Heizkosten

Rollläden richtig nutzen: Wann das Schließen wirklich Heizkosten spart

19.12.25 03:40 Uhr

Ein Handgriff, weniger Heizkosten: So viel bringen geschlossene Rollläden | finanzen.net

Wenn es draußen abkühlt, steigen drinnen die Heizkosten - doch ein einfacher Handgriff kann spürbar dagegen arbeiten: das Schließen der Rollläden. Warum dieser Effekt funktioniert, welche Einsparungen realistisch sind und wie man Rollläden richtig nutzt, damit sie tatsächlich Geld sparen.

Warum geschlossene Rollläden überhaupt Geld sparen

Wenn es draußen kalt wird, entweicht über die Fenster oft mehr Wärme, als vielen bewusst ist. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass unsanierte Fenster zu den größten Schwachstellen der Gebäudehülle gehören und einen erheblichen Teil der Heizwärme verlieren. Der Effekt ist schnell spürbar: Die Oberflächen rund um die Fenster kühlen stärker aus als massive Wände.

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Wie Utopia erklärt, entsteht genau hier ein Vorteil geschlossener Rollläden. Energieberater Norbert Endres beschreibt, dass Fensterflächen naturgemäß kälter sind - ein Grund dafür, dass sich dort häufiger Feuchtigkeit sammelt. Werden die Rollläden jedoch geschlossen, bildet sich zwischen Rollladen und Scheibe eine zusätzliche Luftschicht. Diese wirkt wie eine einfache Dämmung und verringert den Wärmeaustausch nach außen. Die Wärme bleibt länger im Raum, und die Heizung muss weniger nachliefern.

Das Umweltbundesamt ergänzt, dass Rollläden - ebenso wie Vorhänge - den Wärmeschutz unterstützen können, insbesondere bei älteren Fenstern, deren Dämmwirkung geringer ausfällt. So wird ein einfacher Handgriff zu einer wirkungsvollen Möglichkeit, die Heizkosten zu senken.

Wann Rollläden schließen? Faustregeln für den Alltag

Im Alltag stellt sich oft die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, um Rollläden herunterzulassen. Utopia hebt hervor, dass sich das Schließen besonders dann lohnt, wenn es draußen spürbar kälter ist als drinnen - typischerweise in der dunkleren Jahreszeit, sobald die Heizung läuft.

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Ruhr24 verweist auf die Einschätzung von Christian Handwerk von der Verbraucherzentrale NRW: Eine feste Uhrzeit gibt es nicht, denn Rollläden verbessern die Dämmwirkung immer dann, wenn der Temperaturunterschied groß ist. Theoretisch könnten sie über die gesamte Heizperiode geschlossen bleiben, praktisch bietet sich jedoch der Zeitraum ab Einbruch der Dunkelheit bis zum nächsten Morgen an. Utopia empfiehlt außerdem, Rollläden nicht nur punktuell, sondern an möglichst vielen Fenstern vollständig zu schließen, um den Effekt zu verstärken.

Eine Besonderheit gilt tagsüber: Ruhr24 weist darauf hin, dass Südfenster an sonnigen Wintertagen solare Wärmegewinne liefern können. Hier kann ein geschlossener Rollladen zeitweise sogar nachteilig sein, weil die wertvolle Sonnenwärme ausgesperrt wird.

Wie viel Heizenergie lässt sich mit Rollläden wirklich sparen?

Wie groß der Spareffekt ausfällt, hängt vor allem vom Fenstertyp ab. Das Umweltbundesamt beschreibt, dass ein nachts geschlossener Rollladen die Wärmeverluste eines Fensters um etwa 20 Prozent reduzieren kann - ein deutlicher Wert, der sich über die Heizperiode bemerkbar macht. Ruhr24 liefert zusätzlich konkrete Beispiele aus der Praxis: Nach Angaben von Christian Handwerk von der Verbraucherzentrale NRW spart ein Rollladen pro Winternacht bei Isolierverglasung etwa 0,5 Kilowattstunden, bei moderner Wärmeschutzverglasung rund 0,1 Kilowattstunden, während sehr alte Einfachverglasungen bis zu 10 bis 11 Kilowattstunden verlieren würden, wenn sie ungeschützt blieben.

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Über die gesamte Heizperiode kann sich das summieren: Für ein Fenster mit Isolierverglasung ergibt sich laut Ruhr24 ein Einsparpotenzial von rund 40 bis 50 Kilowattstunden, was - je nach Heizenergiepreis - einer spürbaren Reduktion der Kosten pro Fenster entspricht.

So schließt man Rollläden richtig - und kombiniert sie sinnvoll

Damit Rollläden ihr volles Einsparpotenzial erreichen, kommt es auf die richtige Handhabung an. Utopia empfiehlt, sie möglichst dicht und vollständig zu schließen, damit zwischen Rollladen und Fensterscheibe kaum Luft zirkuliert. Moderne Modelle mit kleinen Luftkammern in den Lamellen verstärken diesen isolierenden Effekt zusätzlich.

Der Energieberater Martin Brandis von der Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass Rollläden gut in der Fensteröffnung sitzen sollten. Ebenso wichtig ist eine gedämmte Rollladenkasten- und Gurtdurchführung, da diese Bereiche sonst unnötig Wärme verlieren. Die Verbraucherzentrale rät generell, Rollladenkästen nachträglich zu dämmen - so können spürbare Einsparungen erzielt werden.

Auch undichte Fenster mindern die Wirkung. Das Umweltbundesamt empfiehlt einfache Tests mit Kerze oder Papier, um Zugluft aufzuspüren. Werden Dichtungen erneuert oder Fenster neu eingestellt, verbessert sich die Grunddämmung deutlich.

Vorhänge können die Wirkung ergänzen. Utopia weist jedoch darauf hin, dass sie nicht vor dem Heizkörper hängen sollten, damit die Wärme ungehindert in den Raum gelangt. Ruhr24 zitiert Christian Handwerk, der betont, dass geschlossene Vorhänge die Behaglichkeit steigern, weil sie die kalte Glasoberfläche verdecken.

In ihren allgemeinen Heizungstipps erinnert die Verbraucherzentrale daran, dass Rollläden nur ein Baustein des Energiesparens sind. Richtig eingestellte Thermostate und regelmäßiges Stoßlüften bleiben entscheidend, damit die Wohnung effizient und ohne unnötige Verluste beheizt wird.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Calek / Shutterstock.com