Warum Saisonalität keine gute Anlagestrategie sein muss.
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Die Suche nach der richtigen Anlagestrategie beschäftigt Menschen vermutlich schon so lange, wie es Märkte und Börsen an sich gibt. Denn natürlich ist eine Anlagestrategie nur dann wirklich hilfreich, wenn sie sich im Nachhinein und über längere Zeiträume betrachtet nicht als reines "Glück gehabt" herausstellt, sondern zuverlässig und replizierbar ist.
Sie muss sich von einer reinen Spekulation unterscheiden. Nur dann taugt die Anwendung der Strategie und ermöglicht Renditen, die das eingegangene Risiko belohnen. Auf der Suche nach den Erfolgsrezepten gab und gibt es jedoch immer wieder Irrungen und Wendungen. Zu den bekanntesten Phänomenen der Spekulationsgeschichte gehören sicherlich der, wie es heute so schön heißt, Hype um Tulpenzwiebeln in den Niederlanden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts oder die South Sea Bubble, oder Südseeschwindel im 18. Jahrhundert in England. Es handelte sich um pure Spekulation, die Preise und schließlich auch die Verluste nahezu aller Beteiligten in enorme Höhen trieben. Auf der Suche nach Gesetzmäßigkeiten oder Mustern bei Kursbewegungen von Wertpapieren gab es nicht weniger Irrgänge. Was sich aber hartnäckig hält, ist eine mögliche Ausrichtung von Portfolios nach Saisonalitäten. Seien es Wochentage, Monate oder spezielle Konstellationen wie der Januareffekt. Eine Strategie ist zu einem geflügelten Börsenwort geworden: Sell in May and go away - sinnvolle Anlagestrategie an den Aktienmärkten oder doch eher eine Weisheit, die gedankenlos von Generation zu Generation weitergegeben wird bis hin zu der Aussage, dass gerade in Redewendungen verpackte Börsenregeln besser zu ignorieren seien? Untersuchungen der Bewegungen von Aktienkursen weltweit haben in der Vergangenheit durchaus gezeigt, dass die Wertentwicklungen in den sechs Monaten zwischen November und April signifikant bessere Ergebnisse erzielen können als die sechs Monate zwischen Mai und Oktober eines Jahres. Können, aber nicht müssen. Und besser heißt nicht zwangsläufig, dass in den schlechteren sechs Monaten die Wertentwicklung durchweg negativ war. Was übrigens auf einen weiteren Umstand hinweist, der oft übersehen wird: Die Redewendung geht noch weiter. Sell in May and go away, but please remember to come back in September. Sonst wird es nämlich nichts mit den besseren sechs Monaten.
Eine weitere kritische Bemerkung: Die Strategie kann funktionieren, muss aber nicht, vor allem nicht mit einer vorhersehbaren Regelmäßigkeit. Jüngstes Beispiel ist das Jahr 2020, in dem jeder, der im Mai oder Frühjahr ausgestiegen wäre und im Oktober oder Herbst zurückgekommen wäre, einen großen Teil der möglichen Erholung nach dem Covid-19 bedingten Kursabsturz im März 2020 verpasst hätte. Im Jahr 2021 sieht es noch nicht wesentlich aussichtsreicher für diese Strategie aus. Und überhaupt der Wiedereinstieg: Vielen Anlegern gelingt er im Oktober nicht wirklich, vor allem, wenn die Kurse stark schwanken. Der Gedanke an das richtige Market Timing verdirbt dann oft die Handlungsfreude. Von dem alten Börsen-Bonmot "Hin und her macht Taschen leer" mal ganz abgesehen. Was also tun? Der Langfristanleger sollte investieren, wenn die Anlagesumme zur Verfügung steht, Market Timing ignorieren und sich lieber an Time in the Market, dem langen Anlagehorizont, orientieren. Sell in May mag funktionieren, aber nur über lange Zeiträume betrachtet und dann im Durchschnitt, aber keinesfalls Jahr für Jahr. Dies ist übrigens kein Wunder, denn die Strategie vernachlässigt völlig fundamentale Faktoren, wirtschaftliche Entwicklungen und zum Beispiel Gewinnerwartungen. All diese Komponenten unterscheiden aber ein Jahr vom folgenden und tragen zum langfristigen Anlageerfolg bei. Insofern kommt die Mai-Regel allenfalls für den kurzfristig orientierten, sehr aufgeklärten Anleger in Frage, wenn überhaupt. Interessant ist zu erfahren, woher der geflügelte Spruch kommt: Sell in May and go away and come back on St. Leger’s day. Das Original bezieht sich darauf, dass früher Beschäftigte in der Londoner Finanzindustrie, die es sich leisten konnten, der Hitze im Sommer aufs Land entflohen und mit dem St. Leger’s Stakes, einem Pferderennen im September, wieder in die englische Finanzmetropole zurückkehrten.
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Thomas Meyer zu Drewer leitet den Öffentlichen Vertrieb für Lyxor ETF in Deutschland und Österreich. Er ist seit mehr als 30 Jahren in der Fonds- und ETF-Branche tätig und war sowohl aktiver als auch passiver Fondsmanager.