IG Senior Manager Gregor Kuhn: So handeln Sie erfolgreich mit CFDs

Der CFD-Handel birgt so manches Risiko, das dem unaufmerksamen Trader leicht zum Fallstrick werden kann. IG Senior Manager Gregor Kuhn erklärt in unserem Interview, wie Sie den Handel mit den raffinierten Derivaten clever angehen.
1. Herr Kuhn, CFDs gehören zu den riskanteren Investmentprodukten. Worauf sollten Anleger beim CFD Handel besonders achten?
Wie Optionen, Futures oder Zertifikate werden auch CFDs mit Hebel gehandelt. Das ist der Grund warum diese Derivate bei Kurzfrist-Anlegern so beliebt sind. Trader sollten sich aber stets der bewegten Positionsgröße, sprich des Hebels bewusst sein. Schon geringe Kursbewegungen bieten die Chance auf gehebelte Gewinne, aber auch das Risiko gehebelter Verluste. Vor diesem Hintergrund ist konsequentes Risk-&Money-Management das A & O für den langfristigen Handelserfolg. Nie ohne Stop in den Markt. IG offeriert ein breites Spektrum an Ordertypen zur Risikoabsicherung. Bspw. lässt sich vor jedem Trade der maximal mögliche Verlust via garantiertem Stopp Loss exakt bestimmen.
2. Was sind die wichtigsten Kriterien für ein gutes Money-Management?
Trader handeln in der Regel auf kurzfristige Anlagehorizonte. Umso höher ist ihre Handelsfrequenz. Nun können CFD Trader auch Positionen bewegen, die Ihre Depotgröße übersteigen. Beim Money-Management stehen vor diesem Hintergrund die Auswirkungen eines Verlustrades auf das Depot im Mittelpunkt. Im Prinzip dreht sich alles um eine Faustformel, diese ist aber fundamental: Erfolgreiche CFD Trader riskieren pro Trade nicht mehr als circa 3 Prozent ihres Handelsdepots, um auch nach mehreren Verlust Trades handlungsfähig zu bleiben.
3. Wie sollte sich ein CFD Trader verhalten, der mehrere Verlust-Trades hintereinander hatte?
Verlustserien, sog. Drawdowns, gehören zum Alltag eines Traders. Und Money-Management versetzt ihn in die Lage, diese Phasen zu meistern. Häufen sich aber Fehltrades, gilt es seinen Handelsstil zu hinterfragen: Passt dieser zur aktuellen Marktphase, stimmen Einstiegssignale und Exit Strategie, werden evtl. falsche Chance-Risiko-Profile gewählt? Das sind die Drehschrauben, die das Trading optimieren und damit die Trefferquote wieder erhöhen können. Das gilt übrigens für jede Form des Handels an der Börse, sei es kurzfristig via CFD oder langfristig per klassischem Direktinvestment. Sollte sich der Erfolg trotzdem nicht einstellen, hat man vielleicht auch nicht das Händchen. In diesem Fall sollte man die Finger von der Börse lassen.
4. Wie setzen CFD Trader den Stoppkurs richtig?
Das hängt von der Handelsstrategie ab. Für Scalper ist der Mausfinger der Stop! Swing Trader und Trendfolger bevorzugen einen Trailing Stop, der sich automatisch nachzieht, wenn der Kurs in den Gewinn läuft. Wer Gaps, Slippage oder Fast Market fürchtet, nutzt den garantierten Stop und wer sich einfach nur hedgen möchte, hat die Möglichkeit, sich via Force Open Order gleichzeitig long und short zu positionieren. Die Platzierung des Stopkurses orientiert sich letztlich an der Volatilität des Underlyings, dem gewählten Money-Management und charttechnisch signifikanten Kursniveaus.
5. Warum sind Stopp-Orders beim CFD Trading noch wichtiger als beim Aktienhandel?
Jeder ist seines Glückes Schmied. Wenn sich ein CFD Trade nicht entsprechend der eigenen Markteinschätzung entwickelt, gilt es schon im Voraus via Stop Order ein Ausstiegsszenario festzulegen, das sich - wie gesagt - im wesentlichen von der gewählten Money-Management-Formel und der Charttechnik ableitet. Anleger, die auf Stops verzichten, werden über kurz oder lang genau dort landen, wovor ihn Risiko- und Money-Management bewahren sollen: bei einem leeren Depot. Aufgrund der Höhe des Hebels und der Handelsfrequenz wird dieser Prozess beim CFD Trading schneller gehen als beim klassischen Aktieninvestment.
6. IG ist der weltweit größte OTC-Broker. Wie kam es zu der Entscheidung, nun auch den klassischen Aktienhandel einzuführen?
Wir möchten unseren Handelspartnern die Möglichkeit bieten, sich an den Kapitalmärkten auch langfristig aufzustellen. CFD’s als Hebelprodukte spielen ihre Stärken vor allem in kurz- bis mittelfristigen Zeitfenstern aus. Angesichts der ‚Leverage Effect‘-bedingten Finanzierungskosten sind diese Hebelprodukte für einen langfristigen Anlagehorizont aber kaum geeignet. Naturgemäß bevorzugen vor allem Trader diese derivativen Investmentprodukte.
Für den konservativen Anleger, der i.d.R. ein auf steigende Notierungen ausgerichtetes Longterm-Depot laufen lässt, sind CFD’s jedoch die ideale Ergänzung - sei es als spekulativer Renditereiber in volatilen Marktphasen oder aber als Absicherungskomponente (Hedge via Shortpositionen) innerhalb von Korrekturabschnitten.
7. Welche Aktien kann man denn bei IG handeln und wie schaut’s mit den Konditionen aus?
Börsianer finden bei uns Titel der weltweit wichtigsten Wirtschaftsregionen. Alle relevanten Aktienmärkte sind vertreten. Beispielsweise von Deutschland (Dax, TechDax, MDax) über Großbritannien (FTSE) bis zu den Vereinigten Staaten (DowJones, Nasdaq, S&P). Im Einzelnen sind dies bereits jetzt bis zu 5.000 Aktien und die Angebotspalette wird kontinuierlich ausgebaut.
Die Gebührenstruktur ist unseres Erachtens sehr attraktiv. Für Transaktionen wird lediglich eine Kommission von 0,05 Prozent des gehandelten Wertvolumens erhoben, die Mindestgebühr beträgt nur 5,- Euro pro An- bzw. Verkauf. Darüber hinaus entstehen keine weiteren Gebühren - auch nicht für die Platzierung offener Orders (bspw. Limits oder Stops) nebst Änderung oder Löschung selbiger.
8. Eines der Features ist der "best-mögliche Kurs" - was hat es damit auf sich?
IG besitzt nicht nur einen direkten Marktzugang (DMA: Direct Market Access) zu den gängigen Referenzbörsen wie bspw. Xetra, sondern bietet auch Anschluss an sog. Sekundärbörsen wie Chi-X oder BATS (MTF: Multilateral Trading Facilities). MTFs stellen somit eine sinnvolle Ergänzung zum Aktienhandel an den bekannten Primärbörsen dar und können mitunter wegen eines größeren Handelsvolumens bessere Kurse stellen.
Broker mit alternativen Marktzugängen bieten den Vorteil, dass sie die Aufträge im Hintergrund automatisch immer an den Handelsplatz mit der im betreffenden Underlying höchsten Liquidität und damit auch den engsten Spreads weiterleiten - sei es Xetra, Chi-X oder BATS. Diese Form des "Smart Order Rootings" wird auch als Hybrid bezeichnet. Das Rooting im Hintergrund findet automatisch auf allen anhängenden Börsenplätzen die jeweils besten Geld- und Briefkurse (unabhängig davon, ob die Kurse von einer MTF oder einer Börse stammen) und zeigt sie im Order-Ticket der Handelsplattform automatisch an.
9. Sie erwähnten CFDs als optimale Ergänzung zum klassischen Direktinvestment. Können Sie uns ein Beispiel nennen? Eventuell das Ganze anhand einer konkreten Handelsstrategie illustrieren?
Nehmen wir bspw. die ‚Core Satellite‘ - Strategie! Unter diesem Ansatz versteht man eine Portfolioaufteilung in ein diversifiziertes Kernportfolio (Core = Engl. für Kern) und mehreren Einzelinvestments drum herum, den Satelliten. Ein nach klassischer Portfoliotheorie optimiertes Depot bildet also den Kern (Direktinvestment). Dieser macht den Großteil des Portfolios aus und sollte langfristig und konservativ ausgerichtet sein. Hinzu kommt allerdings ein flexibler und spekulativerer Anteil, der sogenannte Satellit (CFD).
Der Satellit erfüllt dabei verschiedene wichtige Funktionen, die der Kern nicht leisten kann: Er dient zum Einen als spekulativer Anteil am Depot: Wenn der Anleger mit ihm Gewinne einfährt, können diese aufgrund des höheren Risikos beachtlich sein und somit dem Gesamtdepot zu einer merklich höheren Performance verhelfen. Im Falle von herben Verlusten beim Satelliten schützt die stetigere und risikoärmere Performance des Kerns vor einem groben Renditeknick. Darüber hinaus erfüllt der Satellit aber noch weitere wichtige Funktionen. Er kann schnell und flexibel bei verschiedensten Marktgegebenheiten verändert werden und vor allem auch als Absicherung in Form eines Hedge-Geschäfts dienen. Die jüngste Korrektur am deutschen Aktienmarkt ist dafür ein mehr als passendes Beispiel.
10. Zum Aktien-Launch haben Sie eine besondere Aktion für Neukunden - was beinhaltet diese und wie lange ist sie gültig?
Im Zuge unseres Launches offerieren wir ein attraktives Einstiegsangebot. Investoren, die bei IG eine Kontoeröffnung auf den Weg bringen, handeln die folgenden 30 Tage nach dem ersten Aktien-Trade komplett provisionsfrei. Dieses Angebot gilt bis zum 30. September 2015.
Vielen Dank für das Gespräch!
Autor: Gregor Kuhn, Senior Manager IG
Gregor Kuhn leitet bei ‚IG Deutschland‘ die Ressorts Public Relations, Education und Marktanalysen. Die IG Group gehört zu den global führenden OTC-Handelshäusern und betreut in weltweit über 15 Niederlassungen rund 150.000 institutionelle wie private Investoren. / www.ig.com
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