Erwartung übertroffen

Zahl der Arbeitslosen geht im Februar zurück

01.03.17 12:59 Uhr

Zahl der Arbeitslosen geht im Februar zurück | finanzen.net

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im Februar stärker gesunken als erwartet.

Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) bekanntgab, hat sich die Arbeitslosenzahl um 15.000 Personen verringert. Damit sind nun 2,762 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 6,3 Prozent. Im Januar war die Zahl der Arbeitslosen noch jahreszeitlich bedingt um 209.000 auf 2,777 Millionen gestiegen.

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"Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist weiter positiv," sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich im Februar verringert, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegt deutlich über dem Vorjahreswert, und auch die Nachfrage der Betriebe nach neuen Beschäftigten bleibt auf hohem Niveau."

Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 14.000 gesunken. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang um 7.500 Personen erwartet. Gegenüber dem Vorjahr waren im Februar 149.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Im Januar war die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt um 25.000 gesunken.

Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte im Februar bei 5,9 Prozent, was den Erwartungen der Ökonomen entsprach. Bei der Saisonbereinigung werden jahreszeitliche Schwankungen zum Beispiel durch übliche Wettereinflüsse herausgerechnet.

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Nahles erwartet Gutes für den Frühling

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) reagierte zufrieden. "Die neuen Arbeitsmarktzahlen aus Nürnberg sind erfreulich und lassen Gutes für den Frühling erwarten", sagte sie. "Der deutsche Arbeitsmarkt will alle verfügbaren Potenziale nutzen." Viele Unternehmen merkten, dass die Neubesetzung offener Stellen immer länger dauere. Deshalb gelte es, alle Potenziale am Arbeitsmarkt gründlich zu erschließen, damit sich die Wirtschaft weiter so positiv entwickeln könne. "Qualifizierung ist der Schlüssel, um den Arbeitsmarkt der Zukunft erfolgreich zu gestalten", meinte Nahles.

Auch Volkswirte zeigten sich zufrieden mit den neuen Daten. "Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich von den Unsicherheiten und Turbulenzen in der Weltwirtschaft unbeeindruckt", erklärte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. "Die Unternehmen stellen weiter ein." Sie hätten trotz Sorgen um die finanzielle Lage Griechenlands und Italiens und den wirtschaftspolitischen Kurs der USA auch Grund zur Zuversicht. Die deutsche Wirtschaft dürfte dieses Jahr auf stabilem Wachstumskurs bleiben, "auch wenn es im Gebälk des Hauses Europa immer wieder ächzt und knackt".

Stefan Kipar von der BayernLB erklärte, zwar dürften die Unternehmen in Deutschland angesichts der hohen außenpolitischen Unsicherheit in den kommenden Monaten einen stärkeren Gegenwind auf den ausländischen Märkten erfahren. "Die Arbeitsmarktstärke spricht aber dafür, dass der Aufschwung derzeit weniger empfindlich für außenwirtschaftliche Schwankungen ist, da die Binnenwirtschaft und insbesondere der Konsum die tragenden Säulen bleiben werden", betonte er.

BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: R by Matthias / Pixelio.de