Wadephul: Plus 40 Millionen Euro Winterhilfe für Ukraine
NIAGARA-ON-THE-LAKE (dpa-AFX) - Deutschland stellt der Ukraine angesichts anhaltender russischer Angriffe auf die Infrastruktur des Landes zusätzlich 40 Millionen Euro Winterhilfe zur Verfügung. "Wir helfen, dass Wohnungen warm und erleuchtet bleiben und es Russland mit seinen gezielten Terrorangriffen auf die zivile Gas- und Wärmeversorgung nicht gelingt, die Moral der Verteidigerinnen und Verteidiger ihrer Heimat zu brechen", teilte Außenminister Johann Wadephul (CDU) zu seiner Teilnahme am Treffen der G7-Außenminister in Kanada mit.
Das Geld soll für humanitäre Maßnahmen verwendet werden und etwa der Reparatur von Heizsystemen und beschädigten Häusern sowie der Lieferung von Stromaggregaten und Sachgütern wie Decken oder Hygienemitteln dienen.
Millionen Hilfsbedürftige in der Ukraine
Den Menschen in der Ukraine droht der vierte Kriegswinter mit oft minus 20 Grad. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sind in dem Land mehr als zwölf Millionen Menschen hilfsbedürftig. Das Hilfswerk unterstütze derzeit knapp 400.000 Menschen mit Bargeldzahlungen, Heizungen, Generatoren und Energiespeichern, teilte es jüngst mit und warnte: "Russische Angriffe zielen stärker auf die Energieinfrastruktur ab, was die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser behindert". Besonders gefährdet sind demnach Menschen in den frontnahen Gebieten.
Deutschland ist einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine, doch wegen Kürzungen im Haushalt des Auswärtigen Amts ging die humanitäre Hilfe an das Land in diesem Jahr zurück: Im vergangenen Jahr lag der deutsche Beitrag dazu noch bei über 400 Millionen Euro, in diesem Jahr hat er sich um mehr als die Hälfte verringert.
Beim Treffen der G7-Außenminister im kanadischen Niagara-on-the-Lake in der südöstlichen Provinz Ontario ist der Ukraine-Krieg eines der zentralen Themen. Zu den G7-Ländern gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien, Kanada und die USA. Als Gast wird auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha zu dem Treffen erwartet./fsp/DP/he