Bei Immobilienaktien ist Stock-Picking überlebenswichtig

Deutsche Immobilien seien momentan gefragt wie selten zuvor, hieß es auf der mäßig besuchten Fachkonferenz ...
... der Initiative Immobilien-Aktie in Frankfurt. In Zeiten, in denen Aktien binnen weniger Tage 20% an Wert verlieren und die Schuldenkrise Anleihen plötzlich wie Zockerpapiere aussehen lässt, wirkt Betongold umso sicherer und beständiger.
Leider überträgt sich dieses Image als „sicherer Hafen“ so gar nicht auf die Aktien der in diesem Markt tätigen Unternehmen. Zwar entwickelten sich Immobilienaktien auf 12-Monats-Sicht auch nicht viel schlechter als der DAX. Doch in den vergangenen 60 Monaten verlor der DAXsubsector Real Estate Performance-Index, der die Entwicklung von 21 deutschen Immobilienaktien abbildet, sage und schreibe 64% an Wert. Mit einem Investment in den allgemeinen DAX konnten Investoren ihr Kapital dagegen fast erhalten.
Absolut erschreckend ist, dass überhaupt nur einer von zwölf Titeln des Immobilien-Subindex in diesem Zeitfenster eine positive Performance aufweist. Die anderen elf liegen teilweise tief im Minus, drei davon mit über 90%. Bei den restlichen neun Aktien, bei denen keine aussagekräftige 5-Jahres-Rendite ermittelt werden kann, ist das Bild ähnlich: Nur eine notiert seit der Erstnotiz im Plus, die anderen acht liegen trotz ihres recht kurzen Börsenlebens teilweise auch schon wieder tief im Minus. Zusammengefasst: 2 Gewinneraktien, 19 Verlierer, Misserfolgsquote 90%!
Genau deshalb ist es für Anleger überlebenswichtig, jedes potenzielle Immo-Investment auf Herz und Nieren zu prüfen. Ohne ausführliche Analyse und sorgfältiges Stock-Picking ist das Risiko, eine der vielen Nieten aus dem Topf mit Immo-Aktien zu ziehen, einfach zu groß, zumal im Bereich der Small Caps einige Immo-AGs auf dem Kurszettel stehen, die dort definitiv nichts zu suchen haben.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.