigte Regierungschef Starmer zunächst nicht. Sie seien dabei, die Fakten zu ermitteln, sagte der Premier nach Angaben von PA in London. Sie stünden in engem Kontakt mit den indischen Behörden. Ihre Gedanken seien bei den Freunden und Angehörigen der Betroffenen, die "von diesen schrecklichen Nachrichten zutiefst erschüttert sein werden".

Experte zu Air-India-Absturz: 'Man kann im Augenblick nur spekulieren'

Für Angaben zu den Ursachen der Flugzeugkatastrophe in Indien ist es nach Worten des Luftfahrtexperten Heinrich Großbongardt noch zu früh. "Eine Erklärung könnte zum Beispiel sein, dass die Startklappen nicht richtig gefahren sind", sagte Großbongardt in der ARD-"Tagesschau". "Aber man kann im Augenblick wirklich nur spekulieren, denn entscheidend ist, dass der Flugdatenschreiber geborgen wird, dass die Daten analysiert werden und man dann sieht, was passiert ist im Flugzeug."

Der Fluglinie Air India bescheinigte der Experte eine zuletzt zunehmend bessere Qualität. "Air India hatte lange Zeit einen sehr schlechten Ruf, solange sie im Staatsbesitz war." Der neue Eigentümer, die Tata Group, habe aber viel investiert und den Qualitätsstandard so weit hochgefahren, "dass die Air India Mitglied der Star Alliance sein konnte zusammen mit Lufthansa, United und anderen wirklich sehr renommierten Airlines."

NEU-DELHI/AHMEDABAD/NEW YORK/WASHINGTON/LONDON (dpa-AFX)

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Bildquellen: Thor Jorgen Udvang / Shutterstock.com

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