Generation Greta: Die neue Arbeitsgeneration bevorzugt nachhaltige Unternehmen
Umweltbewusstsein, eine nachhaltige Arbeitshaltung und sinnstiftende Tätigkeiten gewinnen bei der Jugend immer mehr an Relevanz.
Nachhaltigkeit und Sinnstiftung rücken in den Vordergrund
Mit der wachsenden Präsenz des Klimawandels und der zunehmenden Digitalisierung entwickelt die Generation Z andere Jobpräferenzen als die Millennials. Wie eine Studie des Personaldienstleisters Randstad Deutschland GmbH & Co.KG von 2019 zeigt, steigt der Wunsch nach guten Karrierechancen, einem Unternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung und auch nach Diversität und Integrität im Job. Traditionelle Werte hingegen haben einen rückläufigen Stellenwert für die neue Arbeitsgeneration, so das Ergebnis der Randstad Employer Branding Studie. Finanzielle Stabilität, Arbeitsplatzsicherheit und auch Flexibilität spielen demzufolge eine untergeordnete Rolle. Laut einer Randstad-Pressesprecherin kristallisierte sich weiterhin heraus, dass für Befragte bei der Arbeitgeberwahl die Faktoren Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und technologische Nachhaltigkeit zunehmend relevant werden.
Umweltbewusstsein des Unternehmens wichtig für Arbeitgeberwahl
Diese Ergebnisse stimmen mit denen des neuen "Future Talents Report 2020" der Firma CLEVIS Consult überein. Laut diesem zeigen 93 Prozent der 4.624 befragten Praktikanten und Werkstudenten im Durchschnittsalter von 23 Jahren eine höhere Jobzufriedenheit in umwelt- und sozialbewussten Unternehmen als in Unternehmen ohne diese Faktoren. Gleichfalls würden sich mit 96 Prozent mehr Praktikanten und Werkstudenten bei einem nachhaltigen Unternehmen erneut bewerben, bei nicht nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen hingegen nur 78 Prozent. Auch Markus Heinen von der Beratungsgesellschaft EY bestätigt den Sinneswandel der neuen Generation gegenüber der "welt": "Schon in Bewerbungsgesprächen äußern viele, dass ihnen Nachhaltigkeit wichtig ist und sie sich dafür auch engagieren wollen". Außerdem möchten einige jüngere Arbeitnehmer auf Geschäftsreisen lieber den Zug nehmen als zu fliegen und statt lange Anfahrten in Kauf zu nehmen lieber von zu Hause aus arbeiten, so Heinen. Auch die Teilnahme an den Fridays-for-Future und die Plastikreduktion in der Cafeteria sei für die "Generation Greta" ein Thema.
Zusätzlich ziehen Bewerber der Generation Z den "Social Impact", den ein Unternehmen hat, vermehrt bei der Arbeitgeberwahl in Erwägung, so das Ergebnis des "Future Talents Report".
Generation Z bringt hohen Selbstantrieb mit
Trotz dem starken Willen nach Karriere und Selbstverwirklichung steigt laut der CLEVIS-Studie bei den Praktikanten und Werkstudenten der Wunsch nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance und flexiblen Arbeitszeiten. Das bedeutet allerdings nicht, dass die "Jugend von heute", wie man sie auch nennt, eine geringe Arbeitsmoral zeigt. Ganz im Gegenteil, so Heinen zu "welt". Demzufolge bringen die Nachwuchskräfte einen extrem hohen Selbstantrieb und Motivation sowie der Bereitschaft zu Überstunden mit. Auch diese Erkenntnis deckt sich mit denen des "Future Talents Report 2020", 44 Prozent der Studienteilnehmer gaben darin an, regelmäßig Überstunden zu leisten.
Positiv für die Nachwuchskräfte sind die individuelleren Arbeitszeiten. So können sich rund neun von zehn Befragten ihre Arbeitszeit flexibel einteilen und 27 Prozent dürfen sogar ins Homeoffice, so der CLEVIS-Bericht. Außerdem bekommen Praktikanten mit 1.053 Euro Durchschnittslohn im Monat mehr Gehalt als noch im Vorjahr.
Redaktion finanzen.net
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