Buffalo Wild Wings-Aktie hebt nach Übernahmegerüchten ab

Nachdem die Buffalo Wild Wings-Aktie im regulären Handel an der Nasdaq noch einen Verlust von 1,35 Prozent hinnehmen musste und auf 117,25 US-Dollar fiel, ging es im nachbörslichen Handel kräftig nach oben: Die Aktie zog um rund 28 Prozent auf 150 US-Dollar an. Wie ein Insider gegenüber "CNBC" berichtete, habe die Investmentfirma Roark Capital ein Übernahmeangebot für den Restaurantbetreiber vorgelegt. Roark Capital und Buffalo Wild Wings haben sich zu dem Gerücht bislang jedoch nicht geäußert.

Laut dem Insider wird die Restaurantkette im Rahmen des Übernahmeangebots mit mehr als 2,3 Milliarden US-Dollar bewertet. Konkret liege das Angebot von Roark bei mehr als 150 US-Dollar pro Aktie - und damit in etwa in den Regionen, in die die Aktie im nachbörslichen US-Handel vorstoßen konnte.

Buffalo Wild Wings hat schwere Zeiten hinter sich

Sollten sich die Übernahmegerüchte bewahrheiten, käme das Angebot zu einem Zeitpunkt, zu dem Buffalo Wild Wings sich gerade wieder von einem Rückschlag erholen kann. Das Papier des Unternehmens hatte innerhalb der letzten zwölf Monate nach einem Streit um die künftige strategische Ausrichtung der Fast-Food-Kette rund 46 Prozent an Wert verloren und war von 175 US-Dollar zeitweise bis auf 95,05 US-Dollar gefallen. Der aktivistische Investor Marcato Capital Management hatte darauf gedrängt, mehr Restaurants an Franchise-Nehmer zu vergeben und sich außerdem drei Sitze im Verwaltungsrat gesichert. Buffalo Wild Wings-Chefin Sally Smith kündigte daraufhin ihren Rücktritt bis zum Jahresende an.

Daneben kämpfte die Fast-Food-Kette auch mit sinkenden Umsätzen bei bestehenden Restaurants und steigenden Preisen für Chicken Wings, dem Signature-Produkt von Buffalo Wild Wings. Diese Probleme scheint man jedoch durch strenge Kostenkontrolle in den Griff bekommen zu haben, denn nach überraschend starken Zahlen zum dritten Quartal konnte sich das Papier in den letzten Wochen wieder etwas erholen.

Analysten begrüßen mögliche Übernahme

Auf das mögliche Übernahmeangebot durch Roark Capital reagierten Analysten in ersten Kommentaren positiv. Mizuho-Analyst Jeremy Scott geht davon aus, dass die Führungsriege von Buffalo Wild Wings das Angebot ernst nehmen werde, und auch Analyst Jeff Farmer von Wells Fargo glaubt an eine potenzielle Übernahme durch Roark, auch wenn einige Investoren das Gebot als zu niedrig empfinden dürften.

Wie "CNBC" ausführt, würde eine Übernahme von Buffalo Wild Wings außerdem gut zu den anderen Geschäftstätigkeiten von Roark Capital passen, denn der Investmentgesellschaft gehören noch einige weitere Restaurantketten in den USA. Außerdem scheiterte vor einigen Monaten eine Übernahme von Popeyes Louisiana Kitchen durch eine Roark-Tochter, so dass die Investmentgesellschaft nun möglicherweise versucht, das dafür vorgesehene Kapital anderweitig in der Restaurantbranche auszugeben.

Redaktion finanzen.net