Frühstart-Rente

Kinderdepot vom Staat: So profitieren Familien optimal von der neuen Förderung

19.10.25 04:45 Uhr

Staat schenkt jedem Kind ein Depot: So sichern Eltern das Maximum an Rendite | finanzen.net

Die neue Bundesregierung plant ab 2026 die Einführung der Frühstart-Rente. Jedes Kind soll automatisch ein staatlich gefördertes Depot erhalten - mit dem Ziel, früh Kapital aufzubauen und gleichzeitig das Verständnis für Finanzthemen zu stärken.

Frühstart-Rente: Was plant der Staat ab 2026?

Ab dem 1. Januar 2026 soll jedes schulpflichtige Kind in Deutschland zwischen 6 und 17 Jahren automatisch ein staatlich gefördertes Depot erhalten. Der Staat plant, monatlich 10 Euro in diese kapitalgedeckten Altersvorsorgekonten einzuzahlen - ohne dass Familien dafür aktiv werden müssen. Die Erträge bleiben bis zum Renteneintritt steuerfrei, eine vorzeitige Auszahlung ist nicht vorgesehen.

Ziel der Maßnahme ist es, junge Menschen frühzeitig an den Kapitalmarkt heranzuführen und für private Altersvorsorge zu sensibilisieren. Wie aus dem Koalitionsvertrag hervorgeht, will die Bundesregierung damit das Bewusstsein für Vermögensbildung stärken. Auch laut Tagesschau-Bericht vom April 2025 betonen CDU und SPD, dass es sich um einen Systemwechsel in der Altersvorsorge handelt - weg von rein umlagefinanzierten Modellen, hin zu mehr Eigenverantwortung und Kapitaldeckung.


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Langfristiger Effekt: Wie viel bringt das staatliche Depot?

Bereits kleine Beträge können über Jahrzehnte hinweg ein erstaunliches Vermögen bilden - vorausgesetzt, sie werden frühzeitig investiert. Laut Tagesschau.de entsteht durch die staatliche Einzahlung von 10 Euro pro Monat über zwölf Jahre - also insgesamt 1.440 Euro - zunächst ein durchschnittliches Kapital von 2.101,50 Euro bis zum 18. Lebensjahr, wenn das Geld etwa in einen ETF-Sparplan mit 6 Prozent Rendite investiert wird.

Bleibt dieses Depot danach bis zum Rentenalter unangetastet, ergibt sich ein Endkapital von rund 39.461 Euro. Wer ab dem 18. Lebensjahr zusätzlich selbst 10 Euro monatlich einzahlt, kann laut Versicherungsexperte Bastian Kunkel im Gespräch mit Focus Online zum Renteneintritt sogar mit etwa 81.500 Euro rechnen. Entscheidend ist dabei weniger die Höhe der Beiträge, sondern vor allem der frühe Einstieg - denn der Zinseszinseffekt wirkt umso stärker, je länger der Anlagezeitraum ist.

Hürden und Kritik: Was noch unklar ist

So vielversprechend die Frühstart-Rente klingt - bei der konkreten Ausgestaltung bleiben viele Fragen offen. Wie Tagesschau.de berichtet, ist derzeit unklar, wer die Depots verwaltet, wie das Geld konkret investiert wird und ob es eine standardisierte Lösung für passive Anleger geben soll. Auch zu Gebührenstrukturen, Produktkosten oder Vorgaben für geeignete Finanzprodukte gibt es bislang keine Regelungen. Fachleute sehen hier Parallelen zu den bekannten Schwächen der Riester-Rente.

In einem Gespräch mit der Tagesschau äußert RWI-Präsident Christoph M. Schmidt grundsätzliche Zweifel an der Wirkung des Modells: Die staatliche Einzahlung könne ohne ergänzende Eigenanstrengung zu einer trügerischen Sicherheit führen, während wichtige finanzielle Lerneffekte ausbleiben. Auch der Verwaltungsaufwand sei hoch, da die Förderung an den Besuch einer Bildungseinrichtung gekoppelt sei. DIW-Experte Lukas Menkhoff warnt zudem, dass gerade Jugendliche mit unterbrochenem Bildungsweg - etwa während eines Freiwilligen Sozialen Jahres - von der Förderung ausgeschlossen sein könnten.

Redaktion finanzen.net

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