Razzia bei Airbus wegen Korruptionsverdacht

An mehreren Standorten des deutsch-französischen Konzerns sowie in Wohnungen von Verdächtigen habe es im Herbst Durchsuchungen gegeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München auf Anfrage. Ermittelt werde gegen die Personen wegen möglicher Bestechung bei der Vergabe von Rüstungsaufträgen und Steuerhinterziehung.

   Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte damit Informationen der Süddeutschen Zeitung, wonach die Rüstungssparte des Konzerns wegen des Verdachts der Korruption bei Großprojekten in Saudi-Arabien und Rumänien durchsucht worden sei. In beiden Ländern sollen Amtsträger bestochen worden sein, damit die Sparte Aufträge zur Grenzsicherung im Wert von insgesamt drei Milliarden Euro erhielt.

   Laut der Zeitung soll ein Insider den Behörden Informationen gegeben haben, wie Airbus an die Aufträge aus Saudi-Arabien und Rumänien gekommen sei. Die Staatsanwaltschaft München prüfe jetzt fragwürdige Geldtransfers in Millionenhöhe, mit denen die Bestechungsdelikte durchgeführt und verschleiert worden sein sollen.

   Airbus bestätigte die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Projekten der Airbus Defence and Space. Airbus unterstütze die Behörden bei den Untersuchungen. Die deutsche Tochter selbst sei nicht beschuldigt, hieß es. Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen wollte Airbus sich zu dem Thema nicht weiter äußern.

   In Deutschland wird derzeit bei fast allen großen Rüstungsunternehmen wegen möglicher Korruptionsfälle ermittelt, darunter auch bei Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall. Und auch bei Airbus läuft bereits ein Schmiergeldverfahren, und zwar wegen des Verkaufs von Eurofighter-Kampfflugzeugen für mehr als 1,5 Milliarden Euro an Österreich. Zudem mussten im Sommer Mitarbeiter des Konzerns in Großbritannien Fragen der Betrugsbehörde SFO wegen der seit Jahren laufenden Korruptionsaffäre in Saudi-Arabien beantworten.

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