Startup-Investitionen

NVIDIA-Aktie als Kapitalgeber: An diesen KI-Startups ist der Chip-Riese beteiligt

03.07.25 23:20 Uhr

NASDAQ-Aktie NVIDIA setzt auf Startup-Finanzierung: Diese KI-Firmen erhielten bereits Millionen an US Dollar vom KI-Platzhirschen | finanzen.net

NVIDIA ist längst mehr als nur ein Chiphersteller: Der Konzern hat sich in den vergangenen Jahren zu einem aktiven Investor im globalen KI-Ökosystem entwickelt.

Werte in diesem Artikel

• NVIDIA mit zahlreichen Investitionen in KI-Startups seit 2023
• Ausbau des KI-Ökosystems als Ziel
• Strategische Investments in Schlüsselunternehmen der Branche wie OpenAI

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NVIDIA hat sich in den vergangenen Jahren als eines der wichtigsten Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) etabliert - nicht nur durch seine marktführenden GPUs, die in vielen KI-Systemen zum Einsatz kommen, sondern auch als Risikokapitalgeber. So beteiligt sich das Unternehmen um Jensen Huang seit einiger Zeit in rasantem Tempo an Finanzierungsrunden vielversprechender Startups aus dem KI-Ökosystem. Laut einem Bericht von "TechCrunch" unter Berufung auf Daten von "PitchBook" hat NVIDIA bereits im Jahr 2023 an 34 Finanzierungsrunden für KI-Startups teilgenommen. 2024 waren es dann sogar 49 und auch bis Mitte Juni 2025 beteiligte sich der KI-Gigant laut "TechCrunch" bereits an mehreren jungen Unternehmen. Dabei hat die Aktivität von NVIDIA als Risikokapitalgeber in den letzten Jahren deutlich zugenommen, denn in den vier Jahren vor 2023 wurden laut der Nachrichtenseite insgesamt nur 38 vergleichbare Investments getätigt.

NVIDIA investiert dabei "auf drei Arten in das [KI-]Ökosystem und treibt so den durch beschleunigtes Computing ausgelösten Wandel voran. Erstens durch NVIDIAs Unternehmensinvestitionen unter der Leitung von [Vishal] Bhagwati [Leiter der Unternehmensentwicklung; Anm. d. Red]. Zweitens durch NVentures, unseren Risikokapitalzweig unter der Leitung von [Mohamed] Siddeek. Und schließlich durch NVIDIA Inception, unser Instrument zur Unterstützung von Startups und zur Vermittlung von Risikokapital", wie es in einem Blogeintrag des Unternehmens heißt. "Das Ergebnis ist eine Sammlung von Unternehmen, die die Geschichte der KI täglich vorantreiben", so NVIDIA weiter.

Bei den oben genannten Zahlen und den im folgenden erwähnten Startups handelt es sich jedoch nur um Unternehmensinvestitionen, Investitionen über den hauseigenen VC-Arm NVentures wurden nicht berücksichtigt. Die Beteiligungen durch das Unternehmen selbst dienen laut NVIDIA dem Zweck, gemeinsame Innovationen zu fördern, die NVIDIA-Plattform zu verbessern und das Ökosystem zu erweitern. Wie viel Geld der KI-Platzhirsch jeweils in die Startups gesteckt hat, ist in den meisten Fällen allerdings nicht bekannt, da NVIDIA in der Regel nur namentlich als Teilnehmer der entsprechenden Finanzierungsrunde aufgeführt wird, ohne dass der konkrete Investitionsbetrag genannt wird. Ebenso erhebt die folgende Liste aufgrund der schieren Vielzahl der Investitionen von NVIDIA in KI-Startups keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll lediglich einige die größten und bekanntesten Unternehmen nennen.

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Die bekanntesten KI-Startups mit NVIDIA-Beteiligung

Die Liste der Startups, in die NVIDIA in den letzten Jahren investiert hat, liest sich dabei wie ein "Who is Who" der aktuellen KI-Szene. So beteiligte sich NVIDIA laut "TechCrunch" etwa im Oktober 2024 mit rund 100 Millionen US-Dollar an einer 6,6 Milliarden US-Dollar schweren Finanzierungsrunde des ChatGPT-Entwicklers OpenAI - ein Signal mit großer Strahlkraft.
Nur wenige Monate später, im Dezember 2024, stieg NVIDIA laut "Data Center Dynamics" dann auch bei xAI ein, der KI-Firma von Tesla-Chef Elon Musk, die als direkter Konkurrent von OpenAI gilt. Wie viel der GPU-Konzern jedoch hier im Rahmen der insgesamt sechs Milliarden US-Dollar schweren Finanzierungsrunde investierte, ist nicht bekannt. Die kurz aufeinander folgenden Beteiligungen von NVIDIA an OpenAI und xAI sind jedoch beispielhaft für die pragmatische und technologieoffene Investmentstrategie des Konzerns, sich möglichst breit im KI-Bereich aufzustellen.

Eines der inzwischen bekanntesten Investments von NVIDIA im KI-Bereich dürfte auch die Beteiligung an CoreWeave sein. Im April 2023 beteiligte sich NVIDIA laut "TechCrunch" hier an einer 221 Millionen US-Dollar schweren Finanzierungsrunde. Die dabei erworbene Beteiligung an CoreWeave entsprach Anfang März 2025 einem Unternehmensanteil in Höhe von 1,21 Prozent. CoreWeave hat sich innerhalb weniger Jahre von einem Krypto-Mining-Startup zu einem führenden Anbieter von KI-optimierter Cloud-Infrastruktur entwickelt und ermöglicht es seinen Kunden, NVIDIA-GPUs flexibel und stundenweise zu mieten. Inzwischen hat CoreWeave den Schritt an die Börse gewagt und ist seit dem 28. März 2025 an der NASDAQ notiert.

Ein weiteres früheres Investment - und laut "TechCrunch" sogar eines der ersten KI-Investments von NVIDIA - war außerdem die Beteiligung an Inflection AI im Juni 2023. Das Startup, das den Chatbot Pi entwickelte, sammelte damals im Rahmen einer Finanzierungsrunde insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar von NVIDIA und anderen Kapitalgebern ein. Es dürfte sich dabei allerdings um eines der schlechteren Investments des KI-Giganten handeln, denn dem Chatbot von Inflection gelang es laut "IEEE Spectrum" nicht, signifikante Marktanteile zu erobern. Im Jahr 2024 warb dann Microsoft den Gründer des Startups sowie einen großen Teil der Mitarbeiter ab und vereinbarte mit Inflection die Lizenzierung seiner Technologie.

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Besonders große Hoffnungen scheint NVIDIA inzwischen außerdem auf das Startup Perplexity zu setzen, einen Herausforderer im Bereich KI-basierter Suchtechnologien. Perplexity entwickelt eine alternative Suchmaschine, die auf generativer KI basiert und klassische Suchergebnisse mit kontextuellen Antworten kombiniert. NVIDIA investierte erstmals im November 2023 in das Unternehmen und nahm laut "TechCrunch" seither an jeder weiteren Finanzierungsrunde teil. Inzwischen hat Perplexity auch das Interesse von Meta und Apple auf sich gezogen, die laut Medienberichten an einer Übernahme interessiert sein sollen.

Bei diesen KI-Startups ist NVIDIA außerdem noch investiert

Ein weiteres bedeutendes Investment von NVIDIA erfolgte bereits im Mai 2024 mit der Beteiligung an Scale AI. Das in den USA ansässige Unternehmen stellt hochspezialisierte Datenkennzeichnungsdienste bereit, die für das Training großer KI-Modelle benötigt werden. NVIDIA beteiligte sich laut "TechCrunch" an einer Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von einer Milliarde US-Dollar. Mit von der Partie waren dabei neben dem Chipkonzern unter anderem auch die Tech-Schwergewichte Amazon und Meta.

Im Bereich autonomes Fahren beteiligte sich NVIDIA laut dem Nachrichtenportal außerdem im Mai 2025 an Wayve, einem britischen Startup, das selbstlernende Systeme für Fahrzeuge entwickelt. Die Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von 1,05 Milliarden US-Dollar zählt bislang zu den größten des Jahres im KI-Bereich. NVIDIA-Chips werden bereits in zahlreichen Fahrzeugen eingesetzt - durch die Investition in Wayve könnte die Position des Tech-Konzerns im Automotive-Bereich jedoch zukünftig noch gestärkt werden.

Lambda, ein Anbieter von Recheninfrastruktur und Trainingsservices für KI-Modelle, erhielt laut "TechCrunch" im Februar 2025 480 Millionen US-Dollar in einer groß angelegten Finanzierungsrunde - NVIDIA war auch hier unter den Investoren. Ein großer Teil des Geschäftsmodells von Lambda basiert auf der Vermietung von Servern, die mit NVIDIA-GPUs betrieben werden. Damit zählt das Unternehmen zu den direkten kommerziellen Abnehmern von NVIDIA-Hardware und macht das Investment zu einer Art vertikaler Integration. Gleichzeitig bietet Lambda auch Softwarelösungen und Tools für das Modelltraining an, was das Unternehmen zu einem attraktiven Partner für Entwicklerteams macht.

Neben den bereits genannten Investments hat NVIDIA noch in eine Vielzahl weiterer aufstrebender KI-Startups investiert. Darunter befindet sich etwa Crusoe, das Datencenter baut und bei einer Finanzierungsrunde im November 2024 insgesamt 686 Millionen US-Dollar von NVIDIA und anderen Investoren einsammeln konnte, Figure AI, das im Februar 2024 bei einer Finanzierungsrunde unter Beteiligung von NVIDIA insgesamt 675 Millionen US-Dollar erhielt oder Together AI, das eine Infrastrukturplattform für KI-Modelle bereitstellt. Bei letzterem investierte NVIDIA laut "TechCrunch" bereits im Jahr 2023 zum ersten Mal und nahm auch im Februar 2025 wieder an einer Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von 305 Millionen US-Dollar teil. Ähnlich ging der Tech-Gigant laut der Nachrichtenseite auch beim Startup Cohere vor, das große Sprachmodelle für Unternehmen anbietet. Auch hier fand die erste Investition bereits 2023 statt und bei einer Finanzierungsrunde im Juni 2025 mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen US-Dollar war NVIDIA erneut dabei.

Mit Blick auf die geografische und inhaltliche Vielfalt fallen auch Investments in das französische Startup Mistral AI auf, das große Sprachmodelle entwickelt und NVIDIA im Juni 2025 bereits zum zweiten Mal von einer Investition überzeugen konnte, sowie die Beteiligung am japanischen Startup Sakana AI, das auf kosteneffiziente generative KI spezialisiert ist und im September 2024 insgesamt 214 Millionen US-Dollar von NVIDIA und anderen einsammelte. Daneben ist der US-Konzern seit einer Finanzierungsrunde im Oktober 2024 (Gesamtvolumen: 500 Millionen US-Dollar) auch an dem Startup Poolside beteiligt, das ebenfalls aus Frankreich stammt und Computerprogramme entwickelt, die KI nutzen. Außerdem beteiligte sich NVIDIA im Juni 2025 an Waabi, einem kanadischen Anbieter für autonomes Trucking, der im Rahmen seiner Finanzierungsrunde insgesamt 200 Millionen US-Dollar von Investoren erhielt.

NVIDIA formt die Zukunft der KI - und zwar nicht mehr nur über Hardware

Die genannten KI-Startups stellen allerdings nur einen kleinen Teil der Beteiligungen dar, denn NVIDIA streut seine Investments extrem breit und ist noch an weiteren aufstrebenden Unternehmen aus dem KI-Sektor beteiligt, darunter Hugging Face, Enfabrica, Hippocratic AI, Ayar Labs, Kore.ai, Sandbox AQ, Weka, Runway, Bricht Machines und weitere. Dadurch baut der Konzern ein eigenes Netzwerk von Innovationstreibern auf. Wie NVIDIA in einem Blogeintrag selbst betont, sei es dabei das Ziel, "die KI-Revolution mit Investitionen in Game Changer und Market Maker voranzutreiben". NVIDIA wird somit immer mehr zum Taktgeber für die nächste Generation von KI-Innovationen - und zwar nicht mehr nur durch seine Grafikchips.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: JHVEPhoto / Shutterstock.com, Below the Sky / Shutterstock.com

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