MÄRKTE USA/Zollverunsicherung dürfte anhalten

03.06.25 14:46 Uhr

DOW JONES--Hatten Anleger am Vortag neue Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump noch locker weggesteckt, bekommen Investoren am Dienstag offensichtlich nun doch etwas kalte Füße. Denn der Aktienterminmarkt lässt auf einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Allerdings war dies am Vortag auch schon so gewesen, ehe die Indizes im Verlauf dann doch ins Plus gedreht sind. Die zentrale Frage, ob die USA und China ein finales Handelsabkommen hinbekommen werden, stehe weiterhin aus, heißt es im Handel. Beide Seiten hatten sich am Vortag noch wechselseitig vorgeworfen, bereits getroffene Abmachungen zu unterminieren.

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"Die Zeit wird zeigen, wie das Finale in all dem aussieht, obwohl es zumindest bei der China-Frage so scheint, als könnte ein Anruf auf Führungsebene notwendig sein, um die Sackgasse zu durchbrechen. Einige in der Trump-Administration haben darauf hingewiesen, dass ein solcher Anruf diese Woche kommen könnte (...)", sagt Marktstratege Michael Brown von Pepperstone mit Blick auf ein mögliches Telefonat der Präsidenten Trump und Xi Jinping.

Trübe Konjunkturaussichten

Wie sehr der Handelsdisput die Konjunkturhoffnungen untergräbt, belegen neue Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die hat ihre Schätzungen für das Weltwirtschaftswachstum im laufenden und kommenden Jahr erneut etwas gesenkt und dies mit gestiegenen Handelshemmnissen und einer anhaltenden Unsicherheit begründet. Negativ betroffen sind laut OECD vor allem die USA. Passend dazu hat China schwache Konjunkturdaten vorgelegt. Im frühen Handel könnten die Anzahl offenen Stellen (Jolts) im April und die Auftragseingänge der Industrie im selben Monat etwas mehr Aufschluss über die Verfassung der US-Konjunktur liefern.

Am Rentenmarkt sinken die Renditen, die zehnjähriger US-Staatsanleihen um 5 Basispunkte auf 4,41 Prozent. Die UBS setzt wegen der Wachstumsrisiken auf steigende Notierungen und damit fallende US-Renditen. Ein Abrutschen der Rendite unter die Marke von 4 Prozent bei der zehnjährigen Laufzeit erwarten die Analysten in den kommenden Monaten aber nicht.

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Nach seinem Sechswochentief erholt sich der Dollar etwas, der Dollarindex steigt um 0,4 Prozent. Die ING warnt jedoch vor einer weiteren Dollar-Schwäche, sollten die Konjunkturdaten des Tages schwach ausfallen. Gestützt wird der Greenback aktuell auch von der Euro-Schwäche. Denn die Gemeinschaftswährung kommt nach niedriger als gedacht ausgefallenen Inflationsdaten des Euroraums unter Druck. Zwar werde von der EZB am Donnerstag eine Zinssenkung ohnehin schon erwartet, die neuen Preisdaten könnten aber die Aussichten auf eine weitere Zinssenkung danach erhöhen, heißt es im Devisenhandel.

Gold billiger - Erdöl teurer

Die Dollar-Stärke belastet den Goldpreis, die Feinunze verbilligt sich um 0,7 Prozent. Trotz der trüben Konjunkturaussichten steigt der Ölpreis weiter, wenn auch moderater als am Vortag. Geringe Hoffnungen auf einen Waffenstillstand in der Ukraine machten zusätzliches Angebot aus Russland unwahrscheinlicher, heißt es. Zudem bereitet der US-Kongress neue Russland-Sanktionen vor, die auch den Ölsektor treffen sollen.

Unternehmensmeldungen sind derweil rar: Walt Disney verlieren vorbörslich 0,1 Prozent. Der Unterhaltungskonzern entlässt weltweit mehrere hundert Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen, um effizienter zu agieren.

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Credo Technology, ein Anbieter von Hochgeschwindigkeits-Konnektivitätslösungen für Rechenzentren, überrascht mit besser als vorausgesagt ausgefallenen Viertquartalszahlen. Auch der Ausblick glänzt, der Kurs rückt um 14,1 Prozent vor. MoonLake Immunotherapeutics springen gar um 20 Prozent nach oben, die Financial Times berichtet von Übernahmegesprächen von Merck (-0.1%) hinsichtlich der schweizerischen Biotechnologiegesellschaft.

Constellation Energy ziehen um 9,8 Prozent an, Meta Platforms kauft über 20 Jahre Atomstrom bei der Gesellschaft ein.

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DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:11 % YTD

EUR/USD 1,1385 -0,5% 1,1441 1,1432 +10,5%

EUR/JPY 163,18 -0,0% 163,22 163,17 +0,2%

EUR/CHF 0,9363 +0,2% 0,9346 0,9341 -0,0%

EUR/GBP 0,8432 -0,2% 0,8446 0,8437 +2,1%

USD/JPY 143,32 +0,5% 142,67 142,74 -9,3%

GBP/USD 1,3502 -0,3% 1,3543 1,3550 +8,2%

USD/CNY 7,1764 -0,2% 7,1909 7,1882 -0,3%

USD/CNH 7,1903 -0,3% 7,2092 7,2093 -1,7%

AUS/USD 0,6454 -0,6% 0,6490 0,6496 +4,9%

Bitcoin/USD 105.329,50 +0,3% 105.011,40 104.077,90 +12,5%

ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,28 62,87 +0,7% 0,41 -12,6%

Brent/ICE 65,30 65,12 +0,3% 0,18 -13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3356,47 3381,15 -0,7% -24,68 +28,8%

Silber 30,16 30,44 -0,9% -0,28 +9,0%

Platin 931,07 933,57 -0,3% -2,50 +6,6%

Kupfer 4,78 4,86 -1,5% -0,07 +17,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/mgo

(END) Dow Jones Newswires

June 03, 2025 08:47 ET (12:47 GMT)

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