Air Berlin-Aktie tiefrot: Air Berlin stellt Voranfrage für Bürgschaft

Die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin hat bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags gestellt.
Ein Sprecher von Air Berlin bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Die Welt". Die Aktie der taumelnden Fluggesellschaft geriet daraufhin noch stärker in Bedrängnis und verlor auf XETRA zeitweise rund sieben Prozent. Bis zum Handelsschluss hatte sich das minus jedoch wieder etwas reduziert.
Eine solche Anfrage ist der übliche Weg für den Fall, dass das Unternehmen in einem zweiten Schritt dann auch tatsächlich einen Bürgschaftsantrag stellt.
Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und das Wirtschaftsministerium von NRW lehnten eine Stellungnahme ab. Bürgschaftsanfragen seien immer vertraulich, sagte der Sprecher des Ministeriums in Düsseldorf. So reagierte auch die Berliner Wirtschaftsverwaltung.
FDP-Chef Lindner hat Vorbehalte gegen Bürgschaft
Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat Vorbehalte gegen eine Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin deutlich gemacht. Lindner, der als liberaler Verhandlungsführer bei den schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen in NRW auch großen Einfluss auf den Kurs der geplanten Landesregierung hat, betonte im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung (Freitag): "Mit der FDP wird der Steuerzahler nicht für Missmanagement haften." Bürgschaften des Landes würden nicht wie Subventionen von der Politik nach Gutdünken vergeben. Die Verfahren für Bürgschaften sähen eine unabhängige Prüfung vor. "Im Fall von Air Berlin ist eine unternehmerische Perspektive noch nicht sichtbar", bemängelte der FDP-Politiker. /brd/DP/she
BERLIN/DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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