SAF-Holland: Zwischen Marktdruck und strategischer Neuausrichtung

29.07.25 15:07 Uhr

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Die anstehenden Zahlen von SAF-Holland werden vermutlich wieder im Zeichen eines schwachen Marktes stehen. Doch zugleich arbeitet das Unternehmen intensiv an seiner Wachstumsstrategie.

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Am 7. August präsentiert SAF-Holland seine Quartalsergebnisse für das zweite Quartal. Analysten erwarten bei dem Trailer- und LKW-Komponentenhersteller einen Umsatzrückgang auf 444,6 Mio. Euro (Vorjahr: 507,1 Mio. Euro) sowie einen Gewinn je Aktie von 0,35 Euro nach 0,53 Euro im Vorjahresquartal. Diese Prognosen fügen sich in das bereits im ersten Quartal sichtbare Bild eines herausfordernden Marktumfelds.

Das erste Quartal 2025 hatte bereits die Schwäche der globalen Nutzfahrzeugmärkte verdeutlicht: Mit 449,2 Mio. Euro Umsatz verzeichnete SAF-Holland einen organischen Rückgang von 14 Prozent. Besonders die schwachen Trailer-Märkte in Europa und Nordamerika sowie die gedämpfte Nachfrage in Indien belasteten das Geschäft. Die EMEA-Region verzeichnete einen organischen Rückgang von 16 Prozent, während auch die amerikanischen Märkte unter Unsicherheiten bezüglich der US-Handelspolitik litten. Positiv stach hingegen das robuste Ersatzteilgeschäft hervor, das als weniger zyklisches Segment zur Stabilisierung beitrug und seinen Anteil am Gesamtumsatz auf 37,8 Prozent steigerte.

Trotz des Umsatzrückgangs bewies SAF-Holland operative Stärke: Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich sogar auf 13,3 Prozent (Vorjahr: 12,6 Prozent), was die Effizienz des strikten Kostenmanagements und der Haldex-Integration verdeutlichte. Auch der operative Free Cashflow drehte mit 8,2 Mio. Euro ins Plus (Vorjahr: -12,4 Mio. Euro). Diese Resilienz spiegelt sich auch in der erfolgreichen Finanzierung wider: Im Juli platzierte das Unternehmen ein Schuldscheindarlehen über 330 Mio. Euro - mehr als doppelt so viel wie ursprünglich geplant, was das Vertrauen der Investoren unterstreicht. Die Mittel dienen der Refinanzierung und verbessern das Fälligkeitsprofil.

Die neue Strategie "drive2030" ist dabei mehr als nur Wachstumsvision - sie definiert SAF-Holland als "vertrauenswürdigsten Partner seiner Kunden weltweit" neu. Kernelemente sind eine verstärkte regionale Präsenz, Technologie und operative Exzellenz. Der ambitionierte Plan sieht bis 2030 einen organischen Umsatzanstieg auf über 2,5 Mrd. Euro vor, ergänzt um 500 Mio. Euro aus gezielten Akquisitionen. Mit einer angestrebten EBIT-Marge von 10 bis 12 Prozent positioniert sich das Unternehmen für profitables Wachstum. Die strategische Fokussierung auf fünf Säulen – Kundenfokus, regionale Stärke, Technologie, Portfolio-Hebelwirkung und operative Exzellenz – soll dabei nachhaltiges Wachstum ermöglichen.

Doch die Umsetzung steht vor erheblichen Herausforderungen. Die anhaltende Schwäche der Nutzfahrzeugmärkte erfordert kontinuierliche Kostendisziplin, während gleichzeitig Investitionen in Automation und Modernisierung nötig sind. Strategische Zukäufe wie die vollständige Übernahme des indischen Joint Ventures Haldex ANAND sollen die Marktposition stärken, müssen aber auch erfolgreich integriert werden.

Ein neues Risiko stellen zudem die nun vereinbarten US-Zölle dar. Als global agierender Zulieferer mit bedeutender Nordamerika-Exposition (39,3 Prozent des Umsatzes) könnte SAF-Holland von höheren Kosten und geringerer Nachfrage betroffen sein. Das Management zeigt sich jedoch zuversichtlich, dank des breiten Produktionsnetzwerks und geplanter Maßnahmen flexibel reagieren zu können. Die Q2-Zahlen werden zeigen, ob diese Zuversicht berechtigt ist und sich die für das zweite Halbjahr erwartete Markterholung materialisiert.

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