ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Schweizer Inflation bleibt niedrig - SNB könnte Zinsen senken
Die jährliche Inflationsrate in der Schweiz ist im Juni gestiegen, blieb jedoch nahe dem deflationären Niveau, was die Möglichkeit unterstreicht, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen noch in diesem Jahr unter null senken könnte. Die Verbraucherpreise lagen um 0,1 Prozent über denen des Vorjahresmonats, verglichen mit einer jährlichen Inflationsrate von minus 0,1 Prozent im Mai, teilte das Schweizer Statistikamt mit. Die SNB senkte im vergangenen Monat ihren Leitzins auf null, um die Nachfrage nach dem Schweizer Franken einzudämmen, der aufgrund der Besorgnis der Anleger über die US-Handelspolitik und der zunehmenden geopolitischen Sorgen im Nahen Osten als sicherer Hafen fungiert.
Caixin/S&P Global: PMI in Chinas Servicesektor im Juni gesunken
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Juni verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich auf 50,6 (Mai: 51,1) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Juni auf 50,5 (Vormonat: 50,3) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.BoJ/Takata: Notenbank sollte für Zinserhöhungen bereit sein
Die Bank of Japan (BoJ) sollte nach Einschätzung von Boardmitglied Hajime Takata bereit sein, die geldpolitische Straffung wieder aufzunehmen, wenn die US-Handelsgespräche Fortschritte machen. "Ich glaube, dass die Bank ihren Zinserhöhungszyklus derzeit nur pausiert und nach einer gewissen Zeit des Abwartens einen Gang zurückschalten sollte", sagte Takata in einer Rede vor Wirtschaftsführern in der Präfektur Mie in Zentraljapan. "Da die Unsicherheiten in Bezug auf die US-Politik nach wie vor groß sind, muss die Bank meiner Meinung nach die Geldpolitik flexibler gestalten, ohne zu pessimistisch zu sein", sagte er.
China bezeichnet EU als Partner und nicht als Rivalen
Peking betrachtet die Beziehungen Chinas zur EU als Partnerschaft. Es gebe keine Rivalität, erklärte das chinesische Außenministerium, nachdem die EU-Kommission die Volksrepublik aufgefordert hatte, "verzerrende Praktiken", darunter Lieferbeschränkungen von Seltenen Erden, zu beenden. Trotz einiger Unterschiede hätten China und die EU keine grundlegenden Interessenskonflikte und eine breite Palette gemeinsamer Interessen, erklärte das Außenministerium.
Unterschiedliche Fristen bei Handelsgesprächen
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski weist darauf hin, dass es bei den Zollverhandlungen mit den USA für verschiedenen Länder inzwischen unterschiedliche Fristen gibt. EU: Ohne eine Einigung würden die US-Einfuhrzölle auf Waren aus der EU am 9. Juli von 20 auf 50 Prozent steigen. Berichten zufolge würde die EU US-Unternehmen Ausnahmen von der Digitalsteuer gewähren, wenn die USA zu Erleichterungen für bestimmte EU-Industrien bereit wären. Ab 14. Juli würden höhere EU-Zölle für US-Güter eintreten. China: Nach den bereits geführten Gesprächen liegt der effektive US-Zoll auf chinesische Waren bei 55 Prozent. Eine offiziell genannte Frist endet am 12. August, es ist aber nicht klar, ob sie nach der Vereinbarung noch gilt. Kanada: Ein Handelsabkommen soll bis 21. Juli geschlossen werden.
USA lockern einige Chipsoftware-Beschränkungen für China
Die USA haben einige Beschränkungen für die Ausfuhr von Chipdesign-software nach China aufgehoben, so zwei Unternehmen, die nach eigenen Angaben daran arbeiten, den Zugang zu kürzlich gesperrten Produkten wiederherzustellen. Die in Kalifornien ansässigen Entwickler von Chipdesign-Software, Synopsys und Cadence Design, teilten mit, dass sie vom Bureau of Industry and Security (BIS) des US-Handelsministeriums informiert wurden, dass die jüngsten Beschränkungen für Exporte nach China aufgehoben wurden.
Trump: USA haben ein Handelsabkommen mit Vietnam
Die USA haben laut US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen mit Vietnam erzielt. Dieses sieht Zölle von 20 Prozent auf die meisten vietnamesischen Exporte in die USA vor. Damit sind die Einfuhrzölle zwar doppelt so hoch wie die derzeit geltenden 10 Prozent, betragen aber weniger als die Hälfte der 46 Prozent, mit denen die Trump-Administration im April gedroht hatte. Aufgrund seiner Exportabhängigkeit brauchte Vietnam ein Handelsabkommen.
Pentagon: US-Angriff wirft Irans Atomprogramm um bis zu zwei Jahre zurück
Die US-Militärschläge gegen iranische Atomanlagen haben das iranische Atomprogramm nach Einschätzung des Pentagons um bis zu zwei Jahre zurückgeworfen. Das Ausmaß der Schäden war seit den Angriffen ein Thema. Während US-Verteidigungsminister Pete Hegseth vergangene Woche gesagt hatte, die US-Angriffe hätten die "nuklearen Ambitionen" des Irans "zerstört", was ähnliche Behauptungen von US-Präsident Donald Trump entsprach, schätzen Experten innerhalb und außerhalb der US-Regierung den Schaden und die Zeit, die Teheran benötigen würde, um die beschädigten Anlagen wieder aufbauen und die Produktion von angereichertem Uran und anderen Komponenten wieder aufzunehmen, die für die Herstellung einer Atomwaffe erforderlich wären, vorsichtiger ein.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz Juni Verbraucherpreise +0,2% gg Vormonat
Schweiz Juni Verbraucherpreise +0,1% gg Vorjahr
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
July 03, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)