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von Petra Maier, Euro am Sonntag
Durch die Fusion der Nummern 1 und 2 der Zementbranche entstand
LafargeHolcim und damit der mit Abstand größte Zementkonzern der Welt. Die Erwartungen der Investoren wurden seitdem nicht erfüllt. Noch immer notiert der Börsenkurs deutlich unter dem Stand zum Zeitpunkt der Fusion vor über zwei Jahren.
Ein Grund sind wohl auch die fliegenden Wechsel im Management. Seit der Ankündigung der Fusion der französischen Lafarge mit der Schweizer Holcim haben für den Zementhersteller zwei Verwaltungsratspräsidenten, drei Firmenchefs und drei Finanzchefs gearbeitet. Erst im Sommer trat der Firmenchef Eric Olsen zurück. Wie sein Vorgänger stolperte auch Olsen über interne Untersuchungen zu umstrittenen Geschäften in Syrien.
Schneller als geplant war allerdings mit Jan Jenisch ein adäquater Ersatz gefunden. Der Manager hatte bei der Schweizer
Sika beeindruckende Ergebnisse erzielt. In seiner fast sechs Jahre dauernden Ära schrieb das Bauchemieunternehmen regelmäßig Rekordwerte. Der Sika-Kurs verdreifachte sich im selben Zeitraum.
Was bei Sika funktionierte, könnte auch bei LafargeHolcim gehen. Jenisch setzt drei Schwerpunkte: Vereinfachung, Kosten und Wachstum. Das unmittelbare Einsparpotenzial aus der Fusion dürfte weitgehend ausgeschöpft sein. Jenisch baut deshalb auf eine Verschlankung der Struktur. Die 30 größten Länderorganisationen berichten nun direkt an die Konzernleitung und die globalen Business-Funktionen werden unter einer Führung zusammengefasst. Neben einer strengen Kostendisziplin liegt der Fokus, wie das auch bei Sika der Fall war, auf organischem Wachstum und kleineren Übernahmen.
Klar ist: Jenisch wird noch Zeit benötigen, bis er seine Ideen verwirklichen kann. Vorsorglich hat der Manager das Ertragsziel ein wenig eingedampft. Das dürfte in den Kursen der Aktie eskomptiert sein. Eigentlich kann das Unternehmen nun nur noch positiv überraschen. Und das ist angesichts der guten Konjunkturaussichten nicht unwahrscheinlich.
Das Aufholpotenzial ist hoch. Die Aktie entwickelte sich seit der Fusion um mehr als 50 Prozentpunkte schlechter als die Anteilscheine von
HeidelbergCement. Risikobereite Anleger setzen mit einem Optionsschein darauf, dass die Aktie wieder Richtung des alten Höchstkurses bei 70 Franken marschiert. Gelingt das innerhalb der Laufzeit, würde sich der Call bei aktuellen Wechselkursen verdoppeln.
Call auf
LafargeHolcim
Emittent: Vontobel
ISIN:
DE 000 VN6 SS9 7
Laufzeit: 21.12.2018
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 56,00 CHF
Kurs am 15.01.2018: 0,53 €
Omega: 5,1
Aufgeld: 6,1 %
Kurs Basiswert: 58,86 CHF
Spread: 0,01 €
Bildquellen: Lafarge