Neuer Handelskrieg?

Asiatische Indizes nach Trumps Zoll-Drohungen auf Talfahrt - Hang Seng tiefrot

13.10.25 10:42 Uhr

Trump schockt Asien! Nach neuen Zoll-Drohungen brechen Indizes ein | finanzen.net

Die asiatischen und australischen Börsen haben sich am Montag tiefrot gezeigt. Sie folgten damit zunächst dem Ausverkauf, der bereits am Freitag die US-Börsen sowie die europäischen erfasst hatte.

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Indizes

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Im späten Geschäft setzte dann aber eine Erholung von den Tagestiefs ein. US-Präsident Donald Trump hatte den Märkten am Freitag einen Schockmoment versetzt. Denn er drohte Peking mit einer massiven Erhöhung der Zölle auf 100 Prozent und einer Verhängung von Exportkontrollen. Zudem stellte er das geplante Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea in Frage. Grund für diese Neueinschätzung des US-Präsidenten waren die jüngsten Beschränkungen Pekings für Seltene Erden. Anleger befürchten einen neuen Handelskrieg, auch wenn Trump am Sonntag schon wieder versöhnlichere Töne anschlug. Die Zolldrohungen lösten vor allem eine Verkaufswelle im Technologiesektor aus.

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Während in Tokio wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde, stürzten die chinesischen Börsen zunächst ab. Der HSI in Hongkong verlor im späten Geschäft 2,1 Prozent, hatte aber auch schon 3,5 Prozent hinten gelegen. In Schanghai ging der Composite deutlich erholt nur noch 0,2 Prozent tiefer aus der Sitzung. In Südkorea und Australien gaben die Leitindizes um 0,7 bzw. 0,8 Prozent nach - beide Indizes zeigten sich damit ebenfalls klar erholt von den Tagestiefs. Das chinesische Handelsministerium stellte klar, dass man keinen Handelskrieg anstrebe, aber vor einem möglichen auch keine Angst habe. Peking drohte mit "angemessenen Gegenmaßnahmen".

In China halfen auch positive Handelsdaten: Denn das Exportwachstum hatte sich im September beschleunigt und die Markterwartungen übertroffen. Auch die Importdaten für September fielen deutlich besser als gedacht aus und verbesserten sich auch gegenüber dem Vormonat. Der chinesische Außenhandel könne weitere Turbulenzen in den Beziehungen zu den USA überstehen, urteilte ING-Ökonomin Lynn Song.

Die Drohung Trumps gegen China ziele wahrscheinlich darauf ab, vor den möglichen bilateralen Gesprächen auf dem bevorstehenden APEC-Gipfel in diesem Monat einen Verhandlungshebel zu schaffen, urteilte Goldman Sachs. "Wir neigen zu (dieser) Interpretation und erwarten, dass die endgültige Lösung eine Verlängerung der derzeitigen Zollpause über den 10. November hinaus sein wird, zusammen mit einigen neuen, aber begrenzten Zugeständnissen von beiden Seiten", erläuterten die Analysten.

DOW JONES

Bildquellen: ChinaFotoPress/Getty Images, pixfly / Shutterstock.com

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