Planethic Group: Vor dem großen Wurf
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Planethic verfolgt ambitionierte Expansionspläne für die Tochter Milik. Die jüngste Kursentwicklung zeugt diesbezüglich von großer Skepsis an der Börse. Kann Planethic die Pläne mit Abschlüssen untermauern, dürfte sich das aber ändern.
Mit den Veganz-Produkten ist dem Unternehmen, das jetzt unter dem Namen Planethic Group firmiert, der große Durchbruch nicht gelungen. Das Geschäft wurde daher schrittweise runtergefahren und hat im ersten Halbjahr nur noch geringe Erlöse erwirtschaftet. Zugleich wurde aber auch eine Transformation eingeleitet – zu einer sogenannten „Food-Tech“ Gesellschaft, die ihr Know-how in verschiedenen Gebieten mit Hilfe von spezialisierten Tochtergesellschaften vermarktet – oder diese veräußert.
Eine Tochter bereits verkauft
Einen ersten Abschluss gab es im Juni, dieser betraf die Tochter Orbifarm, die sich auf das pestizidfreie Indoor-Farming fokussiert hat und für 30 Mio. Euro plus Gewinnbeteiligung veräußert wurde, und zwar an den bisherigen CEO Jan Bredack und Investoren. Der Betrag wird in mehreren Tranchen fließen, 5 Mio. Euro stehen noch in diesem Jahr an. Ebenfalls zum Verkauf stehen darüber hinaus die beiden Töchter, die die Veganz- und die Happy Cheeze-Produkte verantworten.
Milik-Geschäft aktuell im Fokus
Aktuell konzentriert sich Planethic damit auf zwei Bereiche: auf vegane Fleischalternativen auf Basis von Pflanzenproteinen mit der Gesellschaft Peas on earth und auf im 2D-Druck hergestellte „Blätter“, die als Basis für Getränke dienen. Auf dem letztgenannten „Milik“-Geschäft liegt aktuell der Hauptfokus des Managements.
Große Produktvorteile
Denn das Interesse ist riesig, es konnten bereits Interessenbekundungen für mehrere Hundertmillionen Liter vereinbart werden, wobei das größte Interesse in Nordamerika, Asien und Afrika besteht. Basis dieser Resonanz sind die großen Produktvorteile: Die Blätter sind deutlich einfacher und günstiger herzustellen als Pulver und führen auch zu einem qualitativ besseren Endprodukt, außerdem sind Lagerung und Transport zu vergleichbar geringen Kosten möglich.
Große Partner
Noch sind die Produktionskapazitäten überschaubar – am Standort in Ludwigsfelde können aktuell 4 Mio. Liter pro Jahr hergestellt werden, der Produktfokus liegt zunächst insbesondere auf Milchersatzalternativen (etwa Hafermilch). Hierfür wurde mit Jindilli Beverages Inc. schon ein Partner in den USA gefunden, der dort pflanzliche Milchalternativen an McDonald’s, Starbucks und Dunkin‘ Donuts liefert. Ein weiterer potenzieller Großkunde ist der Konzern Lassonde Industries Inc. aus Kanada, der an der Milik-Technologie vor allem zur Herstellung von Säften und Smoothies interessiert sind – auch das ist technisch problemlos machbar.
Jetzt könnte der Durchbruch nahen
Jetzt stehen die entscheidenden Schritte zum Durchbruch an. Dafür müssen zunächst auf die Interessenbekundungen verbindliche Verträge über eine Literzahl im zumindest zweistelligen Millionenbereich abgeschlossen werden, damit Milik auf dieser Basis eine anvisierte Finanzierung mit Investoren zu einer Bewertung von 80 Mio. Euro abschließen kann. Im Anschluss sollen dann zügig mehrere Produktionsstätten im Ausland aufgebaut werden, wobei das Unternehmen die Anlagen in bestehenden Werken von Partnern ansiedeln will, was eine sehr zügige Inbetriebnahme innerhalb weniger Monate ermöglichen soll. Auf diesem Weg könnte schon innerhalb des nächsten halben Jahres eine ausreichende Kapazität für die Erstbestellungen größerer Partner geschaffen werden. Die technologische Basis dafür wurde bereits gut abgesichert, denn Planethic hat den Anlagenhersteller, die IP Innovation Partners Technology GmbH, erworben und kann durch den Abschluss einer strategischen Partnerschaft gegen überschaubare Lizenzzahlungen auch die Patente des Technologieanbieters Vitiprints nutzen.
Fazit
Planethic sieht enorme Expansionschancen für die Tochter Milik – und treibt die Realisierung aktuell mit Hochdruck voran. Nach einer ersten Euphorie herrscht an der Börse im Moment wieder Skepsis, ob die Ziele erreichbar sind. Sollte das Management aber liefern – wobei zunächst der Abschluss konkreter Lieferverträge und dann konkrete Finanzierungsvereinbarungen folgen müssen – dürfte sich die Stimmungslage wieder ändern. Und der Aktienkurs der aktuell lediglich mit einer Marktkapitalisierung von lediglich 13 Mio. Euro bewerteten Gesellschaft hätte großes Erholungspotenzial.
Ebenfalls spannend ist die Lage bei INDUS, da die Mittelstandsholding nach einer längeren Durststrecke zuletzt eine deutliche Belebung bei der Geschäftsentwicklung melden konnte:
Potenzial bietet sich auch bei JDC, nachdem das Unternehmen zuletzt vor allem die guten Aussichten für 2026 bekräftigt hat: zum Artikel
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