Stimmung im Maschinenbau verschlechtert sich wieder
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die leichte Hoffnung auf eine Stimmungswende im deutschen Maschinenbau ist wieder verflogen. Der Anteil der Führungskräfte in der Branche, die pessimistisch auf die Wirtschaftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten blicken, stieg zuletzt wieder. Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hervor, die die Umfrage vierteljährlich erhebt.
Blickte vor dem Sommer noch jede vierte Führungskraft optimistisch auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten, ist es nun nur noch jede fünfte. Der Anteil der pessimistisch eingestellten Entscheider liegt mittlerweile wieder bei fast der Hälfte, nachdem dieser vom ersten zum zweiten Quartal noch deutlich auf gut 40 Prozent gesunken war.
Auch die Umsatzprognose für die gesamte Branche hat sich wieder verschlechtert. Während die Befragten zuvor für 2025 im Durchschnitt noch einen Umsatzrückgang von rund 1,7 Prozent erwarteten, liegt der Wert jetzt bei einem Minus von 2,8 Prozent. In den vergangenen drei Jahren war die Prognose PwC zufolge lediglich in einem einzigen Quartal positiv. Dies sei die längste Negativserie seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014.
Kosten, Zölle, China-Konkurrenz
Steigender Kostendruck, politische Entwicklungen im Ausland sowie die schwache Nachfrage machen vielen Maschinenbauern laut Barometer besonders zu schaffen. Die Auftragsflaute sorge für eine immer geringere Auslastung der Firmen. Im dritten Quartal sei die durchschnittliche geschätzte Kapazitätsauslastung mit 80,8 Prozent auf den tiefsten Stand in den letzten fünf Jahren gefallen. Lediglich in der Hochphase der Corona-Pandemie habe die Auslastung der Betriebe noch niedriger gelegen.
"Spätestens seit den US-Zöllen und der zunehmenden Dominanz Chinas muss jedem in der Branche klar sein, dass neue Geschäftsmodelle nötig sind, um im globalen Wettbewerb zu bestehen", sagte PwC-Industrieexperte Bernd Jung. "Unternehmen können sich mit eigenen Impulsen aktiv gegen diese Krise stemmen. Jedoch zeigen unsere Daten momentan noch zu viel Zurückhaltung bei Investitionsvorhaben. Die Branche wird den Endspurt 2025 auf diese Weise nicht erfolgreich gestalten können."/mxx/DP/stk