Aktienstrategie-Kolumne Wolfgang Braun

Pro und contra Börsen

20.05.10 10:09 Uhr

Pro und contra Börsen | finanzen.net

Die Börsen haben sich in den letzten Tagen hektisch auf und ab bewegt und sind dabei kaum von der Stelle gekommen.

Die Kurskapriolen spiegeln die Nervosität der Anleger wider. Auf der einen Seite gibt es an den Börsen erfreuliche Entwicklungen. Diesen stehen aber nach wie vor erhebliche Risiken gegenüber. Zwar ist durch den Rettungsschirm, den die EU aufgezogen hat, ein Kreditausfall der Mitgliedsstaaten erst einmal vom Tisch. Die Schuldenprobleme sind aber nicht gelöst. In Ländern wie Japan, Großbritannien und den USA sind die Verschuldungskennziffern ähnlich prekär wie in vielen Südländern der EU. Die Anleger könnten sich jetzt auf diese Defizitsünder einschießen. Derzeit sieht es so aus, als ob die Regierungen (zumindest in Europa) auf Sparkurs gehen. Langfristig sicher die richtige Entscheidung. Allerdings wird dadurch die Konjunkturentwicklung belastet. Das dürfte zwar den Durchsetzungswillen der Politiker erheblich dämpfen, könnte aber dennoch unter den Anlegern Angst vor einer neuen Rezession auslösen.

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Tolle Geschäftszahlen

Auf der positiven Seite stehen die Unternehmenszahlen für das erste Quartal, die hervorragend ausgefallen sind. Obwohl der BIP-Zuwachs in Q1 eher bescheiden ausfiel, pirschen sich die deutschen Blue Chips an die Rekordergebnisse vergangener Tage heran. Durch die tollen Zahlen haben sich auch die Bewertungskennziffern verbessert. Größter Pluspunkt für die Börsen bleibt aber der anhaltende Anlagenotstand: Die Angst der Bürger vor einer Entwertung ihrer Geldbestände wächst. Sollte nur ein Teil der riesigen Liquiditätsreserven in Sachwerte fließen, dürften davon neben Edelmetallen (wo zuletzt etliche Anbieter ausverkauft waren) vor allem Aktien profitieren.

Was tun?

Im derzeit schwierigen Marktumfeld bieten sich Investments in wenig zyklische Titel an, die günstig bewertet sind. Gerade im Nebenwerte-Sektor finden sich eine Reihe an attraktiven Aktien, die über solide Geschäftsmodelle verfügen und ordentliches Kurspotenzial bieten. Sehr gute Zahlen hat zuletzt etwa der Medizintechniker Pulsion vorgelegt. Auch bei Eckert & Ziegler lief es im ersten Quartal prächtig. Attraktiv erscheint auch Vtion Wireless. Der Konzern profitiert vom hohen Wachstum in China. Trotz zuletzt dreistelliger Zuwachssraten liegt das für 2010 erwartete KGV unter zehn.

Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de

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