Denken Sie mal über Silizium nach!

„Denken Sie mal über Aluminium nach!“ So lautete ein Werbespot Audis ...
Werte in diesem Artikel
... mit der Börsenlegende André Kostolany. Heute sage ich: „Denken Sie mal über Silizium nach.“
Was glauben Sie, wie oft ich in den Jahren 2005 bis 2008 zu Solaraktien gefragt wurde, genau wie man mich heute zu BRIC oder Rohstoffen fragt? Meine Antwort damals war immer, dass ich das zu riskant finde, dass diese Aktien zu sehr am Staat hängen und dass sie bereits zu teuer sind. Bei Solarworld habe ich so mehrere 100 Prozent „verpasst“.
Aber es geht beim Investieren nicht ums „Verpassen“, sondern zunächst einmal „um Sicherheit des eingesetzten Kapitals“, dann um „angemessene Rendite“, wie es Benjamin Graham, Begründer der akademischen Disziplin des Value Investing, ausgedrückt hat. Die Solarbranche war mir einfach zu „heiß“: zu viel Phantasie, zu viel Staat, zu große, potentielle Konkurrenz aus China.
Wer 2009, als die Aktie von Solarworld schon zwei Drittel ihres Wertes verloren hatte, eingestiegen ist, hat bis heute vom damals bereits niedrigen Niveau noch einmal 60 Prozent verloren!
Und es gibt Gründe für diesen Kursverlust: Die staatlichen Subventionen für die Branche sind in der Diskussion, die Konkurrenz aus China wächst. Aber Unternehmen – wenn sie denn existenzfähig sind – haben einen fairen Wert. Ich denke schon, dass Solarworld existenzfähig ist. Aktuell baut man das US-Geschäft aus. Und der Gründer und CEO Frank Asbeck ist ein umtriebiger Unternehmer.
Die Aktie von Solarworld notiert derzeit unter ihrem Buchwert. Das ist billig. Ich weiß nicht, ob es angesichts der bestehenden Geschäftsrisiken billig genug ist. Dazu muss ich mich erstmals näher mit der Branche beschäftigen. Aber einen Blick ist das wert.
Im Übrigen: Die Charttechnik hilft Ihnen hier nicht weiter? Wie wollen Sie denn einen Boden abwarten beziehungsweise finden? Bei 22 Euro hätten Sie 2009 zweifelsohne einen Boden entdecken können. Heute steht die Aktie bei 7,50 Euro. Wenn es sich zweifelsfrei erhärtet hat, dass ein Boden erreicht wurde, steht die Aktie längst viel höher, und ein guter Teil der Gewinne ist bereits gemacht worden. Das zeigt, wie ungeheuer dumm Charttechnik ist.
Es hilft nichts: Man muss tatsächlich über die Aktie beziehungsweise das Unternehmen nachdenken. Ich werde dies in der nächsten Zeit tun.
Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Geschäftsführender Gesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Ziel des Instituts ist die Aktienanalyse und die Entwicklung von Aktienstrategien für Privatanleger.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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