MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

28.10.25 07:30 Uhr

Fest - Die Rekordjagd ging nahtlos weiter, wobei neben der festen Zinssenkungserwartung die Hoffnung für Käufe sorgte, dass die USA und China ihren Handelsstreit entschärfen und ein Abkommen schließen werden. Qualcomm schnellten um 11,1 Prozent nach oben mit der Nachricht neuer KI-Chips, mit denen man Nvidia Konkurrenz machen will. Nvidia lagen dennoch 2,8 Prozent fester im Markt. AMD zogen um 2,7 Prozent an. Sie wurden weiter gestützt von den jüngsten überraschend positiven Intel-Geschäftszahlen. Außerdem meldete AMD einen Vertrag über die Lieferung von zwei Supercomputersystemen an das Energieministerium im Volumen von 1 Milliarde Dollar. Intel verteuerten sich um 3,3 Prozent. Amazon legten um 1,2 Prozent zu. Der Internet-Riese will einem Agenturbericht zufolge bis zu 30.000 Stellen streichen. Microsoft stiegen um 1,5 Prozent. Guggenheim hatte die Aktie auf "Buy" hochgestuft. Microsoft sei klar ein KI- Nutznießer, so die Analysten. Der Softwareriese wird am Mittwoch nach Börsenschluss seine Quartalsergebnisse veröffentlichen. Apple kamen um 2,3 Prozent voran. Auch der iPhone-Hersteller wird im Wochenverlauf Zahlen präsentieren. MP Materials büßten 7,4 und USA Rare Earth 8,4 Prozent ein und auch andere Aktien von Unternehmen aus dem Bereich Seltene Erden gaben nach, nachdem Finanzminister Bessent gesagt hatte, er erwarte, dass China seine verschärften Exportkontrollen für Seltene-Erden-Materialien aufschieben werde. Avidity Biosciences schnellten um 42,4 Prozent in die Höhe. Treiber war, dass der schweizerische Pharmakonzern Novartis die Biotechnologiegesellschaft in einer 12 Milliarden Dollar schweren Transaktion übernimmt. Die Prämie auf den letzten Kurs beträgt dabei 46 Prozent.

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US-ANLEIHEN

Am Anleihemarkt tat sich wenig. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrte bei 4,00 Prozent. Dass Scope Ratings die Bonität der USA senkte, sorgte nur anfangs für leicht anziehende Marktzinsen.

DEVISEN

Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 19:09 % YTD

EUR/USD 1,1664 +0,1% 1,1650 1,1636 +12,3%

EUR/JPY 177,23 -0,4% 177,96 178,08 +9,3%

EUR/CHF 0,9255 -0,1% 0,9260 0,9263 -1,3%

EUR/GBP 0,8728 -0,1% 0,8733 0,8726 +5,5%

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USD/JPY 151,95 -0,5% 152,75 153,05 -2,7%

GBP/USD 1,3364 +0,2% 1,3339 1,3334 +6,5%

USD/CNY 7,0798 -0,1% 7,0869 7,0859 -1,5%

USD/CNH 7,0979 -0,2% 7,1087 7,1085 -3,0%

AUS/USD 0,6555 -0,1% 0,6559 0,6555 +5,6%

Bitcoin/USD 113.834,15 -0,2% 114.089,70 115.746,20 +21,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Der Dollar gab im Vorfeld der am Mittwoch fest erwarteten US-Zinssenkung nach, der Euro kostete zuletzt 1,1646 Dollar.

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++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,23 61,31 -0,1% -0,08 -14,1%

Brent/ICE 65,46 65,62 -0,2% -0,16 -12,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Bei den Ölpreisen bewegte sich nach den jüngsten Zuwächsen als Folge von US-Sanktionen gegen die größten russischen Ölkonzerne wenig. Sie gaben um 0,3 Prozent ganz leicht nach.

METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.957,57 3.990,07 -0,8% -32,51 +55,4%

Silber 46,72 46,89 -0,4% -0,17 +67,8%

Platin 1.338,88 1.364,79 -1,9% -25,91 +58,1%

Kupfer 5,11 5,17 -1,2% -0,06 +24,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Der Goldpreis fiel erneut kräftig um 2,2 Prozent und damit auch unter die 4.000-Dollar-Schwelle. Zu den Gewinnmitnahmen nach dem Rekordhoch vor Wochenfrist kam, dass das Edelmetall als sicherer Hafen nicht mehr gesucht war wegen des wachsenden Optimismus, dass die USA und China kurz vor einem Handelsabkommen stehen.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17:30

ALUMINIUM / RIO TINTO

Die größte Aluminiumhütte Australiens, die von Rio Tinto kontrolliert wird, muss ihren Betrieb möglicherweise wegen steigender Strompreise mit Ablauf ihres aktuellen Stromliefervertrages 2028 einstellen. Tomago Aluminium teilte am Dienstag mit, das Unternehmen habe "einen Punkt erreicht, an dem es erwägen muss, den Betrieb am Ende seines aktuellen Stromliefervertrags einzustellen". Rio Tinto ist mit rund 52 Prozent an Tomago Aluminium beteiligt.

HYPOPORT

hat die Prognosen für Umsatz und Rohertrag für das Gesamtjahr 2025 gesenkt und rechnet beim Umsatz nur noch mit mindestens 600 statt 640 Millionen Euro, beim Rohertrag mit mindestens 260 statt 270 Millionen Euro. Beim EBIT erwartet Hypoport unverändert zwischen 30 und 36 Millionen Euro. Im dritten Quartal stiegen der Umsatz laut vorläufigen Zahlen um 11 Prozent, der Rohertrag um 19 Prozent und das EBIT um 120 Prozent auf ca. 7,6 Millionen Euro - jeweils dank einer guten Geschäftsentwicklung in der privaten Immobilienfinanzierung.

NORDEX

hat angesichts einer starken operativen Umsetzung in den beiden Geschäftsbereichen Projekte und Service die Prognose für die operative Gewinnmarge 2025 erhöht und sieht die EBITDA-Marge nun im Bereich von 7,5 bis 8,5 statt 5 bis 7 Prozent. Die Schätzungen für Umsatz und Investitionen wurden bekräftigt. Das vorläufige EBITDA im dritten Quartal 2025 erreichte 136 (Vorjahr: 72) Millionen Euro bei einer Marge von 8 (4,3) Prozent. Nordex will nach wie vor 2025 den Umsatz auf 7,4 bis 7,9 Milliarden Euro steigern und erwartet Investitionen von ungefähr 200 Millionen Euro.

NORMA

hat für das dritte Quartal einen nicht zahlungswirksamer Wertberichtigungsbedarf des Firmenwerts in der Region EMEA von rund 50 Millionen Euro identifiziert. Er werde sich im Konzernergebnis nach Steuern entsprechend auswirken, führe aber nicht zu einem Liquiditätsabfluss. Die Prognose für den Konzernumsatz sowie die bereinigte EBIT-Marge für 2025 sei nicht betroffen und gelte unverändert fort, so das Unternehmen.

HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK

hat die Jahresprognose für das operative Ergebnis gesenkt - basierend auf dem bisherigen Geschäftsverlauf und aktuellen Einschätzungen zum vierten Quartal. Wegen deutlich gestiegener weltwirtschaftlicher Unsicherheiten, insbesondere durch die US-Handelspolitik, habe sich das geschäftliche Umfeld zuletzt weniger robust gezeigt als erwartet, so die Begründung. Auf Konzernebene erwartet das Unternehmen zwar weiterhin einen starken Umsatzanstieg, die Erwartung für das Betriebsergebnis (EBIT) sinkt aber auf 160 bis 175 von zuvor 195 bis 215 Millionen Euro.

SILTRONIC

ist im dritten Quartal bei rückläufigen Umsätzen vor und nach Steuern in die roten Zahlen geraten. Die operative Marge verschlechterte sich. Für das Gesamtjahr verengte der Münchener Waferhersteller und Halbleiterzulieferer die Zielspanne für die Margenerwartungen. Beim Umsatz bestätigte der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr, die Ende Juli wegen neuer Erwartungen an die Wechselkursentwicklung gesenkt worden war. Für das dritte Quartal wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (Angaben in Millionen Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

3. QUARTAL 3Q25 ggVj 3Q25 ggVj 3Q24

Umsatz 300 -16% 307 -14% 357

EBITDA 66 -27% 68 -24% 89

EBITDA-Marge 21,9 -- 22,2 -- 25,0

EBIT -31 -- -39 -- 29

Ergebnis nach Steuern -44 -- -46 -- 19

Ergebnis je Aktie -1,29 -- -1,24 -- 0,60

BNP PARIBAS

hat im dritten Quartal von einer höheren Aktivität im Investmentbanking und einer anhaltenden Erholung im Retail-Geschäft profitiert. Die französische Bank steigerte Gewinn und Ertrag. Der Anstieg fiel aber nicht so stark aus wie von Analysten erwartet.

HSBC HOLDINGS

hat im dritten Quartal einen Rückgang des Nettogewinns verzeichnet, der zum Teil auf eine Rückstellung in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar für ein Gerichtsverfahren zurückzuführen ist. Die britische Bank hatte am Vortag mitgeteilt, dass die Rückstellung für eine Klage im Zusammenhang mit dem milliardenschweren Schneeballsystem von Bernie Madoff im dritten Quartal gebucht wurde. Wie HSBC weiter mitteilte, sank der Nettogewinn in den drei Monaten per Ende September im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 4,87 Milliarden Dollar. Das Vorsteuerergebnis ging um 14 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar zurück.

UBS

beantragt eine nationale Banklizenz für die USA, weil die Schweizer ihr Vermögensverwaltungsgeschäft ausbauen wollen. Mit einer solchen Lizenz könne die UBS mehr Bankdienstleistungen in den USA anbieten, heißt es in einem Memo der UBS an ihre Mitarbeiter, das am Montag vom Wall Street Journal eingesehen wurde. Die UBS erwarte die Genehmigung für die Lizenz im kommenden Jahr, was sie zur ersten Schweizer Bank mit einer nationalen US-Banklizenz machen würde.

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October 28, 2025 02:30 ET (06:30 GMT)