APA ots news: Konjunktur in Österreich verläuft flach

11.11.25 09:05 Uhr

Wien (APA-ots) - Konjunkturell tritt Österreich derzeit auf der Stelle,

das

Bruttoinlandsprodukt ist seit Jahresbeginn nicht gewachsen. Die

Wer­bung

Unternehmensstimmung hellte sich im Herbst allerdings etwas auf.

Belastend für die privaten Haushalte ist die hohe Inflation von

zuletzt 4%. Hierin wirkt weiterhin der zu Jahresanfang beobachtete

kräftige Preissprung bei Strom und Gas nach. Die Beschäftigung

stagniert seit Ende 2024 weitgehend. Die Arbeitslosenquote steigt in

der Tendenz leicht.

"Durch den Anstieg der heimischen Energiepreise zu Jahresbeginn

Wer­bung

ist die Kostenschere zum Euro-Raum neuerlich aufgegangen. Bleibt

dieser Unterschied bestehen, so dämpft dies mittelfristig die

Kaufkraft der privaten Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit der

Unternehmen in Österreich", so der Autor des aktuellen WIFO-

Konjunkturberichtes Stefan Ederer.

In Österreich verläuft die Konjunktur derzeit flach. Das

Wer­bung

Bruttoinlandsprodukt stieg im III. Quartal kaum und ist seit

Jahresbeginn 2025 mehr oder weniger unverändert. Die privaten

Konsumausgaben entfalteten neuerlich keine Aufwärtsdynamik. Die

Entwicklung der Investitionen und Exporte ist hingegen durch

Vorzieheffekte infolge der Zollpolitik der USA überlagert.

Die Weltwirtschaft dürfte im Sommer und Herbst zwar weiter

expandiert haben, der Welthandel und die globale Industrieproduktion

verloren aber zuletzt an Schwung. Das dürfte vor allem damit

zusammenhängen, dass die Lieferungen in die USA, die im 1. Halbjahr

stark angestiegen waren, nunmehr wegfallen. Die

Konjunktureinschätzungen der Unternehmen sind dennoch in vielen

Ländern überwiegend optimistisch. In den USA dürfte der budgetäre

"Shutdown" die bislang robuste Konjunktur am Jahresende bremsen.

Zudem rechnen die privaten Haushalte dort weiterhin mit einer

erhöhten Inflation. Im Euro-Raum trugen hingegen die Stabilisierung

des Preisauftriebs bei etwa 2% und die anhaltend niedrige

Arbeitslosigkeit zu einer Verbesserung des Verbrauchervertrauens bei.

Die Konjunktureinschätzungen der österreichischen Unternehmen

hellten sich laut WIFO-Konjunkturtest in den letzten Monaten etwas

auf und lagen nur mehr knapp im negativen Bereich. In der Industrie

zeigt sich bereits seit Jahresbeginn ein deutlicher Aufwärtstrend.

Auch in der Bauwirtschaft verbesserte sich die Stimmung merklich. Im

Einzelhandel und im Dienstleistungsbereich bewegen sich die

Indikatoren hingegen tendenziell seitwärts. Der von der Europäischen

Kommission veröffentlichte Indikator für das heimische

Verbrauchervertrauen ist seit Jahresbeginn in der Tendenz

unverändert. Zuletzt rechneten deutlich mehr befragte Haushalte mit

höheren Preisen als noch vor einem Jahr, und die Einschätzung ihrer

finanziellen Situation trübte sich im Herbst ein.

Die Verbraucherpreisinflation ist seit dem Sommer kaum

zurückgegangen und lag im Oktober laut Schnellschätzung von Statistik

Austria bei 4%. Dazu trugen der sprunghafte Anstieg der Gas- und

Strompreise zu Jahresbeginn und eine kräftige Verteuerung von

Nahrungsmitteln im Frühjahr bei. Auch die Wohnungsmieten zogen

zuletzt wieder stärker an.

Infolge der flachen Konjunktur ist die Zahl der aktiv

unselbständig Beschäftigten seit Ende 2024 weitgehend unverändert.

Während der Personalstand in der Industrie sank, stieg er im

Gesundheits- und Sozialwesen stark. Die Arbeitslosenquote ist seit

Jahresbeginn tendenziell gestiegen (nationale Definition,

saisonbereinigt), da der Arbeitsmarkt infolge der schwachen

Konjunktur derzeit nicht in der Lage ist, den Anstieg des

Arbeitskräfteangebotes aufzunehmen.

Abbildung 1: Inflation in Österreich und dem Euro-Raum - auf der

WIFO-Website

Zu den Definitionen siehe " Methodische Hinweise und Kurzglossar

".

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Dienstag, dem 11. November 2025, von 9 bis 15

Uhr, an Dr. Stefan Ederer, Tel. (1) 798 26 01 - 463, stefan.ederer@

wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

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