Steuerersparnis

Tipps zum Hauskauf - So sparen Sie Grunderwerbsteuer

18.12.25 03:10 Uhr

Clever kaufen, weniger zahlen: So umgehen Sie hohe Grunderwerbsteuer beim Immobilienkauf! | finanzen.net

Beim Immobilienkauf kann die Grunderwerbsteuer schnell zur Kostenfalle werden. Mit gezielter Planung lassen sich jedoch mehrere tausend Euro sparen. Steuerfreie Familienübertragungen, getrennte Verträge bei Neubauten oder die Ausweisung von Inventar im Kaufvertrag sind nur einige Möglichkeiten, um die Abgaben deutlich zu senken.

Familienintern kaufen - oft komplett steuerfrei

Beim Immobilienkauf unter engen Verwandten kann die Grunderwerbsteuer entfallen. Nach § 3 Nr. 6 GrEStG sind Übertragungen zwischen Ehegatten, Eltern und Kindern sowie Großeltern und Enkeln steuerfrei. Das gilt auch im Fall einer Scheidung, wenn die Immobilie im Zugewinnausgleich von einem Ex-Partner auf den anderen übergeht. Wird jedoch ein unrealistisch niedriger Kaufpreis vereinbart, kann das Finanzamt eine Schenkung unterstellen - mit potenzieller Schenkungsteuer.

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Grundstück und Bauvertrag strikt trennen

Wer neu baut, kann Grunderwerbsteuer sparen, wenn Grundstück und Bauleistungen getrennt vertraglich geregelt sind. In diesem Fall fällt die Steuer nur auf den Kaufpreis des Grundstücks an. Laut dpa ist dafür entscheidend, dass zwischen den Vertragsabschlüssen ein zeitlicher Abstand besteht - empfohlen werden mindestens sechs Monate. Zudem dürfen Verkäufer und Bauunternehmer weder personell noch vertraglich miteinander verflochten sein.

Ausstattung separat aufführen

Einzelne Ausstattungsgegenstände wie Einbauküche, Markise oder Gartenhaus gelten als bewegliches Inventar - und unterliegen nicht der Grunderwerbsteuer. Voraussetzung ist, dass sie im notariellen Kaufvertrag gesondert mit plausiblen Einzelwerten aufgeführt sind. Wie die dpa berichtet, akzeptieren Finanzämter in der Regel bis zu 15 Prozent des Kaufpreises für solches Inventar - bei höheren Beträgen können Nachweise verlangt werden.

Auf den Standort kommt es an

Die Höhe der Grunderwerbsteuer ist Ländersache - und unterscheidet sich teils erheblich. Während in Bayern und Sachsen nur 3,5 Prozent anfallen, verlangen Nordrhein-Westfalen, Brandenburg oder das Saarland bis zu 6,5 Prozent. Ein Immobilienkauf wenige Kilometer weiter im Nachbarbundesland kann dadurch spürbare Ersparnisse bringen. Wie die dpa betont, sollten dabei jedoch mögliche Mehrkosten durch längere Arbeitswege oder höhere Grundstückspreise mitbedacht werden.

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Alternativen nutzen: Erbbaurecht & Förderungen

Beim Erbbaurecht wird kein Grundstück gekauft, sondern langfristig gepachtet - dadurch bemisst sich die Grunderwerbsteuer nicht am vollen Grundstückswert, sondern nur am kapitalisierten Erbbauzins, was laut ImmoScout24 häufig zu einer deutlich geringeren Steuerlast führt. Ergänzend bieten einige Länder und Kommunen gezielte Förderprogramme an, etwa für Familien, energieeffizientes Bauen oder Sanierungen. Diese können die Steuerbelastung indirekt mindern, wie die dpa berichtet. Wichtig: Laut § 1 GrEStG erkennt das Finanzamt viele Modelle nur an, wenn wirtschaftliche Zusammenhänge klar getrennt sind - eine saubere vertragliche Gestaltung ist deshalb unerlässlich.

Redaktion finanzen.net

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