Ryanair-Aktie springt auf Rekordhoch und zieht Lufthansa-Aktie & Co. mit: Ryanair verdoppelt Quartalsgewinn

Der späte Ostertermin und höhere Ticketpreise beflügeln Europas größten Billigflieger Ryanair.
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Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni verdiente das Unternehmen mit 820 Millionen Euro mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Auch für den Sommer zeichnen sich gute Geschäfte ab, auch wenn die Ticketpreise nicht ganz so stark steigen dürften wie in den vergangenen Monaten. Die Ryanair-Aktie sprang nach den Neuigkeiten in Dublin auf ein Rekordhoch.
In Dublin legte das Papier zeitweise um fast zehn Prozent auf 25,40 Euro zu und wurde damit so teuer gehandelt wie nie zuvor. Zuletzt lag ihr Kurs noch mit 4,97 Prozent im Plus bei 24,25 Euro. Die Aktie der Konkurrentin Lufthansa gewann via XETRA zugleich 0,81 Prozent auf 7,5 Euro.
Damit enteilen die Iren dem deutschen Luftverkehrskonzern an der Börse noch weiter: Mit einer Marktkapitalisierung von rund 26 Milliarden Euro liegt Ryanair weit vor dem Lufthansa-Konzern, der samt seinen Töchtern wie Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings auf gerade mal 9 Milliarden Euro kommt.
Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni verdiente Ryanair 128 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Vorstandschef Michael O'Leary erwartet, dass der Gewinn auch im gesamten Geschäftsjahr bis Ende März 2026 ordentlich steigt und damit die 1,6 Milliarden Euro aus dem Vorjahr übertrifft. Für eine konkrete Prognose sei es jedoch noch zu früh, erklärte er bei der Zahlenvorlage am Montag in Dublin.
In den Monaten April bis Juni beförderte Ryanair 57,9 Millionen Passagiere und damit vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei profitierte die Gesellschaft davon, dass der Ostertermin diesmal anders als im Vorjahr in den April fiel. Die Ticketpreise zogen sogar um 21 Prozent an, und der Umsatz stieg in Summe um 20 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Zugleich hielt Ryanair die eigenen Kosten im Griff: Sie wuchsen lediglich um fünf Prozent.
Mit Blick auf die Hauptreisezeit im Sommer berichtete Ryanair von einer starken Ticketnachfrage. Die Ryanair-Spitze erwartet, dass die Tickets dann im Schnitt höchstens das Niveau aus dem Sommer 2023 erreichen. Im Sommer 2024 und auch im gesamten vergangenen Geschäftsjahr seien sie nämlich um sieben Prozent gesunken.
Zu gern würde O'Leary Ryanairs Flugangebot schneller und kräftiger ausbauen, doch dem Unternehmen fehlt es an genügend neuen Jets. So rechnet der Manager für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2026 lediglich mit einem Anstieg um drei Prozent auf 206 Millionen Passagiere.
Denn Ryanair leidet weiterhin unter den Problemen des kriselnden US-Flugzeugbauers Boeing. Dieser hängt mit der Auslieferung neuer Maschinen wegen Qualitätsmängeln, zwei Abstürzen und eines Beinahe-Unglücks seit Jahren deutlich hinterher.
O'Leary erwartet nun, dass der Hersteller seinen Rückstand bis kommenden Sommer ein gutes Stück aufholt. Die noch fehlenden 29 Maschinen vom Typ 737 aus einem Großauftrag sollten nun vor Sommer 2026 bei Ryanair eintreffen.
Zudem hofft der Manager, dass Boeing Ende des laufenden Jahres die schon lange ersehnte Zulassung für die Langversion der 737 Max erhält. Die ersten 15 Exemplare für Ryanair sollen demnach im Frühjahr 2027 an die Iren ausgeliefert werden.
O'Leary hatte in den vergangenen Jahren mehrfach damit geliebäugelt, zu einem anderen Flugzeugbauer zu wechseln. Doch der weltgrößte Hersteller Airbus aus Europa ist mit seinen Jets aus der Modellfamilie A320neo bis ins nächste Jahrzehnt hinein ausgebucht. Weitere Alternativen gibt es bisher faktisch nicht: Das chinesische Modell C919 des Herstellers Comac ist bisher nur für den Einsatz in seinem Heimatland zugelassen.
Ryanair könnte Annahme von Boeing-Maschinen wegen Zöllen verzögern
Ryanair könnte mit Blick auf die anstehenden Lieferungen von Boeing die Zollverhandlungen zwischen den USA und der EU abwarten. Die Billigfluggesellschaft, Boeings größter europäischer Kunde, erwägt nach eigenen Angaben, die Annahme einiger 737-Max-Maschinen zu verzögern.
Ryanair brauche derzeit die Jets, die bis Ende Oktober geliefert werden sollen, nicht dringend. CEO Michael O'Leary sagte, dass eine Handelsvereinbarung zwischen der EU und den USA eine Abmachung zu Zivilflugzeugen beinhalten werde.
Obwohl die EU Zölle auf US-Waren erwäge, geht der Manager nicht davon aus, dass diese längerfristig Bestand hätten. Ryanair habe eine Festpreisvereinbarung mit Boeing, weshalb der Flugzeughersteller für Zölle aufkommen müsste. Ryanair würde versuchen, die Belastung zu verringern, unter anderem durch die Annahme von Flugzeugen über die britische Tochtergesellschaft, die von Zöllen befreit ist.
DUBLIN (dpa-AFX)/DOW JONES
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Bildquellen: Rob Wilson / Shutterstock.com, Markus Mainka / Shutterstock.com
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