MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

17.12.25 07:31 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

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Die USA könnten nach den Worten des US-Handelsbeauftragen Jamieson Greer Zölle erhöhen oder andere Handelsmaßnahmen gegen die Europäische Union ergreifen, wenn der 27-Staaten-Block nicht aufhört, Strafen gegen amerikanische Technologieunternehmen zu verhängen. "Wenn die EU und die EU-Mitgliedstaaten darauf bestehen, die Wettbewerbsfähigkeit von US-Dienstleistern durch diskriminierende Maßnahmen weiterhin einzuschränken, zu begrenzen und zu beeinträchtigen, werden die Vereinigten Staaten keine andere Wahl haben, als alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um diesen unzumutbaren Maßnahmen entgegenzuwirken", schrieb Jamieson Greer am Dienstag auf der Social-Media-Plattform X. Er listete neun europäische Unternehmen auf, die seiner Meinung nach einen "umfassenden Marktzugang" in den USA genießen, darunter Spotify, Siemens und Accenture. Sein Beitrag erscheint wenige Tage, nachdem die EU-Aufsichtsbehörden gegen X, das dem milliardenschweren Trump-Verbündeten Elon Musk gehört, eine Geldstrafe in Höhe von 140 Millionen Dollar wegen Verstoßes gegen Inhaltsvorschriften verhängt haben. Die beiden Regierungen liegen seit langem im Streit über die EU-Technologieregelungen. Das Thema blieb in einem Handelsabkommen, das beide Parteien im Juli dieses Jahres in Schottland geschlossen haben und das die US-Zölle auf die meisten europäischen Waren auf 15 Prozent senkt, ungelöst. Ein Sprecher der Europäischen Kommission, dem Exekutivorgan der EU, sagte, die Regeln der Union gälten gleichermaßen und fair für alle Unternehmen, die in der EU tätig sind. "Die EU ist ein offener und regelbasierter Markt, in dem Unternehmen aus aller Welt erfolgreich und profitabel Geschäfte tätigen", sagte der Sprecher. "Wir werden unsere Regeln weiterhin fair und ohne Diskriminierung durchsetzen."

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Thyssenkrupp Nucera AG & Co. KGaA, ausführliches Jahresergebnis (10:00 BI-PK)

22:00 US/Micron Technology Inc, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB

08:00 Erzeugerpreise November

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Output-Basis

PROGNOSE: k.A.

zuvor: 0,0% gg Vm/+3,5% gg Vj

08:00 Verbraucherpreise November

PROGNOSE: +0,0% gg Vm/+3,5% gg Vj

zuvor: +0,4% gg Vm/+3,6% gg Vj

Kern

PROGNOSE: +0,0% gg Vm/+3,4% gg Vj

zuvor: +0,3% gg Vm/+3,4% gg Vj

- DE

10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Dezember

PROGNOSE: 88,3

zuvor: 88,1

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Lagebeurteilung

PROGNOSE: 85,8

zuvor: 85,6

Geschäftserwartungen

PROGNOSE: 90,7

zuvor: 90,6

- EU

11:00 Verbraucherpreise November

Eurozone

PROGNOSE: -0,3% gg Vm/+2,2% gg Vj

Vorabschätzung: -0,3% gg Vm/+2,2% gg Vj

zuvor: +0,2% gg Vm/+2,1% gg Vj

Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak)

PROGNOSE: -0,5% gg Vm/+2,4% gg Vj

Vorabschätzung: -0,5% gg Vm/+2,4% gg Vj

zuvor: +0,3% gg Vm/+2,4% gg Vj

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

Index zuletzt +/- %

DAX Futures 24.129,00 +0,0%

E-Mini-Future S&P-500 6.800,50 unv.

E-Mini-Future Nasdaq-100 25.126,50 unv.

Nikkei-225 (Tokio) 49.549,93 +0,3%

Hang-Seng (Hongk.) 25.473,14 +0,9%

Shanghai-Comp. 3.880,24 +1,4%

Dienstag:

DAX 24.076,87 -0,6%

DAX-Future 24.121,00 -0,6%

XDAX 24.111,35 +0,1%

MDAX 30.047,03 -0,6%

TecDAX 3.534,52 -0,5%

SDAX 16.720,30 -0,9%

Euro-Stoxx-50 5.717,83 -0,6%

Stoxx-50 4.820,59 -0,7%

Dow-Jones 48.114,26 -0,6%

S&P-500 6.800,26 -0,2%

Nasdaq Composite 23.111,46 +0,2%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Keine großen Kursbewegungen erwarten Händler am Mittwoch an Europas Börsen. Der DAX dürfte weiter den Bereich bei knapp über 24.000 Punkten verteidigen. Nach einem kurzen Durchbruchsversuch am Vortag hatte sich der deutsche Markt davon wieder nach oben absetzen können. Wahrscheinlich sei nun ein reines Abwarten vor der EZB-Sitzung am Donnerstag. Klare Vorgaben aus den USA und Asien gibt es nicht, der große Verkaufsdruck bei KI-Aktien scheint erst einmal ausgelaufen zu sein. Im Fokus stehen vor allem Indikatoren für Zinspolitik: Mit Spannung gewartet wird auf die Verbraucherpreise in der Eurozone für November am Vormittag. Sollten sie bei 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr bestätigt werden und gleichzeitig auch der Ifo-Index schwach ausfallen, dürfte dies als Chance auf weitere Zinssenkungen im ersten Quartal gedeutet werden. Auch die Inflation in Großbritannien steht im Blick.

Rückblick: Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA waren nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. In Europa enttäuschte der zusammengefasste Einkaufsmanagerindex, in den USA die Arbeitsmarktdaten und die Einzelhandelsumsätze. Keinen guten Tag hatten Rüstungswerte. Hier belastete die Aussicht auf einen möglichen Frieden im Ukraine-Krieg nach den Verhandlungen der vergangenen Tage in Berlin. Rheinmetall büßten 4,5 Prozent ein, Renk 4,3 Prozent oder Hensoldt 3,6 Prozent. Leonardo verloren 3,9 Prozent in Mailand. Die Friedensgräche drückten auch auf Ölaktien. Für den Sektor ging es um 1,9 Prozent nach unten. Holcim stiegen um 1,6 Prozent. Positiv für den schweizerischen Baustoffanbieter werteten Händler den Mehrheitserwerb an Cementos Pacasmayo.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - Tagesgewinner waren Zalando mit Aufschlägen von 4,2 Prozent. Nachrichten zu dem Titel gab es keine. Zuletzt hatte es einige positive Analystenkommentare zu der Aktie gegeben. Kursverluste von mehr als 20 Prozent seit Jahresbeginn relativieren die heutigen Aufschläge. SAP taten sich schwer und gaben 1,4 Prozent nach. Das Papier war zuletzt in den Sog der schwachen Oracle-Aktie geraten, auch wenn diese sich am Dienstag erholte. Bankaktien wurden gemieden: Commerzbank büßten 1,9 Prozent ein und Deutsche Bank 0,9 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Im nachbörslichen Handel am Dienstag haben sich die Kurse stabilisiert. In den USA hatten die Börsen dank niedrigerer Anleiherenditen ihre Verluste reduziert oder sogar ins Plus gedreht. Südzucker zeigten sich 0,7 Prozent niedriger, nachdem der Zuckerproduzent die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt und für das kommende zwar einen Umsatzrückgang, aber ein höheres EBITDA in Aussicht gestellt hatte. Norma stiegen um 4,5 Prozent. Der Autozulieferer startet ein Freiwilligenprogramm zum Stellenabbau. Der Kurs des Penny Stocks Noratis sackte um 15 Prozent ab. Wie der Entwickler von Bestandsimmobilien am Abend mitteilte, hat das Amtsgericht Frankfurt dem Antrag auf ein Schutzschirmverfahren stattgegeben und den vorläufigen Sachverwalter bestellt.

USA - AKTIEN

Uneinheitlich - Schwache Konjunkturdaten haben die Kauflaune an den US-Börsen am Dienstag gedämpft, wobei sinkende Anleiherenditen etwas Unterstützung boten. Vor allem die wegen der Haushaltssperre verspätet bekannt gegebenen Arbeitsmarktdaten für November und Oktober enthielten Licht und Schatten. Zwar wurden im vergangenen Monat mehr Arbeitsplätze geschaffen als von Volkswirten prognostiziert, doch war der Beschäftigungsaufbau insgesamt gering. Gleichzeitig war die Arbeitslosenquote etwas höher als angenommen. Die ebenfalls stark beachteten Einzelhandelsumsätze stagnierten im Oktober, während Ökonomen einen kleinen Anstieg erwartet hatten. Die von S&P Global ermittelten Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe blieben im Dezember hinter den Erwartungen zurück, verharrten aber im expansiven Bereich. Insgesamt sprächen die Daten zwar für eine lockere Gangart der US-Notenbank, aber nicht unbedingt für weitere Zinssenkungen, resümierten Marktteilnehmer. Unter den Einzelwerten gewannen Kraft Heinz 0,7 Prozent. Der Konzern hat zur Vorbereitung der Aufspaltung in zwei Unternehmen einen neuen CEO mit Erfahrung in der Leitung eines Lebensmittelkonzerns während einer Aufspaltung berufen. Ford schlossen unverändert. Der Automobilhersteller hatte üppige Abschreibungen auf die Elektromobilität verkündet und dies mit einem Kurswechsel weg von dieser Antriebsart begründet. Künftig soll ein erhöhtes Augenmerk auf Hybridantrieben liegen. Pfizer (-3,4%) rechnet für das kommende Jahr mit einem deutlichen Rückgang des Umsatzes mit Covid-Medikamenten, was sich in einem rückläufigen Gewinn niederschlagen dürfte.

USA - ANLEIHEN

Anleihen verzeichneten nach den insgesamt eher enttäuschenden Konjunkturdaten etwas Zulauf. Die Zehnjahresrendite sank um drei Basispunkte auf 4,15 Prozent. Dass sie nicht stärker fiel, könnte an einer Aussage von Kevin Hassett gelegen haben. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, der als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Fed-Chairman Jerome Powell gilt, hatte die Unabhängigkeit der US-Notenbank als "wirklich wichtig" bezeichnet.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 17, 2025 01:31 ET (06:31 GMT)