Zertifikate-Spezial II

Charttechnik: Traden kann gelernt sein

20.04.11 17:00 Uhr

Charttechnik ist nicht so schwer, wie viele glauben. Viele Anleger, die Chartsignale nutzen, bevorzugen Optionsscheine oder Zertifikate. Worauf Investoren achten sollten.

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Indizes

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1.083,4 PKT -23,6 PKT -2,13%

12.353,7 PKT -179,7 PKT -1,43%

8.169,5 PKT 6,1 PKT 0,07%

9.122,8 PKT -133,2 PKT -1,44%

4.505,1 PKT -50,1 PKT -1,10%

von Georg Pröbstl, €uro am Sonntag Es ist seit Monaten das gleiche Bild: In schöner Regelmäßigkeit steigt und fällt die SAP-Aktie binnen weniger Wochen oder Monate. Seit Oktober 2008 geht das so, langsam aber sicher hat sich dabei der Chart nach oben gearbeitet und einen schönen Aufwärtstrend ausgebildet. Besonders auffällig: In diesen 30 Monaten legte die Aktie siebenmal von der unteren Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals kräftig zu, binnen ein oder zwei Monaten gab es Kursgewinne von bis zu 30 Prozent.

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Tradingorientierte Investoren konnten diese Auffälligkeit nutzen und damit gut verdienen. „Viel an der Börse ist psychologisch bedingt. Im Kursverlauf von Indizes oder Aktien sind Verhaltensmuster der Anleger zu erkennen. Mithilfe dieser psychologischen Fußabdrücke treffen Trader Entscheidungen darüber, wann sie kaufen oder verkaufen“, erklärt Rene Berteit, Analyst beim Finanzportal Godmode-Trader.

Um Anlegern die Grundlagen des Tradings zu vermitteln, bietet €uro am Sonntag zusammen mit professionellen Tradern von Godmode-Trader und DAB Bank ein Online­seminar an (siehe unten).


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Denn wer als Charttechniker erfolgreich mitmischen will, muss einiges beachten. „Ganz wichtig ist die Strategie“, sagt Berteit. In der Charttechnik gibt es zahllose Muster, die Kauf- oder Verkaufssignale liefern: Trendkanäle, alte Hoch- und Tiefstkurse, Unterstützungslinien oder Widerstandszonen. Viel beachtet sind Trendlinien wie die 38- und 200-Tage-Linie. Das sind die gleitenden Durchschnittskurse einer Aktie oder eines Index in den vergangenen 38 oder 200 Tagen. Fällt der Kurs unter die jeweilige Linie, wird dies als Verkaufssignal gewertet. Gekauft wird, wenn er über die Linie steigt.

„Für charttechnisch orientierte Anleger sind diese Chartmarken vor allem beim Setzen von Stoppkursen wichtig“, erklärt Berteit. Zur Erklärung: Durch das Setzen automatischer Stoppkurse wird ein Investment verkauft, sobald es auf ein bestimmtes Niveau gesunken ist. So können Verluste begrenzt oder erzielte Gewinne abgesichert werden.

Wo Anleger den Stoppkurs setzen, hängt vom Zeithorizont und Risikoprofil ab. So wird ein Trader, der sehr kurzfristig agiert, nicht ein weit zurückliegendes Jahrestief als Stoppmarke wählen, sondern einen engen Stopp setzen. Dieser wird zwar eher ausgelöst, dafür ist das ­Risiko geringer.

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Für viele Anleger sind Stopps generell ein Problem beim Traden. „Anleger setzen sich auf der einen Seite oft zu niedrige Kursziele, auf der anderen Seite begrenzen sie Verluste nicht. Einem geringen Gewinnpotenzial stehen dann große Risiken gegenüber“, sagt Berteit.

Apropos Stoppkurse: Bei klei­neren Werten (Small Caps) ist das Traden mittels Charttechnik nicht sinnvoll. Grund sind die oft geringen Handelsumsätze. Die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs liegt weit auseinander, die Kursverläufe sind zufällig und von starken Ausschlägen geprägt. Vor allem beim Setzen der Stoppkurse ist das problematisch. So gibt es bei marktengen Aktien auf dem Niveau des Stopps oft keinen Käufer. Der nächste Verkaufspreis kann deshalb viel tiefer liegen und so zu hohen Verlusten führen.

Beim Traden setzen Anleger deshalb am besten auf stark gehandelte (liquide) Aktien oder auf einen Index, sodass der Ein- und Ausstieg jederzeit ohne größere Kursschwankungen möglich ist. Stoppkurse sollten zudem nicht fest für die Dauer eines Investments gelten. Es hat sich vielmehr bewährt, einen Stopp bei steigendem Kurs nachzuziehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: „Läuft es nicht wie gewünscht, dann halten sich viele Anleger nicht an ihre ursprüngliche Strategie und ­suchen Ausreden oder Gegenargumente, warum sie weiter investiert bleiben“, weiß Sven Ulbrich, Börsenexperte bei der Derivateschmiede Oaklet. Die Folge davon: Sie handeln emotional.

Dieses planlose Handeln entgegen der eigenen Strategie hat neben Investmentverlusten einen weiteren Nachteil. Gemäß der alten Börsen­regel „Hin und her macht Taschen leer“ werden zum Teil hohe Gebühren verursacht.

„Die meisten Anleger nehmen sich nicht die Zeit, um Traden zu lernen und steigen gleich voll ein. Stattdessen sollte man eine neue Strategie erst mit geringem Einsatz testen“, rät Berteit. Das ist auch auf dem Papier mit alten Chartverläufen sinnvoll. „Bei der Auswahl der Strategie sollten Trader wissen, welcher Anlegertyp sie sind – eher geduldig oder eher kurzfristig orientiert. Passt die Strategie nicht zum Typ, dann hält sich der Trader auch nicht daran und agiert stattdessen emotional.“

Viele Anleger setzen bei der Charttechnik auf Derivate (siehe Investor-Info). Damit kann man nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse setzen. Bei SAP beispielsweise sollte sich jetzt eine gute Gelegenheit bieten, um auf einen Kursrückschlag zu setzen. Die Aktie notiert knapp über der oberen Begrenzung des Aufwärtstrends.

Im Herbst 2009 gab es dieselbe Konstellation. Damals rutschte die Notierung dann schnell um 15 Prozent nach unten.

Online-Ausbildung Traden lernen
„Einfach Traden lernen“ ist ein dreimonatiges Online-Ausbildungsprogramm, in dem Sie alles Wesentliche rund um das Thema Trading lernen – von den Grundlagen der charttechnischen Analyse über Tradingstrategien bis hin zur Risikominimierung. Professionelle Trader von Godmode-Trader und der DAB Bank zeigen Ihnen, wie Sie von Beginn an profitabel in allen Märkten agieren können und welche Schritte dafür notwendig sind. Das Ausbildungsprogramm ist in sechs Module unterteilt. Da die Ausbildung online stattfindet, können Sie diese ganz bequem von zu Hause aus verfolgen. Die Teilnahmegebühr beträgt 95 Euro, die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt. Infos unter www.einfach-traden-lernen. de oder unter Telefon 055 21-85 53 45 (Mo–Fr 9–18 Uhr).

Investor-Info

Trading mit Derivaten
Gute Chance bei SAP

Beim Traden setzen Börsianer oft nicht nur direkt auf die Aktie. Viele Anleger, die Chartsignale nutzen wollen, bevorzugen Optionsscheine oder Zertifikate. Je nach Risikoneigung greifen Trader zu Produkten mit mehr oder weniger großem Hebel. Der Vorteil der Hebelprodukte liegt nicht nur in der Chance, schon geringe Kursveränderungen überproportional zu nutzen. Anleger können via Puts auch auf fallende Kurse setzen.

Bei SAP beispielsweise hätten erfahrene Trader seit 2008 regelmäßig beide Szenarien spielen können: Zum einen bot es sich an, auf steigende Kurse zu setzen, sobald die untere Begrenzung des Trendkanals erreicht war. Zum anderen konnte auf einen Kursverfall spekuliert werden, als die Aktie im oberen Bereich des Aufwärtstrends notierte. Aktuell befindet sich die SAP-Aktie erneut an diesem Wendepunkt. Kommt es wie 2009 zu einem Kursverfall um 15 Prozent bis in den Bereich von 38 Euro, dann ist mit einem Put-Zertifikat (ISIN: DE 000 BC1 EDZ 5) ein Gewinn von rund 60 Prozent drin. Doch Vorsicht: Sollte es nicht laufen wie geplant, sollten Trader rechtzeitig die Reißleine ziehen.

Ausgewählte Hebelprodukte auf SAP

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf SAP

NameHebelKOEmittent
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