Ölpreise geben deutlich nach
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag deutlich unter Druck gestanden. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar fiel um 1,22 Dollar auf 61,00 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Januar sank um 1,16 Dollar auf 57,28 Dollar.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Weiterhin drückt die Erwartung eines globalen Überangebots an Rohöl auf die Preise. Die Internationale Energieagentur hat die Prognose für ein globales Überangebot an Rohöl zwar erstmals seit Mai gesenkt. Das Angebot werde die Nachfrage 2026 um etwa 3,8 Millionen Barrel pro Tag übertreffen. Im Vormonat war man noch von 4,0 Millionen ausgegangen. Aber auch die neue Prognose würde einen Rekord darstellen.
"Die sich abzeichnende Überversorgung wird die Preise im Jahr 2026 belasten", und Brent dürfte vorerst in der aktuellen Spanne von 60 bis 65 Dollar bleiben, sagte Robert Rennie, Leiter der Rohstoffforschung bei der Westpac Banking Corp.
Die Beschlagnahmung eines Öltankers im Konflikt mit Venezuela vor der Küste des südamerikanischen Landes durch die USA hinterließ unter dem Strich kaum Spuren bei den Ölpreisen, die infolge der Nachricht nur kurz anzogen.
Experte Rennie geht zwar davon aus, dass "die Beschlagnahmung eines sanktionierten Schiffes vor Venezuela durch die USA und der Angriff der Ukraine auf ein weiteres Schiff der russischen Schattenflotte im Schwarzen Meer" die kurzfristigen Sanktions- und Kriegsrisikoprämien weiter erhöhen dürften. Dem stehe die genannte, erwartete Überversorgung gegenüber.
Mit der Erstürmung des Öltankers vor Venezuela erreichen die Spannungen zwischen den USA und dem Staat eine neue Eskalationsstufe. In den vergangenen Monaten versenkte das US-Militär immer wieder Schnellboote in der Karibik, die angeblich mit Drogen beladen waren. Außerdem zogen die USA in der Region Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe zusammen, darunter der weltgrößte Flugzeugträger.
Venezuela hat riesige Ölvorkommen, ist stark von den Exporteinnahmen abhängig und liefert sein Öl vor allem an den US-Rivalen China. Der autoritär regierende Präsident Nicolás Maduro wirft der US-Regierung vor, es bei der Eskalation des Konflikts vor allem auf Bodenschätze abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen./jsl/jha/