VW wollte Abgasaffäre wohl verheimlichen - Aktie fällt

Der VW-Konzern hat Medienberichten zufolge in der Abgasaffäre darauf gesetzt, den Skandal um manipulierte Messwerte vor der Öffentlichkeit geheim halten zu können.
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Der Vorstand des Autobauers habe annehmen dürfen, mit den US-Behörden sei eine "Lösung" mit überschaubaren Strafen ohne Informierung der Öffentlichkeit möglich, berichteten die Süddeutsche Zeitung sowie NDR und WDR unter Berufung auf eine Stellungnahme von VW für das Landgericht Braunschweig.
Der damalige VW-Chef Martin Winterkorn und seine Kollegen seien kurz vor der Enthüllung der illegalen Praktiken durch die US-Umweltbehörde EPA über die Verstöße im Bilde gewesen, berichteten die Medien. Es habe damals aber ein "Geheimhaltungsinteresse" des Konzerns gegeben, heiße es in der Stellungnahme für das Gericht.
Der VW-Schriftsatz für das Gericht legt dem Medien-Bericht zufolge nahe, dass der Vorstand sich die Chance offenhalten wollte, die Gesetzesverstöße auf Dauer geheim halten zu können. In dem Papier stehe, in den USA seien bei anderen Unternehmen solche Manipulationen mit "überschaubaren Strafzahlungen" geahndet worden, "ohne dass der Regelverstoß öffentlich bekannt, geschweige denn von den US-Behörden proaktiv in die Öffentlichkeit getragen wurde".
Erst durch die "unerwartete" Bekanntgabe des Gesetzesverstoßes durch die US-Umweltbehörde am 18. September und den Hinweis der EPA auf die "theoretische Maximalstrafe" in Milliardenhöhe sei es zu den hohen Kursverlusten der VW-Aktie gekommen, heißt es dem Bericht zufolge in der Stellungnahme einer von VW beauftragten Anwaltskanzlei.
Der Volkswagen-Konzern hatte am 22. September zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb als zu niedrig auswies. Dem Autobauer drohen Schadenersatz-Klagen in Milliardenhöhe.
VW-Aktien im DAX geben nach
Die VW-Vorzüge lassen am Montag Federn - die Aktien fallen zeitweise um mehr als 4 Prozent. VW sei zuvor sehr gut gelaufen und entsprechend gebe es Gewinnmitnahmen, sagte ein Händler. Die Papiere waren zuletzt am 26. Februar unter 100 Euro gehandelt worden und schossen dann bis zum Freitag um mehr als 22 Prozent nach oben. Die Schwankungen bleiben sehr hoch, seit der Wolfsburger Autobauer im September des Vorjahres in Turbulenzen geraten war wegen Manipulationen von Abgastests in den USA.
Analyst Stefan Burgstaller von der US-Investmentbank Goldman Sachs bekräftigte in einer Branchenstudie seine Verkaufsempfehlung. Die Risiken aus dem "Diesel-Gate" blieben rechtlich und auch mit dem Blick auf Entschädigungslasten eine große Herausforderung. Inwieweit sich die Affäre auf das Geschäft auswirke, bleibe weiter höchst fraglich.
Andreas Lipkow zufolge drückten zudem Berichte, wonach die Unternehmensführung bereits Monate vor dem Bekanntwerden der Abgas-Affäre in den USA von den Software-Manipulationen gewusst haben soll, auf die Stimmung. Aus Sicht des Aktienhändlers von Kliegel & Hafner sei dies insgesamt eine sehr unschöne Situation für den Vorstand. Für Lipkow schwächt das die Position des Autokonzern bei der bevorstehenden rechtlichen Auseinandersetzung in den USA sehr stark.
Außerdem hätten Hoffnungen auf eine schnellere Bewältigung der Krise in den USA durch ein Interview von VW-Markenchef Herbert Diess mit der "Wolfsburger Allgemeine" einen Dämpfer erhalten, hieß es am Markt. Diess sieht Chancen auf eine Übereinkunft in den nächsten Monaten, einige Börsianer hatten wohl eher auf die kommenden Wochen gehofft.
DJG/kla Dow Jones Newswires MüNCHEN (AFP)
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