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Rally schon vorbei?

Experten: Höher geht es für europäische Aktien 2017 nicht mehr

15.05.17 16:25 Uhr

Experten: Höher geht es für europäische Aktien 2017 nicht mehr | finanzen.net

Nachdem die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich zugunsten europafreundlicher Politiker entschieden wurden, scheinen die Bullen in Europa endlich entfesselt zu sein. Marktstrategen warnen jedoch vor zu viel Euphorie. Der Höhepunkt der Rally könnte bereits vorbei sein.

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Während die europäischen Aktienmärkte noch durchstarten, dämpfen einige Marktstrategen bereits wieder die Stimmung. "Bloomberg" zufolge könnte es das mit der Rally an den europäischen Märkten bereits schon gewesen sein - weitere Gewinne könnten ausbleiben. Obwohl auch der maßgebliche Stoxx Europe 600 seine beste Mai-Performance seit 2009 hingelegt hat, gehen viele Experten bei ihren Prognosen von Jahresschlussständen aus, die sich unterhalb des aktuellen Kurslevels befinden.

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Mangel an Impulsen nach Macron-Wahl

Während die Märkte in den USA auf die Einlösung von Trumps Wahlversprechen in Wartestellung verharren, bekamen die europäischen Aktienmärkte kräftig Schub - nicht zuletzt durch den Sieg des europafreundlichen Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl. Doch ausgerechnet jetzt, wo die Bahn frei scheint, treten Analysten auf die Bremse. Der Grund: Weitere Impulse für Marktgewinne könnten nun wieder ausbleiben. Die meisten potentiell positiven Ereignisse seien längst eingepreist. Für den Stoxx 50, in dem die größten europäischen Blue Chips gelistet sind, erwarten 15 Banken im Durchschnitt einen Jahresschlussstand von 3.498 Punkten, schreibt "Bloomberg". Das sind satte 3,8 Prozent Abschlag auf den Kursschluss vom letzten Freitag. Für den Stoxx 600 erwarten hingegen neun Banken durchschnittlich einen Jahresschluss, der 2,4 Prozent tiefer liegen soll als das am Freitag erreichte Level - ein eher düsteres Bild.

"Aktienstrategen haben sich in der Vergangenheit oft an ihrem Optimismus die Finger verbrannt. Nun könnten sie vorsichtig damit sein, weitere Aufschläge nach einem guten Lauf in Europa zu prognostizieren", sagte Michael Ingram, Marktstratege bei BGC Partners in London, gegenüber "Bloomberg". Es sei nun schwierig weitere kurzfristige Impulse zu finden, die die Outperformance weiter befeuern könnten. Die größten politischen Risiken seien nun ausgeräumt, die weiterhin lockere Geldpolitik sei eingepreist und die Bilanzsaison sei im Wesentlichen vorbei.

Investoren noch nicht abgeschreckt

Der mangelnde Enthusiasmus der Experten schreckt die Investoren bislang jedoch nicht ab. Europäische Aktienfonds verzeichneten laut einer Notiz von Bank of America Merrill Lynch Rekordzuflüsse von 6,1 Milliarden US-Dollar in der letzten Woche. Trotzdem bleiben die Marktexperten skeptisch. Es gäbe bereits Zeichen von Überhitzung, schrieb die Bank of America Merrill Lynch in einer Mitteilung. Der Relative Strength Index, der die relative Stärke der Märkte anzeigt, habe in der letzten Woche seinen höchsten Wert seit zwei Jahren erreicht, bevor er unter 70 zurückgefallen sei. Dies sei die Schwelle, an der technische Analysten Aktien als "überkauft" bezeichnen, hieß es. "Es gibt definitiv kaum Rücksetzer von den aktuellen Leveln", sagte Marktanalyst Ken Odeluga von City Index, welcher für den Stoxx 600 einen Jahresschlussstand um 370 Punkte prophezeite. Spätestens im September könnte in Europa erneut Zurückhaltung an den Märkten Einzug halten. Dann steht die Wahl in Deutschland auf der Agenda. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bleibt zudem weiterhin Italien - dort stehen voraussichtlich im nächsten Jahr Parlamentswahlen an. Auch wenn sich die Experten im Grunde einig sind, dass ein langfristiger Ausbruch nach oben ausbleiben wird, so wird jedoch nicht vor einem rapiden Einbruch in nächster Zeit gewarnt. Den Bullen bleibt also möglicherweise noch etwas Zeit.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Who is Danny / Shutterstock.com, laviana / Shutterstock.com

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