Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Tesla vor Einbruch?

08.07.25 09:22 Uhr

Tesla vor Einbruch? | finanzen.net

Donald Trump hat sich selbst ein kleines Denkmal gesetzt. Pünktlich zum Unabhängigkeitstag in den USA hat sein "big beautiful bill" nun auch das Repräsentantenhaus passiert. Zwar wollte seine ehemaliger Präsidentenberater Elon Musk noch intervenieren, die republikanischen Abgeordneten ließen sich davon allerdings nicht wirklich beeindrucken.

Mit der Verkündung der Gründung einer "Amerikanischen Partei" will Musk nun dem unzufriedenen US-Bürger wieder eine Stimme geben. Dies dürfte sich im etablierten zwei-Parteien-System der Vereinigten Staaten als nicht ganz einfach erweisen. Daneben steht Musk allerdings nicht für die Wähler, die sich von der Politik nicht mehr repräsentiert fühlen. Schließlich hat er sich in den vergangenen Monaten vor allem mit Aussagen am rechten Rand positioniert. Eine Vorgehensweise, die auch seiner Marke Tesla nicht zum Erfolg verholfen hat!

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Tesla vor Abwärtstrend?

Neben seinen polarisierenden Aussagen hat Musk mit seiner Tätigkeit als US-Präsidentenberater der Marke Tesla einen Bärendienst erwiesen. Dennoch dürfte Tesla mit Musk nach wie vor mehr wert als ohne ihn sein. Müsste man das Unternehmen als reinen Automobilbauer bewerten, wäre ein deutlich tieferes Kursniveau realistisch. Musk hat es aber immer wieder verstanden, Tesla eben nicht nur als reinen Automobilbauer zu präsentieren. Dazu müsste das Thema autonomes Fahren und Roboting allerdings allmählich belastbare Fakten schaffen. Der jüngste Versuch, Tesla-Robotaxis durch einen begrenzten Bezirk in Austin, Texas mit zusätzlicher Unterstützung von "Beifahrern" fahren zu lassen, hat weitere Zweifel geschürt, ob die von Tesla verwendete Technik wirklich zu einem sinnvollen Ergebnis führt. Verlieren die Anleger allerdings die Fantasie, dass es Tesla doch weiter als "nur" zum E-Autobauer schafft, dürfte dem Kurs eine entsprechende Korrektur bevorstehen. Dabei kontraproduktiv ist aktuell auch die bereits erwähnte Gründung einer neuen Partei durch Elon Musk. Hatten sich die Anleger doch nach seinem Ausflug als US-Präsidentenberater gewünscht, dass er sich wieder vermehrt um den Erfolg des Unternehmens kümmert. Mit seiner offen ausgetragenen Fehde mit Donald Trump dürfte sein Fokus aktuell allerdings nicht in erster Linie Tesla gelten!

Welche Unternehmen profitieren?

Mit dem großen Gesetzespaket von Donald Trump wird die Medizin- und Pharmabranche zu den Verlierer zählen. Profitieren sollten hingegen Unternehmen im Militär- und Rüstungsbereich ebenso, wie Firmen, welche Sicherheitsdienstleistungen für den Staat anbieten. Mit dem nun beschlossenen Gesetz macht es auf jeden Fall Sinn, das eigene Depot hinsichtlich dieser Branchen abzuklopfen bzw. ggf. entsprechend auszurichten.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.