Solarworld: Asbecks billiger Einstiegskurs
Der Sonnenkönig ist wieder da, sollte man mit dem Blick auf die Entwicklung der Aktie von Solarworld meinen. Diese hat seit dem Tiefpunkt um 100 Prozent zugelegt.
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von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Und Vorstandschef Frank Asbeck befeuert diese Entwicklung nach alter Manier: Das Unternehmen gibt schon wieder optimistische Ertragsprognosen heraus, wonach bereits im kommenden Jahr positive Ergebnisse erwirtschaftet werden könnten. Mag sein. Die Wirtschaftsprüfer, die zur Sanierung ein Bewertungsgutachten angefertigt haben, kommen zu einem anderen Ergebnis. Und bei diesem Gutachten, das dem Unternehmen selbst nach Schuldenschnitt nur einen geringen Wert zumisst, ist der Mittelabfluss eines hohen zweistelligen Millionenbetrags noch nicht mal berücksichtigt. Mit diesem Geld kaufte sich Solarworld jüngst aus einem Lieferantenvertrag heraus. Dass sich die Aktien in den vergangenen Wochen so stark erholt haben (ISIN: DE 000 A1Y CMM 2), liegt wohl vor allem daran, dass die Stückzahl nach dem Kapitalschnitt im Verhältnis 150 zu eins extrem stark reduziert wurde. Das wird sich nun ändern.
In der abgelaufenen Woche hat Solarworld die letzten Schritte der finanziellen Restrukturierung abgeschlossen. Dabei bringen Gläubiger einen Teil der Schulden als neues Eigenkapital gegen Ausgabe von Aktien ein. Im Gegenzug werden rund 14,1 Millionen neue Aktien ausgegeben. Diese Titel werden ab Montag mit einer eigenen ISIN (DE 000 A1Y DED 6) gehandelt.
Das ist nötig, weil die Aktien für 2013 keine Gewinnberechtigung haben. Erst nach der Hauptversammlung, die für 30. Mai vorgesehen ist, werden beide Papiere zusammengelegt. Klar ist: Die neuen Aktien werden deutlich tiefer notieren. Würden sie den Wert der Altaktien annehmen, käme Solarworld auf einen Börsenwert von 670 Millionen Euro. Dass das völlig unrealistisch ist, wissen auch die Gläubiger, die im Zuge der Umschuldung neue Aktien ins Depot gebucht bekommen. Die meisten Gläubiger werden deshalb die neuen Papiere wohl schleunigst verkaufen - und die alten mit unter Druck bringen. Die historischen Tiefstkurse bei 22 Euro dürften dabei schnell getestet werden.
Doch wo liegt der faire Wert der Aktien? Vielleicht hilft folgende Rechnung: An der neuen Solarworld sind laut Emissionsprospekt Asbeck (19,68 Prozent) und Qatar Solar (29 Prozent) maßgeblich beteiligt. Ihre 7,2 Millionen Aktien haben sie den Gläubigern und Inhabern der Schuldverschreibung abgekauft. Die Anleihebesitzer erhielten zwischen 53,52 und 57,84 Euro pro 1.000 Euro Anleihe. In der Summe überließen sie dem Duo 4,3 Millionen Aktien. Die Umrechnung ergibt einen Aktienpreis - Rundungsfehler möglich - von weniger als sieben Euro pro Aktie. Auf Basis dieses Kurses wäre die neue Solarworld etwas mehr als 100 Millionen Euro wert. Das scheint der Realität deutlich näherzukommen.
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