Nicht bedingungslos

Zollstreit: Trump stellt EU niedrigere Zölle in Aussicht - wenn EU für USA Markt öffnet - Zolleinigung voraus?

24.07.25 21:05 Uhr

Durchbruch im Zollstreit? Trump und die EU könnten vor Einigung stehen - Zolleinigung voraus? | finanzen.net

Die Europäische Union hat sich auf eine milliardenschwere Liste mit möglichen Gegenzöllen von bis zu 30 Prozent im Handelsstreit mit den USA verständigt.

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Wenn die Verhandlungen scheitern, könnten damit zügig Gegenmaßnahmen auf US-Exporte in die EU im Wert von mehr als 90 Milliarden Euro verhängt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen erfuhr. Demnach sollen die Gegenzölle am 7. August in Kraft treten, sollte es bis dahin keine Verhandlungslösung geben.

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Die Gegenmaßnahmen umfassen den Angaben zufolge eine bereits beschlossene Liste mit Abgaben auf US-Einfuhren im Wert von 21 Milliarden Euro. Zum anderen sind weitere Importe im Wert von rund 72 Milliarden Euro betroffen. Ein Kommissionssprecher hatte am Mittwoch noch betont, dass das Hauptaugenmerk der EU weiterhin darauf liege, eine Einigung mit Washington zu erzielen.

Intensive Verhandlungen

Die EU und die USA versuchen in diesen Tagen, eine weitere Eskalation im Zollkonflikt zwischen den beiden Handelsmächten zu verhindern. Vor rund zwei Wochen hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass er ab dem 1. August neue hohe Zölle einführen will und die EU vor Gegenmaßnahmen gewarnt.

Trump hatte in der Nacht zu Donnerstag die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt - wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffne. Der Republikaner sagte auf einem KI-Event über die noch laufenden Verhandlungen: "Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben." Man sei in ernsthaften Verhandlungen.

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Trump und EU sollen kurz vor Zolleinigung stehen

Die Hoffnungen sind groß, dass Präsident Donald Trump bald ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union verkünden wird, das mehr Klarheit über die endgültige Höhe der Zölle bringen würde. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtete, stehen die USA und die EU kurz vor einer Einigung über einen Zollsatz von 15 Prozent im Rahmen eines ähnlichen Abkommens, wie es Anfang dieser Woche mit Japan geschlossen wurde.

Eine Ankündigung am heutigen Donnerstag würde die Unsicherheit für Investoren und Unternehmen verringern, die gerne wissen würden, wie hoch ihre längerfristigen Kosten sein werden. Da der 1. August als Stichtag für die Vereinbarungen näher rückt, sieht es so aus, als ob die meisten Länder mit Sätzen um die 15 Prozent rechnen müssen. Finanzminister Scott Bessent sagte, dass die Trump-Regierung "gute Fortschritte" in den Gesprächen mit der EU gemacht habe.

"Dies wäre nur eine marginale Erhöhung im Vergleich zu den 10 Prozent zusätzlichen Zöllen, mit denen die EU-Exporte in die USA seit dem Befreiungstag konfrontiert sind, aber mit Gewissheit über die Zukunft", erklärte Jim Reid, Makrostratege der Deutschen Bank, in einer Research Note. "Der Optimismus war gestern an mehreren Fronten deutlich zu spüren, und abgesehen von den Presseberichten klangen die Töne der Verhandlungsführer viel positiver."

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Während die USA offenbar kurz vor einer Einigung mit der EU stehen, gibt es kaum Anzeichen für Fortschritte bei den Gesprächen mit einem anderen Handelspartner, Kanada. Premierminister Mark Carney signalisierte gegenüber Reportern, dass die Zölle auch dann bestehen bleiben könnten, wenn Toronto und Washington eine Einigung erzielen können.

Ford und General Motors sind zwei Aktien, die leiden könnten, wenn die Verhandlungen ins Stocken geraten. Trumps Zölle bedrohen den Autosektor seit Monaten, da fast die Hälfte der in den USA verkauften Autos importiert wird, hauptsächlich aus Mexiko, Kanada, Japan und Südkorea.

BRÜSSEL (dpa-AFX)/Dow Jones Newswires

Bildquellen: Lightspring / Shutterstock.com

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