Verlockende Zinsangebote: Lohnt es sich, Geld im Ausland anzulegen?

Aufgrund der niedrigen Zinsen, die von deutschen Banken ausgegeben werden, nehmen Sparer gerne Zinsofferten ausländischer Finanzdienstleister wahr - Angebote, die häufig mit Risiken verbunden sind.
Ausweichen ins Ausland
Wer über ein Tagesgeld-, Festgeld- oder Girokonto bei einer Bank innerhalb Deutschlands verfügt, erhält - wenn überhaupt - nur einen geringen Zinsbetrag: Das Zinsniveau lag 2020 laut Online-Nachrichtenportal des Fernsehsenders ntv bei ca. 0,001 bis 0,10 Prozent bei Tagesgeldkonten. Deshalb würden Sparer vermehrt auf Angebote ausländischer Finanzdienstleister ausweichen, die mit höheren Zinsen werben. Nicht selten verbergen sich Internetdienstleister mit Sitz in kleineren Ländern hinter jenen Auslandsbanken. "Solche Angebote sind oft sehr verlockend", erklärt Ania Scholz-Orfanidis von der FMH Finanzberatung in Frankfurt am Main gegenüber ntv.
Das raten Experten
Wie ntv weiterhin berichtet, sollten Kunden hellhörig werden, wenn längere Laufzeiten mit den Auslandsangeboten einhergehen. So würden oft Festgeldkonten beworben werden, die Zinsen in Höhe von 1,1 Prozent für zwölf Monate, 1,3 Prozent für 24 Monate und 1,4 Prozent für 36 Monate bieten. Ergo: Mit einer verlängerten Laufzeit, erhöhen sich auch die Zinsen. Scholz-Orfanidis rät Sparern jedoch, Laufzeiten, die für einen längeren Zeitraum als zwei bis drei Jahre angesetzt sind, zu vermeiden, um im Falle eines Anstiegs des Allgemeinen Zinsniveaus weiterhin flexibel zu bleiben.
Angebote häufig auf online-Vergleichsportalen gelistet
Weltsparen, Savedo, Check 24 oder Zinspilot - hier sind etwaige Angebote diverser Auslandsbanken gelistet. Zu den Ländern, die als Hauptsitz der Finanzdienstleister dienen, gehören unter anderem Rumänien, Bulgarien, Portugal, Italien oder Lettland. Den Vorgang der Kontoeinrichtung kommentiert Scholz-Orfanidis folgendermaßen gegenüber ntv:"Das funktioniert oft einfacher und bequemer als bei herkömmlichen Banken".
Wie sicher ist Anlegen im Ausland?
Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart äußert sich gegenüber ntv folgendermaßen bezüglich des Risikos, das mit Geldanlagen im Ausland einhergehen kann: "Einlagen sind zwar im gesamten Euro-Raum im Rahmen der nationalen Sicherungssysteme über 100.000 Euro je Kontoinhaber abgesichert", was laut ntv nicht gleichzeitig bedeuten würde, dass das Geld überall gleichermaßen sicher sei, da die verwendeten Sicherheitssysteme nur so sicher seien, wie die es die wirtschaftliche Struktur es im Notfall mittels Abdeckung durch vorhandene Steuermittel zulassen würde.
Große Bonitätsunterschiede
Wie Nauhauser gegenüber ntv betont, gäbe es große Unterschiede, was die Bonität der einzelnen Staaten im Euroraum anginge. "Dies lässt sich auch daran ablesen, zu welchen Zinssätzen sich einzelne Staaten am Markt refinanzieren können", führt der Verbraucherschützer weiterhin aus und betont dabei, dass Einlagen mit deutscher Einlagensicherung die höchste Sicherheit bieten würden.
Redaktion finanzen.net
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