Porsche-Aktie gibt trotz stabilem Dividenden-Vorschlag nach - Kritik von Porsche-Aktionären

Die Porsche AG hält auf ihrer Hauptversammlung 2025 die Dividende stabil, während das Unternehmen eine umfassende Neuausrichtung vorantreibt. Dies signalisiert Vertrauen in die langfristige Profitabilität.
• Porsche AG schlägt stabile Dividende für das Geschäftsjahr 2024 vor
• Unternehmen forciert eine strategische Neuausrichtung, um langfristige Profitabilität zu sichern
• Vorstandsvorsitzender Dr. Oliver Blume betont entschlossene Investitionen in die Zukunft
Stabile Dividende als Anker in herausfordernden Zeiten
Die Aktionäre der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG können sich freuen: Das Unternehmen hat auf seiner Hauptversammlung 2025 vorgeschlagen, die Dividende für das Geschäftsjahr 2024 stabil zu halten. Demnach sollen 2,30 Euro je Stammaktie und 2,31 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüttet werden. Dieser Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat sende laut Pressemitteilung ein klares Signal der Stabilität in einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld. Trotz umfassender Investitionen in die Zukunft und einer angekündigten "Reskalierung" des Unternehmens bleibt die Ausschüttungspolitik konsistent, was das Vertrauen des Managements in die Widerstandsfähigkeit und zukünftige Ertragskraft des Sportwagenherstellers unterstreichen soll.
Strategische Neuausrichtung für langfristigen Erfolg?
Die stabile Dividende sei Teil einer breiteren Unternehmensstrategie, heiß es weiter. Vorstandsvorsitzender Dr. Oliver Blume betonte auf der Hauptversammlung die Notwendigkeit, entschlossen in die Zukunft zu investieren, um Porsche langfristig noch profitabler aufzustellen. Dies erfordere kurzfristig zwar mehr Mittel, sei aber entscheidend für die nachhaltige Stärkung des Unternehmens. Die Automobilindustrie befinde sich in einem tiefgreifenden Wandel, und Porsche begegne diesen Herausforderungen mit einer gezielten Weiterentwicklung. Zu den strategischen Maßnahmen gehört eine umfassende Neuausrichtung der Batterieaktivitäten und weitreichende Investitionen in das Produktportfolio sowie Software.
"Wir geben uns damit nicht zufrieden. Wir haben einen klaren Plan. Wir handeln.
Und wir verlieren keine Zeit." So Blume laut Redetext.
Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet Porsche einen Konzernumsatz zwischen 37 und 38 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite wird in einer Spanne von 6,5 bis 8,5 Prozent prognostiziert, was die kurzfristigen Auswirkungen der Investitionen und strategischen Anpassungen widerspiegelt.
Blick auf die Porsche-Aktie: Die aktuelle Marktreaktion
Die Ankündigung der stabilen Dividende und die strategischen Pläne dürften von den Anlegern genau beobachtet werden. Via XETRA gibt die Porsche-Aktie heute zeitweise 1,52 Prozent auf 45,48 Euro nach. Die Marktstimmung wird durch die Balance zwischen kurzfristigen Investitionen und der langfristigen Vision für Profitabilität beeinflusst. Die Konstanz bei der Dividendenausschüttung könnte ein positiver Faktor sein, der Investoren auch in unsicheren Zeiten an das Unternehmen bindet und Vertrauen in die finanzielle Solidität schafft. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie der Markt die langfristigen Auswirkungen der angekündigten Neuausrichtung bewertet.
Porsche-Aktionäre kritisieren: 'Ross aus Zuffenhausen' lahmt
Wegen des Einbruchs im China-Geschäfts und mauer Geschäftszahlen steht der Sport- und Geländewagenbauer Porsche deutlich in der Kritik seiner Aktionäre. "Zu den vielen hausgemachten Problemen, wie das viel zu späte Reagieren auf die Krise in China, kommen nun die Unsicherheiten durch US-Zölle hinzu", sagte Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka auf der virtuellen Hauptversammlung des Stuttgarter Unternehmens. Porsche haben derzeit keine Antwort auf seine Schwäche.
Nach Speichs Ansicht war es ein bitteres Jahr für die Aktionäre. Die Volkswagen-Tochter sei im Abwärtsstrudel der Autobranche nach unten gezogen worden, die Aktie habe enorm an Wert verloren. Selbst die starke Marke und die Luxuspositionierung hätten nicht geholfen. "Ihr Idealbild Ferrari rückt in immer weitere Ferne", sagte Speich. Nur die schwarzen Pferde in den Logos verbinden die beiden Marken noch. "Doch während das Cavallino aus Maranello davon galoppiert, lahmt das Ross aus Zuffenhausen."
Blume: Wir erleben einen "heftigen Sturm"
Ein erfolgreiches Jahr sehe anders aus, konstatiert auch Markus Kienle von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Die Zahlen des ersten Quartals offenbarten gravierende Schwächen in der Aufstellung der Gesellschaft und ließen auch für das Jahr 2025 nichts Gutes erwarten.
Porsche-Vorstandschef Oliver Blume sagte auf der Hauptversammlung: "Schon letztes Jahr hatten wir massiven Gegenwind. Jetzt erleben wir einen heftigen Sturm". Aber man stemme sich dagegen und müsse seine Hausaufgaben machen. Porsche leidet demnach an einem Mix aus Problemen: Der Hochlauf der Elektromobilität habe sich deutlich verlangsamt. Der Markt in China sei förmlich weggebrochen. Dazu trieben unter anderem auch Handelskonflikte, instabile Lieferketten und die Aufwendungen in flexible Antriebsarten die Kosten in die Höhe. Zusätzlich belasten nun die US-Zölle das Geschäft.
Erneut Kritik an Doppelrolle
Blume ist auch Chef der Konzernmutter Volkswagen. Daran äußerten erneut mehrere Aktionärsvertreter deutliche Kritik - und forderten den Top-Manager dazu auf, sich für die Führung von einem der beiden kriselnden DAX-Konzerne zu entscheiden. Porsche und VW seien die einzigen Börsenunternehmen in Deutschland, die sich einen "Teilzeitvorstandsvorsitzenden" leisteten, sagte Hendrik Schmidt vom Fondsanbieter DWS.
Aus Blumes Sicht überwiegen die Vorteile der Doppelrolle. Sie sei aber nicht auf Ewigkeit angelegt. Entscheiden müsse das am Ende der Aufsichtsrat.
Porsche-Gewinn im Sinkflug
Hinter dem Sportwagenbauer liegen turbulente Monate: Neben mehreren Wechseln im Vorstand hat Porsche im Februar die Strategie angepasst - und will künftig wieder mehr Geld in Verbrenner und Plug-in-Hybride investieren. Zudem wird gespart. Bis 2029 sollen rund 1.900 Stellen in der Region Stuttgart gestrichen und rund 2.000 befristete Verträge nicht verlängert werden.
Die zahlreichen Probleme zeigen sich auch in den Geschäftszahlen: Nach dem Einbruch 2024 sackte der Porsche-Gewinn im ersten Quartal 2025 weiter ab. Das operative Ergebnis betrug 0,76 Milliarden Euro - 40,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz lag mit 8,86 Milliarden Euro ebenfalls unter dem Vorjahreswert. Porsche stutzte daher zuletzt auch die Prognose für 2025.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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Nachrichten zu Porsche AG (Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft)
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29.04.2025 | Porsche Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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11.04.2025 | Porsche Buy | Deutsche Bank AG |
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13.05.2025 | Porsche Market-Perform | Bernstein Research | |
06.05.2025 | Porsche Equal Weight | Barclays Capital | |
30.04.2025 | Porsche Market-Perform | Bernstein Research | |
30.04.2025 | Porsche Neutral | UBS AG | |
30.04.2025 | Porsche Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.04.2025 | Porsche Underweight | Morgan Stanley | |
02.10.2023 | Porsche Underperform | Bernstein Research | |
25.09.2023 | Porsche Underperform | Bernstein Research | |
13.09.2023 | Porsche Underperform | Bernstein Research |
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