Goldpreis – die nächsten Tage entscheiden

Wie noch hier am Freitag vorausgesagt, kam es zur entscheidenden Hilfe für Griechenland seitens der Eurozone.
Nun wird sich zeigen wie nachhaltig diese Nachricht die Tendenz des Euros drehen kann. Märkte haben eine Grundtendenz, die sich am Ende immer wieder durchsetzt. Nachrichten, die gegen diese Tendenz sprechen, können zwar Rückschläge auslösen, die Tendenz aber nicht drehen, solange Investoren in einen Markt über- und dem anderen Markt unterinvestiert sind. Erst wenn solche Missverhältnisse abgebaut sind, dreht sich die Tendenz. Die nächsten Tage werden daher sehr interessant für das Verhältnis zwischen Euro und Dollar werden, weil sich zeigen wird, ob die Gemeinschaftswährung wieder ihren Abwärtstrend aufnimmt, oder doch nachhaltig drehen kann. Bisher hält sich der Euro recht gut. Von den Höchstkursen bei 1.3690 direkt nach Handelseröffnung am Montag in Fernost, und der damit ersten Reaktionsmöglichkeit auf die Entscheidungen zu Griechenland am Wochenende, ist er aktuell - gut 24 Stunden später - wieder ein Cent zurück gefallen. Er hält sich jedoch ebenfalls ein Cent über den Schlusskursen von Freitag vor Verkündung der Nachricht. Es wird nun spannend zu beobachten, in welche Richtung er nun ausbricht. Als gewisse Stärke war auf jeden Fall zu bewerten, dass die in der vergangen Woche gesehenen neuen Rekordzinsen für Griechenland nicht mehr von neuen Jahrestiefstkursen im Euro begleitet waren.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Für den Goldpreis könnten die nächsten Tage ebenfalls entscheidend für die kurzfristige Tendenz sein. Ersten, weil er am Euro hängt, zweitens aber, weil sich im Falle eines erneuten Schwächeanfalls des Euros zeigen wird, wie weit er sich vom Eurotrend lösen kann. Ein starker Goldpreisanstieg wie im Jahr 2006 im April bis Mai gesehen, dürfte aber nur mit Hilfe eines sich erholenden Euros möglich sein. Auch die erste Reaktion des Goldpreises auf die Griechenlandhilfe gibt recht gute Signale. Zwar liegt der Preis pro Feinunze aktuell (Dienstag, 13.04.2010 um 9:00 Uhr) 15 US-Dollar unter den Jahreshöchstkursen nach Verkündung des Programms, doch fielen die Gewinnmitnahmen bisher deutlich verhaltener aus, als nach Verkündung der ersten wesentlich weniger konkreten Hilfen für Griechenland vor einigen Wochen. Auffällig ist derzeit, dass der Goldpreis in den vergangen zwei Wochen immer am Nachmittag, also zu den US-Handelszeiten seine Gewinne aufbaute. Das spricht durchaus dafür, dass die Gold-ETFs und insbesondere der in den USA beheimatete größte weltweit, der SPDR Gold Trust mit Käufen aktiv sind. Eine von der Financial Times zitierte Händlerin bestätigt diese Bild. Sie will die größten Käufe seitens der ETFs seit September beobachtet haben. Warten wir gespannt auf die Tendenz der kommenden Tage!
Stefan Riße, ist Deutschlandchef und Chefstratege von CMC Markets. Bekannt ist er durch seine jahrelange Tätigkeit als Börsenkorrespondent für den Nachrichtensender N-TV. Sein aktuelles Buch „Die Inflation kommt“, ist bereits jetzt ein Bestseller.
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