KONJUNKTUR IM BLICK/Euroraum-Inflation steigt im September etwas

26.09.25 16:11 Uhr

Von Hans Bentzien

DOW JONES--US-Notenbank und Europäische Zentralbank (EZB) wähnen sich mit Blick auf das jeweilige Leitzins- und Inflationsniveau an einem "guten Platz" - die Federal Reserve (PCE-Inflationsrate: 2,7 Prozent) hat einen Leitzins von 4,00 bis 4,25 Prozent, die EZB (Inflationsrate: 2,0 Prozent) einen Leitzins von 2,00 Prozent. Beide wollen abwarten, wie sich die von der Trump-Administration verhängten hohen Einfuhrzölle auswirken, wobei Marktteilnehmer für Oktober eine weitere Fed-Zinssenkung erwarten, aber keine durch die EZB. Neue Inflationsdaten gibt es in der vor uns liegenden Woche nur aus dem Euroraum, daneben stehen Einkaufsmanagerindizes und einige EZB-Redner auf dem Kalender.

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Euroraum-Inflation steigt im September etwas

Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im September etwas zugenommen haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 2,2 (August: 2,0) Prozent gestiegen sind. Hauptgrund dürfte ein Basiseffekt bei den Energiepreisen gewesen sein. Für die Kerninflationsrate werden 2,3 (2,3) Prozent erwartet. Vor den Euroraum-Daten kommen noch die aus Spanien (Montag, 9.00 Uhr), Frankreich (Dienstag, 8.45 Uhr) und Deutschland (Dienstag, 14.00 Uhr). Für Deutschland wird eine Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von 2,2 (2,1) Prozent erwartet.

Reden von EZB-Direktoriumsmitgliedern gibt es an zwei Tagen: EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht am Dienstag (14.50 Uhr) und am Freitag (11.40 Uhr), EZB-Vizepräsident Luis de Guindos am Mittwoch (9.45 Uhr) und EZB-Direktorin Isabel Schnabel am Freitag (15.50 Uhr).

Wichtige Konjunkturdaten der Woche sind der Wirtschaftsstimmungsindex (Esi) des Euroraums (Montag, 11.00 Uhr), chinesische Einkaufsmanagerindizes (Dienstag, 3.30 Uhr) sowie die ISM-Indizes des verarbeitenden (Mittwoch, 16.00 Uhr) und nicht-verarbeitenden Gewerbes (Freitag. 16.00 Uhr). Am Mittwoch (1.30 Uhr) veröffentlicht die Bank of Japan (BoJ) den Tankan für das dritte Quartal.

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US-Beschäftigtenzahl wächst etwas stärker

Die Beschäftigtenzahl in den USA dürfte sich im September etwas stärker als im Vormonat erhöht haben, wobei die Latte dafür - im August waren nur 22.000 zusätzliche Stellen geschaffen worden - nicht besonders hoch liegt. Analysten rechnen laut Factset-Konsens mit 43.000 zusätzlichen Jobs, einer unveränderten Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent und einem monatlichen Anstieg der Stundenlöhnen von 0,3 Prozent.

Die Bedeutung dieses Arbeitsmarktberichts ist enorm: Unter Rücksicht auf das schwache Beschäftigungswachstum der beiden Vormonate hat die Fed kürzlich erstmals seit Dezember 2024 ihren Leitzins gesenkt, obwohl die Inflation deutlich zu hoch ist und weiter steigt. Eine positive Überraschung bei den geschaffenen Stellen und/oder eine Aufwärtsrevision der Vormonatswerte könnte den Zinssenkungserwartungen an den Märkten einen Schlag versetzen.

Kontakt: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo/kla

(END) Dow Jones Newswires

September 26, 2025 10:12 ET (14:12 GMT)