Euroraum-Wirtschaft wächst schwächer als erwartet

Das Wirtschaftswachstum des Euroraums hat sich im dritten Quartal 2018 entgegen den Erwartungen abgeschwächt.
Nach Angaben von Eurostat stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal nur um 0,2 Prozent und lag um 1,7 (zweites Quartal revidiert: 2,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Zuwachsraten von 0,4 und 1,8 Prozent prognostiziert. Im zweiten Quartal hatte das Quartalswachstum noch 0,4 Prozent betragen.
Auch die zuvor am Vormittag veröffentlichten Daten einzelner Länder zeigten Raten unterhalb der Erwartungen. So stieg Frankreichs BIP um 0,4 (Prognose: 0,5) Prozent, während das italienische stagnierte - erwartet worden war ein Plus von 0,1 Prozent.
Die Zahl für den Euroraum enthält auch eine Schätzung für Deutschland, die das Statistische Bundesamt intern nach Brüssel übermittelt, aber nicht kommuniziert hat. Volkswirte rechnen damit, dass sich das deutsche Wachstum abgeschwächt hat. Die Bundesbank hält sogar Nullwachstum für möglich. Im zweiten Quartal war das BIP noch um 0,5 Prozent gestiegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre Anleihebestände ab 2019 nicht mehr erhöhen. Sie begründet das mit ihrer Zuversicht, dass das "breite" Wirtschaftswachstum anhalten dürfte, was die Inflation mit der Zeit in Richtung des Inflationsziels von knapp 2 Prozent steigen lassen würde.
Inflationszahlen für Oktober werden am Mittwoch (11.00 Uhr) veröffentlicht. Volkswirte prognostiziere einen Anstieg der Jahresteuerung auf 2,2 (September: 2,1) Prozent.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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