Geteiltes Urteil

Umfrage: Deutsche sehen Aktien differenzierter als gedacht

09.05.15 12:00 Uhr

Umfrage: Deutsche sehen Aktien differenzierter als gedacht | finanzen.net

Die Deutschen haben weiter große Vorurteile gegenüber Aktien, beurteilen sie aber differenzierter als gedacht, wie aus einer neuen Umfrage hervorgeht.

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von Alexander Strum, €uro am Sonntag

Das zeigt eine Studie des Deutschen Aktienins­tituts (DAI) und der Börse Stuttgart, für die gut 2000 Menschen befragt wurden. "Das Glas ist halb voll und halb leer", sagt Michael Völter, Aufsichtsratschef der Börse Stuttgart.

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So sieht immerhin etwa ein Drittel der Befragten Aktien nicht als Spekulationsobjekt, sondern als langfristiges Investment, das über viele Jahre mehr Rendite bringt als andere Anlagen. Auch interessieren sich 45 Prozent für eine langfristige Aktienanlage. Der Wert ist wesentlich höher als der Anteil der Aktien- und Aktionsfondsbesitzer in der Bevölkerung, der bei gut 13 Prozent oder 8,4 Millionen Menschen liegt.

Andererseits glaubt rund die Hälfte, dass Aktien riskant und nur etwas für Vermögende sind. Drei Viertel denken, dass Investments in Aktien viel Wirtschaftswissen erfordern. Und 55 Prozent würden von fiktiven 10.000 Euro keinen Cent in Aktien investieren. "Die Vorurteile und Unsicherheiten gegenüber Aktien halten sich hartnäckig", so Völter. "Zugleich gibt es eine Basis für eine größere Aktienkultur." Dafür sei mehr Aufklärungsarbeit nötig.

Seit der Finanzkrise hat sich die Einstellung zu Aktien indes verschlechtert. Nahezu ein Drittel der Befragten gibt an, negativer über Aktien zu denken als vor zehn Jahren. "Kapitalmärkte stehen seit der Krise in der Schmuddelecke", sagt Gerrit Fey, Leiter Kapitalmarktpolitik beim DAI. "Da müssen wir raus."

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