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Statt Gas: Lohnt sich eigentlich ein Heizlüfter?

03.11.25 03:33 Uhr

Strom statt Gas: Lohnt sich der Umstieg auf elektrische Heizkörper wirklich? | finanzen.net

Heizen bleibt teuer - und der Preisabstand zwischen Strom und Gas ist weiterhin groß.

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Auch mit den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamts für das zweite Halbjahr 2024 zeigt sich: Der Umstieg auf Heizlüfter und andere elektrische Heizkörper als Alternative zur Gasheizung rechnet sich für Verbraucher nach wie vor nicht.

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Stromkosten für elektronische Heizkörper bleiben deutlich höher als Gaskosten

Die Daten des Statistischen Bundesamts vom 31. März 2025 belegen weiterhin den erheblichen Preisunterschied zwischen Strom und Gas. Im zweiten Halbjahr 2024 zahlten deutsche Haushalte durchschnittlich 41,20 Cent pro kWh Strom, während eine kWh Gas nur 12,28 Cent kostete - ein Verhältnis von mehr als 3:1 zugunsten des Gases.

Eine einfache Beispielrechnung verdeutlicht die finanziellen Auswirkungen: Ein Heizlüfter mit 2.000 Watt Leistung, der täglich fünf Stunden bei maximaler Leistung läuft, verbraucht 10 kWh pro Tag. Bei den aktuellen Strompreisen von 41,20 Cent pro kWh entstehen dadurch Kosten von 4,12 Euro täglich oder 123,60 Euro monatlich - und das nur für einen einzigen Raum und nicht einmal für ganztägiges Heizen.

Preisstaffeln: Kleine Strommengen sind besonders teuer

Die amtlichen Daten zeigen außerdem: Haushalte mit sehr geringem Jahresverbrauch zahlen pro Kilowattstunde besonders hohe Strompreise. Im Segment unter 1.000 kWh pro Jahr lag der Gesamtpreis bei 58,87 Cent pro kWh. In der typischen Bandbreite 2.500-5.000 kWh pro Jahr fielen 39,43 Cent pro kWh an, während 5.000-15.000 kWh pro Jahr bei 36,14 Cent pro kWh lagen. Wer also nur wenige Räume elektrisch "punktuell" erwärmt, landet preislich schnell in den hohen Tarifzonen.

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Auch beim Gas gibt es Verbrauchsgruppen: unter 20 GJ Jahresverbrauch kostete die Kilowattstunde 15,95 Cent, bei 20-200 GJ 12,38 Cent; Haushalte insgesamt lagen bei 12,28 Cent pro kWh. Damit bleibt der Preisvorteil von Gas gegenüber Strom selbst in der teureren Kleinstverbrauchs-Gruppe bestehen.

Einordnung der Entwicklung

Gegenüber dem 1. Halbjahr 2024 stiegen die Gaspreise für private Haushalte um 3,5 Prozent, beim Strom ergab sich ein leichter Anstieg um 0,4 Prozent. In der Destatis-Analyse werden u. a. die wieder auf den Normalsatz angehobene Umsatzsteuer (ab April 2024) und höhere Netzentgelte als Treiber genannt.

Energiesparen bleibt die wirtschaftlichste Option

Die Zahlen bestätigen: Anstatt auf teure Elektroheizungen umzusteigen, lohnt es sich nach wie vor, bei der bestehenden Gasheizung zu bleiben und stattdessen Energie einzusparen. Wie die Verbraucherzentrale bestätigt, kann schon eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius den Wärmebedarf um rund sechs Prozent reduzieren. Zusätzliche Sparmaßnahmen wie kürzeres Duschen, der Verzicht auf Vollbäder oder ein professioneller Heizungscheck können die Gasrechnung weiter reduzieren.

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Fazit: Heizlüfter nur für gezielte Anwendungen sinnvoll

Trotz leicht gesunkener Strompreise im Vergleich zum Vorjahr bleibt das Kostengefälle zwischen Strom- und Gasheizung enorm. Heizlüfter und ähnliche Elektrogeräte eignen sich daher weiterhin nur für sehr spezifische Anwendungen: etwa für das kurzzeitige Aufwärmen einzelner Räume wie dem Badezimmer am Morgen oder als Notreserve bei einem kompletten Gasausfall. Für die Grundversorgung mit Wärme sind sie aufgrund der hohen Betriebskosten keine wirtschaftliche Alternative zur Gasheizung.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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