Gefälschte Ferienhäuser: Die perfide Masche im Sommerurlaub

Häufig fallen Reisende auf professionell gefälschte Ferienhaus-Inserate herein. Günstige Preise, atemberaubende Bilder und eine nette Kontaktperson gehören zu den Maschen der Betrüger.
Ein gutes Angebot, das täuscht
Oft beginnt es mit einem scheinbaren Glücksfund. Eine moderne Unterkunft in Italien, Kroatien oder auf einer beliebten Insel, ausgestattet mit allem Komfort und zu einem überraschend niedrigen Preis. Gerade in der Hauptsaison, wenn echte Unterkünfte knapp sind, wirken solche Angebote besonders attraktiv. Bilder und Texte stammen in vielen Fällen aus seriösen Quellen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Betrüger kopieren sie von echten Portalen und erstellen daraus täuschend echte Angebote. Auf den ersten Blick lässt sich kaum erkennen, ob es sich um ein legitimes oder gefälschtes Inserat handelt. Auch Adressen und Ortsbeschreibungen stimmen oft mit realen Objekten überein.
Der Weg in die Falle
Hat jemand Interesse, läuft die weitere Kommunikation meist abseits bekannter Buchungsplattformen, so die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Wie bei den meisten Online-Betrugsmaschen setzen viele Täter gezielt auf Zeitdruck, um kritisches Nachdenken zu vermeiden. Die Zahlungsaufforderung folgt bald. Meist soll die Summe im Voraus überwiesen werden, oft auf ein ausländisches Konto oder über Dienste wie Western Union. Sobald das Geld angekommen ist, bricht der Kontakt ab. Das vermeintliche Ferienhaus existiert nicht, und die Urlaubspläne lösen sich in Luft auf.
Warnsignale erkennen
Ein deutlich zu niedriger Preis gilt als erstes Warnsignal. Eine fehlende Anbieterkennzeichnung oder ein unvollständiges Impressum sind laut Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Hinweise auf unseriöse Seiten. Ein nützliches Werkzeug ist die Google-Bildersuche. Wird ein identisches Foto mehrfach gefunden, etwa mit verschiedenen Standorten, liegt ein Betrugsversuch nahe. Die Plattform Antenne.de empfiehlt zudem, nur Zahlungsarten zu wählen, die Rückbuchungen ermöglichen. Auch Kundenbewertungen liefern oft Hinweise. Laut fr.de sind fehlende Erfahrungsberichte, auffällig viele Fünf-Sterne-Bewertungen ohne Inhalte oder merkwürdig formulierte Kommentare ernst zu nehmen.
Was im Ernstfall zu tun ist
Wer Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, sollte umgehend handeln. Die Polizei - auch über Onlinewachen erreichbar - nimmt solche Fälle entgegen. Wichtig ist es, Belege wie E-Mails, Screenshots und Überweisungsnachweise zu sichern. Die Deutsche Presse-Agentur weist darauf hin, dass diese Dokumente für eine Anzeige entscheidend sein können. Auch die eigene Bank oder der Zahlungsdienstleister sollte kontaktiert werden. Bei Zahlungen mit Kreditkarte ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Rückbuchung möglich.
Redaktion finanzen.net
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