Hoenle AG: Neue Zuversicht und Insiderkäufe

12.12.25 12:35 Uhr

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Die Hoenle AG arbeitet sich nach einer Phase rückläufiger Umsätze operativ zurück. Effizienzsteigerungen und Portfolio-Bereinigungen zeigen Wirkung – und der neue Vorstandchef strotzt vor Zuversicht

Die Hoenle AG zählt seit rund fünf Jahrzehnten zu den führenden Anbietern von UV-Systemen für Klebstoffhärtung, Aushärtung, Trocknung und Desinfektion. Das Unternehmen adressiert damit attraktive Märkte und gilt als technologisch führend – und doch ist die Aktienkursentwicklung der letzten Jahre ein Trauerspiel. Aktuell notiert das Papier knapp unter 7 Euro bzw. bei einer Marktkapitalisierung von gerade mal etwas mehr als 40 Mio. Euro, zur Jahresmitte waren es über 10 und Anfang 2024 sogar 20 Euro. 

Operative Bereinigung greift

Dahinter steckt nicht zuletzt die anhaltende Krise der wichtigen Abnehmerbranchen Maschinenbau und Automotive, weswegen die Umsätze in den letzten vier Jahren kontinuierlich von 126,5 auf 93,7 Mio. Euro (der letzte Wert ist noch vorläufig) gesunken sind. Dazu beigetragen haben zuletzt aber auch strukturelle Anpassungen wie die Aufgabe unrentabler Aktivitäten. Parallel trieb der Vorstand ein umfassendes Effizienzprogramm voran: Vereinheitlichung der Markenlandschaft, Stärkung der Kostendisziplin und eine straffere Organisation. Die Effekte sind sichtbar: Obwohl der Umsatz im Geschäftsjahr 2024/25 (per 30.09.) von 98,7 Millionen Euro auf 93,7 Mio. Euro erneut gesunken ist, konnte das EBITDA auf 5,8 Mio. Euro gesteigert werden.

Ausblick: Moderate Verbesserungen realistisch

Für das Geschäftsjahr 2025/26 erwartet der Vorstand je nach Erholung der Zielmärkte Umsätze von 95 bis 105 Millionen Euro und ein EBITDA von 6 bis 9 Millionen Euro. Für wichtige Impulse sollen dabei sowohl neue Anwendungen – etwa UV-Lösungen zur hochreinen Wasseraufbereitung für Halbleiterprozesse oder Lösungen für Sensorik im Automobilsektor als auch die geographische Expansion nach China und in die USA sorgen.

Neuer Vorstandschef als Hoffnungsträger

Große Erwartungen werden mit dem im September vollzogenen Wechsel von Dr. Franz Richter von der Aufsichtsratsspitze in den Vorstand verbunden. Dr. Richter verfügt über eine langjährige Erfahrung an der Spitze von Technologieunternehmen in den Bereichen Halbleiter und Optoelektronik, unter anderem der Carl Zeiss AG und vor allem Süss Microtec SE, für die er 19 Jahre (davon 11 Jahre als Vorstandschef) tätig war und eine erfolgreiche Phase prägte. Dass Dr. Richter die Potenziale der Hoenle AG derzeit weder operativ noch im Aktienkurs richtig realisiert sieht, verdeutlicht nicht zuletzt sein jüngst gemeldete Kauf von Hoenle-Aktien im Wert von fast 0,4 Mio. Euro.

Fazit

Die Hoenle AG kombiniert technologische Tiefe mit Anwendungen in strukturell wachsenden Nischen. Doch die letzten Jahre waren vor allem von der schwachen Nachfrage im deutschen Heimatmarkt geprägt, worunter sowohl die Geschäftszahlen als auch der Aktienkurs gelitten haben. Doch das Unternehmen hat darauf mit Anpassungen reagiert und zuletzt bereits die Profitabilität verbessert. Die Chancen, dass auf dieser Basis und der Führung des sehr erfahrenen neuen Vorstandschefs die Rückkehr auf den Wachstumspfad gelingt, stehen nicht schlecht, zumal das Unternehmen über mehrere Produktinnovationen mit Potenzial zu neuen Wachstumstreibern verfügt.

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