02.08.2018 22:05

Trotz hohem Verlust: Anleger feiern Versprechen von Tesla-Chef Musk - Tesla-Aktie hebt ab

Weiter rote Zahlen: Trotz hohem Verlust: Anleger feiern Versprechen von Tesla-Chef Musk - Tesla-Aktie hebt ab | Nachricht | finanzen.net
Weiter rote Zahlen
Folgen
Tiefrote Zahlen, doch die Aktionäre sind euphorisch: Tesla-Chef Elon Musk hat die Wall Street einmal mehr mit großen Versprechen beeindruckt.
Werbung
Die schwierige Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 solle endlich richtig Fahrt aufnehmen und Gewinne abwerfen, verkündete Musks Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit). Tesla stehe kurz davor, "nachhaltig profitabel" zu werden, bekräftigte der schillernde Tech-Milliardär. Das kam am Markt gut an - die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um über neun Prozent, auch im frühen offiziellen Handel ging es um fast 10 Prozent auf 328,51 Dollar nach oben. Zu Börsenschluss standen die Titel schließlich sogar 16,14 Prozent im Plus bei 349,39 Dollar.

Erleichtert nahmen Anleger zur Kenntnis, dass Musk sich bei der obligatorischen Telefonkonferenz nach Vorlage des Quartalsberichts von seiner höflichen Seite zeigte und sich für seinen als arrogant empfundenen Auftritt beim letzten Mal entschuldigte. Vor drei Monaten hatte der Star-Unternehmer Analysten abgekanzelt und Fragen als trocken, langweilig und "nicht cool" abgelehnt. Diesmal war Musk hingegen merklich um Harmonie bemüht und ließ seinen Charme spielen.

Überzeugungsarbeit bei den Investoren ist aber durchaus angebracht. Denn noch ist das Model 3 ein finanzieller Kraftakt, der Tesla im Frühjahr tiefer als erwartet in die roten Zahlen drückte. Im zweiten Quartal schlug ein auf die Aktionäre entfallender Verlust von 718 Millionen Dollar (615 Mrd Euro) zu Buche. Im Vorjahr hatte der Fehlbetrag bei 336 Millionen Dollar gelegen. Der Umsatz stieg hingegen überraschend stark um mehr als 40 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar.

Tesla geht davon aus, bis Ende August eine wöchentliche Fertigungsrate von 6000 Stück beim Model 3, seinem ersten günstigeren Auto für den Massenmarkt, zu erreichen. Danach soll das Tempo rasch weiter erhöht werden. "Wir streben an, die Produktion so schnell wir können auf 10 000 Stück pro Woche auszuweiten", hieß es im Brief an die Aktionäre. Ab einer Rate von 7000 Stück meint Tesla-Chef Musk, dauerhaft profitabel wirtschaften zu können. Im dritten Quartal will Tesla insgesamt 50 000 bis 55 000 Model 3 produzieren.

In den vergangenen Monaten sorgte das neue Auto, mit dem Tesla den Sprung aus der Luxusnische schaffen will, für enormen Druck. Die Fertigungsziele mussten mehrfach verschoben werden und konnten Ende Juni nur mit Biegen und Brechen endlich erreicht werden. Musk machte das Großprojekt zur Chefsache, schlug ein Nachtlager in Teslas Fabrik im kalifornischen Fremont auf und trug laut eigenen Angaben tagelang das gleiche Shirt. Um sein ehrgeiziges Ziel zu erfüllen, pro Woche 5000 Model 3 vom Band rollen zu lassen, wurde kurzerhand eine ganze Montagelinie eingeflogen, die in einem Zelt aufgestellt wurde.

Im abgelaufenen Quartal produzierte Tesla insgesamt 53 339 Fahrzeuge, ausgeliefert wurden 40 768. Auf das Model 3 entfielen davon nach Unternehmensangaben 18 449 Stück. Tesla beendete das Vierteljahr mit 2,2 Milliarden Dollar an Barmitteln. Der Bilanz des Unternehmens kommen Hunderttausende Model-3-Vorbestellungen zugute, für die Anzahlungen geleistet werden mussten. Teslas Ausgaben übersteigen die Einnahmen zwar weiter deutlich, aber der Abfluss von liquiden Mitteln war nicht so stark wie von Experten befürchtet. Einige Analysten sehen Finanzbedarf, Musk hat dies bislang aber stets zurückgewiesen.

Angesichts etlicher Mammut-Projekte, die sich der Tesla-Chef vorgenommen hat, wären Kapitalerhöhungen indes nicht verwunderlich. So will Musk etwa riesige Batterie- und Autofabriken in Asien und Europa hochziehen. Für das erste ausländische Werk in China will Tesla fünf Milliarden Dollar in die Hand nehmen, wie der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf einen Insider berichtete. Musk sagte in der Telefonkonferenz lediglich, dass die Kosten weniger als halb so hoch sein dürften wie bei der ersten "Gigafactory" in Nevada.

Auch Politiker hierzulande sind neuerdings im Tesla-Fieber. Nachdem Musk Deutschland im Juni als "bevorzugte Wahl für Europa" bezeichnete, bringen sich Bundesländer als Tesla-Standorte ins Spiel. Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bekundeten bereits Interesse, jetzt zog auch Bayern nach. Als möglichen Sitz für ein Tesla-Werk nannte Landeswirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) in der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) die Region Hof in Nordostbayern. Es gebe bereits Kontakte, "der Freistaat bietet für eine Ansiedlung exzellente Voraussetzungen"./hbr/seb/DP/zb

PALO ALTO (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Tesla
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Tesla
Long
Short
Hebel wählen:
5x
10x
Name
Hebel
KO
Emittent
Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images, Nadezda Murmakova / Shutterstock.com

Nachrichten zu Tesla

  • Relevant
  • Alle
  • vom Unternehmen
  • Peer Group
  • ?

Um Ihnen die Übersicht über die große Anzahl an Nachrichten, die jeden Tag für ein Unternehmen erscheinen, etwas zu erleichtern, haben wir den Nachrichtenfeed in folgende Kategorien aufgeteilt:

Relevant: Nachrichten von ausgesuchten Quellen, die sich im Speziellen mit diesem Unternehmen befassen

Alle: Alle Nachrichten, die dieses Unternehmen betreffen. Z.B. auch Marktberichte die außerdem auch andere Unternehmen betreffen

vom Unternehmen: Nachrichten und Adhoc-Meldungen, die vom Unternehmen selbst veröffentlicht werden

Peer Group: Nachrichten von Unternehmen, die zur Peer Group gehören

Analysen zu Tesla

  • Alle
  • Buy
  • Hold
  • Sell
  • ?
08.03.2023Tesla HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
06.03.2023Tesla BuyJefferies & Company Inc.
02.03.2023Tesla UnderweightJP Morgan Chase & Co.
22.02.2023Tesla UnderperformBernstein Research
21.02.2023Tesla KaufenDZ BANK
06.03.2023Tesla BuyJefferies & Company Inc.
21.02.2023Tesla KaufenDZ BANK
17.02.2023Tesla BuyGoldman Sachs Group Inc.
15.02.2023Tesla OverweightBarclays Capital
06.02.2023Tesla OutperformRBC Capital Markets
08.03.2023Tesla HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
14.10.2022Tesla HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
25.08.2022Tesla HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
21.07.2022Tesla HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
26.05.2022Tesla NeutralUBS AG
02.03.2023Tesla UnderweightJP Morgan Chase & Co.
22.02.2023Tesla UnderperformBernstein Research
30.01.2023Tesla UnderperformBernstein Research
27.01.2023Tesla UnderperformBernstein Research
26.01.2023Tesla UnderweightJP Morgan Chase & Co.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Tesla nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"

Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"

Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen

Morgen um 18 Uhr live : Das müssen Sie über Anleihen und Anleihen-ETFs wissen!

Die aktuelle Politik der Notenbanken zeigt, dass eher mit steigenden als sinkenden Zinsen zu rechnen ist. Ein optimales Klima für Anleihen also! Alles, was Sie über die Retro-Anlageklasse wissen müssen, erfahren Sie morgen im Online-Seminar!

Werbung
Werbung
Werbung
Neue Funktionen als Erstes nutzen
Sie nutzen finanzen.net regelmäßig? Dann nutzen Sie jetzt neue Funktionen als Erstes!
Hier informieren!
Werbung
Börse Stuttgart Anlegerclub
Werbung

Heute im Fokus

Erleichterungsrally hält an: DAX schließt stark -- US-Börsen höher -- ZEW-Index fällt -- Spekulationen um Stahlsparte von thyssenkrupp -- RWE, First Republic, Vantage Towers, Credit Suisse im Fokus

Bilfinger profitiert von schwankenden Energiepreisen. Allianz und FC Bayern verlängern Zusammenarbeit. VW-Finanzsparte erwartet Gewinneinbruch 2023. Alstom verzichtet auf Stellenabbau. HENSOLDT bekommt neuen Chef. Hacker erbeuten Daten von Ferrari-Kunden. CTS Eventim zieht neue Kooperationen in den USA an Land. EuGH erleichtert Schadenersatz-Klagen von Diesel-Käufern.

Umfrage

Sollte die EZB angesichts der drohenden Bankenkrise auf eine lockere Geldpolitik setzen?

finanzen.net zero
finanzen.net zero

Oskar

ETF-Sparplan

Oskar ist der einfache und intelligente ETF-Sparplan. Er übernimmt die ETF-Auswahl, ist steuersmart, transparent und kostengünstig.
Zur klassischen Ansicht wechseln