01.03.2021 08:00

Agri Resources: 8 % Sustainability Bond für beschleunigtes Wachstum im internationalen Agrargeschäft

Werbung: Agri Resources: 8 % Sustainability Bond für beschleunigtes Wachstum im internationalen Agrargeschäft | Nachricht | finanzen.net
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Agri Resources bietet Anlegern derzeit eine Nachhaltigkeits-Anleihe zur Zeichnung an. Anlässlich dieses Vorhabens führte finanzen.net mit Frédéric Dalmasie, dem CEO der Gesellschaft, ein Interview.
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Finanzen.net: Wären Sie so freundlich, in zwei oder drei Sätzen die wesentlichen Fakten zum Geschäftsmodell von Agri Resources und dessen Besonderheiten kurz vorzustellen?

Frédéric Dalmasie: Wir sind ein Agrarunternehmen mit besonderem Fokus auf dem afrikanischen und europäischen Markt sowie dem Thema Nachhaltigkeit. Als internationale Gruppe sind wir in 11 Ländern mit rund 520 Mitarbeitern aktiv. Unser Kerngeschäft umfasst den Anbau, die Beschaffung, die Verarbeitung und die Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten. Wir verfügen über eine Agrarfläche von 82.000 Hektar sowie 6 Verarbeitungs- und Lagerzentren und bedienen internationale Blue-Chip-Kunden in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie in Europa, Afrika und Asien.

Landwirte beklagen häufig die zu niedrigen Abnehmerpreise für ihre Agrargüter. Welche Strategie verfolgt Agri Resources, um dieses Problem zu lösen?

Unsere Strategie sieht zum einen vor, dass wir als ein Hauptlieferant von landwirtschaftlichen Produkten für die Lebensmittelversorgungskette in Afrika südlich der Sahara unsere regionalen Märkte und benachbarte Länder mit Grundnahrungsmitteln versorgen. Wir leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren Nahrungsmittelversorgung und profitieren dabei insbesondere vom stetig steigenden Bedarf. Zum anderen exportieren wir international Vanille-, Gewürz- und Nischenprodukte. Das Export-Geschäft bietet attraktive Margen und zeichnet sich durch einen anhaltenden Anstieg der internationalen Nachfrage nach organischen Produkten aus, wie wir sie zum Beispiel gemäß Ecocert-Zertifizierung in Madagaskar anbauen.

Ihre neue Unternehmensanleihe wird Anlegern als Nachhaltigkeitsanleihe "schmackhaft" gemacht. Wie wird sie diesem Anspruch konkret gerecht?

In einer Second Party Opinion bestätigt Vigeo Eiris, eine Tochtergesellschaft von Moody‘s, dass unser Sustainability-Bond-Rahmenwerk im Einklang mit den vier Kernprinzipien der International Capital Markets Association (ICMA) Green and Social Bond Principles steht. Damit qualifiziert sich unsere neue Anleihe gemäß der Definition der ICMA als Sustainability Bond. Diese Qualifizierung war uns sehr wichtig, da sie unser Bekenntnis zu den UN Sustainable Development Goals unterstreicht.

Die meisten Anleger dürften nicht nur an einem nachhaltigen Investment, sondern auch an einer nachhaltigen Rendite stark interessiert sein. Wie haben sich bei Agri Resources die Umsätze und Ergebnisse in den vergangenen Jahren entwickelt?

Sehr positiv, denn seit der Emission unserer ersten Anleihe im Jahr 2016 konnten wir unseren Umsatz von 5,8 Mio. Euro auf 20,3 Mio. Euro verbessern und dabei durchgehend profitabel wachsen. Unser EBITDA haben wir im selben Zeitraum von 1,1 Mio. Euro auf 2,8 Mio. Euro gesteigert, gleichbedeutend mit einer sehr soliden EBITDA-Marge von aktuell 13,8 %. Diesen positiven Gesamttrend wollen wir in den kommenden Jahren nicht nur bestätigen, sondern vielmehr beschleunigen. Konkret streben wir daher ein jährliches zweistelliges Umsatzwachstum und überproportional stark wachsende Erträge an.

Bis voraussichtlich 10. März können interessierte Anleger ihre Unternehmensanleihe zeichnen. Mit welchen konkreten Ausstattungsmerkmalen ist das Papier ausgestattet?

Unser Sustainability Bond bietet über die Laufzeit von fünf Jahren eine jährliche Verzinsung von 8 %. Die Anleihebedingungen beinhalten als besondere Schutzrechte für die Anleger vor allem eine Negativverpflichtung, eine Ausschüttungsbegrenzung, eine Mindest-Eigenkapitalquote von 25 % (bei aktuellen 79,8 %), eine Berichterstattung bzgl. Projektfortgang und Verwendung des Emissionserlöses sowie ein Sonderkündigungsrecht für die Anleger bei einem Kontrollwechsel.

Ein Teil des Emissionserlöse dient der Ablösung der alten Anleihe. Wofür soll das verbleibende Kapital konkret verwendet werden. Können Sie unseren Lesern konkrete Projekte bereits vorstellen?

Im Fokus steht die Weiterentwicklung unserer nachhaltigen Aktivitäten in Madagaskar, Ghana, Mauritius und Benin, um weiterhin die stetig steigende Nachfrage sowohl nach Grundnahrungsmitteln als auch nach Spezialitäten wie Vanille zu bedienen. Diese Aktivitäten konzentrieren sich hauptsächlich auf drei Kategorien: die Weiterentwicklung der aktuellen nachhaltigen Landwirtschaft, neue Projekte für ein ökologisch nachhaltiges Management lebender natürlicher Ressourcen und der Landnutzung sowie neue Projekte für sozioökonomischen Fortschritt und Empowerment.

Ein Sonderkündigungsrecht erlaubt die vorzeitige Rückzahlung des Anleihekapitals bereits im März 2023 sowie im März 2024 und März 2025. Was war der Grund für diese Zusatz-Klausel?

Bei unserer ersten Anleihe hatten wir noch darauf verzichtet, weil wir damals als ganz junges Unternehmen voll darauf konzentriert waren, alle Mittel in den Aufbau unserer Agrarflächen und der Infrastruktur zu investieren. Mittlerweile gehören solche Call-Optionen ja längst zum Marktstandard. Es ist aber auch so, dass wir als Unternehmen inzwischen einen deutlich höheren Reifegrad erreicht haben und über umfangreiche Assets verfügen. In den kommenden Jahren erwarten wir daher einen überproportionalen Anstieg der Cashflows aus unseren bereits getätigten Investitionen. Deshalb möchten wir uns eine gewisse zusätzliche Flexibilität verschaffen, auch wenn ich Stand heute zu 100 % davon ausgehe, dass wir unseren 8 % Sustainability Bond erst am Laufzeitende in fünf Jahren an unsere Investoren zurückzahlen werden.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dalmasie.

Zur Person:

Frédéric Dalmasie hat leitende Funktionen in verschiedenen auf die Landwirtschaft spezialisierten Holdings innerhalb der Gruppe inne und verfügt über mehr als 14 Jahre Erfahrung im Bereich Finance & Advisory bei HSBC und Deloitte in Paris und London sowie über Erfahrung als Finance Manager Europe & Africa für die Food Division von Del Monte Fresh Produce.



Bildquellen: Agri
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