EZB beschließt Details zum Kauf von Unternehmensanleihen

Die Europäische Zentralbank (EZB) geht beim geplanten Kauf von Unternehmensanleihen großzügig vor.
Es seien Käufe von Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren möglich, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Notenbank. Zuvor hatte EZB-Präsident Mario Draghi bereits erste Details des Kaufprogramms für Unternehmensanleihen, das im Juni starten wird, auf der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung genannt.
Die Notenbank werde bis zu 70 Prozent der ausgegebenen Anleihen kaufen können, hieß es weiter. Der Kauf von Unternehmensanleihen werde zum gesamten EZB-Ankaufziel von 80 Milliarden Euro pro Monat beitragen, sagte Draghi weiter auf der Pressekonferenz. Konkrete Angaben zum Kaufvolumen machte die Notenbank nicht.
Die EZB hatte bereits auf der vorangegangenen Zinssitzung im März beschlossen, das seit Frühjahr 2015 laufende Kaufprogramm von Wertpapieren durch die EZB auf Unternehmensanleihen auszudehnen. Von der Notenbank waren aber bisher keine näheren Details zum Umfang und zur Qualität der zu kaufenden Firmenanleihen bekannt gegeben worden. Das Kaufprogramm für Firmenanleihen läuft unter dem Namen "Corporate Sector Purchase Programme" (CSPP).
Das EZB-Ankaufprogramm für ausschließlich in Euro begebene Unternehmensanleihen gilt für Firmen mit Sitz in der Eurozone, wobei Banken ausgenommen sind. Die Anleihen müssen ein Kreditrating im sogenannten Investment-Grade-Bereich ausweisen. Es werden also keine "Ramschanleihen" gekauft.
Außerdem werden die Unternehmensanleihen laut EZB sowohl im freien Handel, im sogenannten Sekundärmarkt gekauft, als auch direkt bei der Emission von neuen Papieren, dem sogenannten Primärmarkt. Dabei gilt aber für Käufe am Primärmarkt eine Ausnahme für Staatsunternehmen./jkr/jsl/he
FRANKFURT (dpa-AFX)
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